Die Verlockung des Glücks (German Edition)
schließlich noch immer geholfen.
+++
Trotz Bettys endlos langer Einkaufsliste vergeht der Einkauf wie im Fluge.
Matt ist höflich und zuvorkommend, und obwohl die meisten der anwesenden Frauen nur noch Augen für ihn haben, sobald er in ihrem Sichtfeld auftaucht, gibt Matt mir das Gefühl, dass er nur Augen für mich hat. Dieses Gefühl erfüllt mich mit einer guten Portion Stolz und Selbstbewusstsein.
Genau wie gestern Abend, lässt er auch heute keine Gelegenheit aus, mich zu berühren. Ganz beiläufig streifen seine Hände über meinen nackten Unterarm, legen sich auf meinen Oberarm und wenn er mich auf etwas aufmerksam machen will, legt er seine Hand auf meine Schulter.
Als wir uns nach dem Bezahlen noch ein Softeis kaufen, sitzen wir nebeneinander auf einer Bank, Matt legt seinen Arm lässig hinter mir auf die Lehne, streckt seine langen Beine aus und überkreuzt die Fußknöchel.
Nachdem wir eine Weile schweigend nebeneinander gesessen und die vorbeigehenden Leute beobachtet haben, spüre ich irgendwann seine Hand in meinem Nacken. Die Finger seiner rechten Hand liegen halb auf meinem Hals, halb auf meiner Schulter und sein Daumen beginnt mit sanftem Druck über die Muskulatur neben meiner Halswirbelsäule zu streichen, von meiner Schulter hoch bis zum Haaransatz in meinem Nacken und wieder zurück.
Er schafft es, das Ganze völlig belanglos und zufällig erscheinen zu lassen und isst sein Eis dabei ungerührt weiter.
Ich merke, dass ich mich an seine Hand schmiege, ohne dass ich mich überhaupt dagegen wehren kann. Ich schiebe meinen Kopf in seine Hand und reibe mich an ihm, wie ein kleines Kätzchen, das um Aufmerksamkeit bettelt, während mein Körper für ihn zu singen beginnt.
Kapitel 9
Auf dem Rückweg stehen wir stundenlang im Stau und als wir endlich zu Hause ankommen, ist es bereits später Abend. Ich helfe Matt das Auto auszuräumen, anschließend bauen wir zusammen die Regale auf, die Betty haben wollte. Sie versorgt mich mit Mineralwasser und Matt mit selbst gemachten Eistee und der Rest des Abends ist schnell vergangen. Als wir fertig sind und Matt mich, überflüssigerweise, das kurze Stück bis nach Hause begleitet, ist die Hitze immer noch unerträglich, obwohl es mittlerweile tiefe Nacht geworden ist. Die Luft riecht noch nach der Hitze des Tages und in einem der Vorgärten zirpt eine Grille.
„Schade, dass das Meer hier so weit weg ist!“ Matt seufzt und streckt die Arme über seinen Kopf, sodass sein Shirt ein bisschen hoch rutscht und ich ein paar Zentimeter seines muskulösen Bauchs sehen kann. „Ich würde ein Verbrechen begehen, um jetzt schwimmen gehen zu können!“
Ich stehe immer noch vor der Haustür und sehe ihn einen Augenblick lang nachdenklich an.
„Würdest du das wirklich?“
„Was?“ Er zieht irritiert fragend die Augenbrauen zusammen.
„Ein Ve rbrechen begehen … um schwimmen gehen zu können?“
„Na klar!“ Er grinst breit.
Ich grinse auch und fühle mich plötzlich ganz übermütig.
„Hast du irgendetwas Wertvolles in den Hosentaschen? Lass es lieber hier.“
Matt sieht mich jetzt völlig verwirrt an, nimmt aber brav seine Brieftasche und seinen Autoschlüssel aus seiner Hose und legt sie auf die Kommode in meinem Hausflur.
„Komm!“, ich ziehe ihn an seinem Arm sanft aus dem Haus und schließe die Tür ab. Den Schlüssel lege ich unter einen Stein neben der Tür.
„Das ist aber kein sicheres Versteck. Laut Statistik ist das Platz Nummer zwei, an dem Einbrecher suchen, wenn sie einen Schlüssel finden wollen. Gleich nach der Fußmatte!“, merkt Matthew an.
„Und laut Statistik werden Klugs cheißer zunehmend unbeliebter!“ Ich strecke ihm die Zunge raus. „Kommst du jetzt mit oder willst du lieber hier bleiben und aufpassen, dass niemand den Schlüssel findet?“
Matthew setzt sich in Bewegung und nimmt meine Hand. Im ersten Moment bin ich erstaunt über diese vertraute Geste, die umgehend ein Kribbeln in meinem Körper auslöst. Ich bin hin- und hergerissen, zwischen seine Hand einfach wieder los lassen oder ihn an mich zu reißen und über ihn herzufallen, schaffe es dann aber doch, einfach gar nichts zu machen. Nur seine Hand schweigend weiter in meiner zu halten und weiter zu gehen.
Dieser Typ bringt mich dazu, all meine Prinzipien zu vergessen! Und das verunsichert mich..
„Verrätst du mir, wo du mit mir hinwillst?“, fragt er mich, nachdem er schon ein paar Minuten
Weitere Kostenlose Bücher