Die Verlobte des Prinzen
erkannte er, dass der Sex zwischen ihnen immer so überwältigend sein würde.
Die Differenzen zwischen ihnen waren trotzdem noch nicht beigelegt.
Eine Woche später schoss Kate Fotos von Jennifer, die in einer Hängematte lag und Musik hörte.
Sehr zur Freude von Harold Hough hatte sie schon reichlich Fotos hier auf der Insel gemacht, obwohl er sie in seinen E-Mails drängte, endlich eins vom König zu schicken. Ihre ehrliche Antwort war, dass sie Enrique noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. Der Monarch lag noch immer im Krankenhaus, und ihr hatte man bisher nicht erlaubt, ihn zu besuchen.
Sie konzentrierte sich auf ihren Job statt auf die verwirrende Beziehung zu Duarte und schwenkte die Kamera zu ihrem nächsten Objekt. Antonio saß zusammen mit dem kleinen Kolby auf einem Surfbrett und paddelte durch das seichte Wasser vor dem Strand.
Diese Fotos sollten ihr Hochzeitsgeschenk für Shannon und Antonio werden. Einige Bilder waren weder für Harold Hough, den Intruder noch die Öffentlichkeit bestimmt. Während der vergangenen Woche hatte sie selbst sogar mehr Fotos zurückgehalten als von Duarte verlangt. Diese Menschen hatten sie herzlich aufgenommen und vertrauten darauf, dass sie sie auf vernünftige Weise in den Medien darstellte. Kate hatte gelernt, dass es eine moralische Grenze gab, die sie nicht zu überschreiten gedachte, nicht einmal zum Wohle ihrer Schwester.
Ein seltsames Gefühl überkam sie, als sie eine Nahaufnahme von Kolby und seinem zukünftigen Dad machte. Wie Duarte sich wohl irgendwann als Vater seinen Kindern gegenüber verhalten würde? Er war nicht so ein lockerer Spielgefährte wie Antonio, aber sie hatte gesehen, wie geduldig und einfühlsam er sich Jennifer gegenüber verhielt. Sie verspürte einen Stich im Herzen.
Denk nicht darüber nach, ermahnte sie sich.
Sie schaute zu ihm hinüber. Er lehnte an einem Baum und wirkte in Jeans und Pullover sehr lässig, doch durch das Teleobjektiv bekam Kate mit, dass er sein iPhone in der Hand hielt und nicht gerade zufrieden aussah.
Die Woche, die sie gemeinsam verbracht hatten, war einerseits entspannt gewesen, weil sie sich stillschweigend auf eine Art Waffenstillstand geeinigt hatten. Sie nahmen an den ausgedehnten Abendessen der Familie teil, saßen zusammen im Heimkino oder schwammen im Pool. Hin und wieder gingen sie in den Fitnessraum, wo Kate auf einem Fahrrad die vielen Kalorien abarbeitete, während Duarte Kampfsportübungen machte und dabei unglaublich sexy aussah.
Eigentlich war es ein Traumurlaub.
Doch unterschwellig waren sie beide angespannt. Kate nahm es Duarte noch immer übel, dass er sich nicht dafür entschuldigt hatte, Jennifer hierhergebracht zu haben, ohne es mit ihr abzustimmen.
Warum es für sie so wichtig war, auf ihrem Standpunkt zu beharren, verstand sie selbst nicht. In zwei Wochen, nach Antonios und Shannons Hochzeit, würden sie schließlich wieder getrennte Wege gehen. Warum genoss sie nicht einfach die leidenschaftlichen Nächte mit ihm und vergaß den Rest?
Zumal es außergewöhnliche Nächte waren.
Die Tage waren vielleicht voller Anspannung, doch die entlud sich nachts, wenn sie sich leidenschaftlich liebten. Ohne Pläne zu schmieden, fanden sie gegen Mitternacht immer den Weg in die Arme des anderen und blieben bis zum Sonnenaufgang zusammen.
Verträumt dachte Kate an die sinnlichen Stunden, bis ihr einfiel, dass sie ja Fotos machen wollte.
Sie hob die Kamera und bannte Duarte auf Fotos, die nur für ihre Sammlung bestimmt waren. Schließlich brauchte sie ja einen Beweis, dass all dies hier wirklich geschehen war. Noch immer kam es ihr vor wie ein Traum … dieses Leben, für das sie gar nicht bestimmt war.
Kate schwenkte die Kamera zu Shannon, die auf einer Decke saß und einen Picknick-Korb auspackte. „Es gibt Essen“, rief sie Antonio und Kolby zu.
Jennifer schwang die Beine über die Hängematte. „Es ist so toll hier. Kein Winter mehr.“ Sie wandte sich an Duarte. „Warum wolltest du ganz woanders wohnen? Ich möchte immer hierbleiben.“
Er sah geduldig zu ihr hinüber und steckte sein iPhone ein. „Martha’s Vineyard erinnert mich ein wenig an mein Zuhause, vor allem die Dinge, die mir am meisten bedeutet haben, die Klippen, die Segelboote.“
Etwas in seiner Stimme verriet Kate, dass er mit Zuhause San Rinaldo meinte, nicht diese Insel. Für den heranwachsenden Duarte musste der Luxus hier ein billiger Ersatz für all das gewesen sein, was er verloren hatte.
Jennifer gesellte
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