Die Verlockung des Glücks (German Edition)
vorstellen …“
Matt zuckt mit den Schultern. „Sie ist meine Lieblingsoma. Und weil sie sich doch im April den Oberschenkel gebrochen hat, konnte sie dieses Jahr nicht in die USA reisen. Also hat sie so lange gedrängelt, bis ich zugesagt habe, sie besuchen zu kommen. Du weißt doch, wie hartnäckig sie ist, wenn sie etwas will!“ Er lacht und schüttelt gleichzeitig den Kopf.
„Ja, sie kann wirklich ein harter Brocken sein!“ Ich lache auch und denke an die vielen Male, bei denen ich gemacht habe, was Betty von mir wollte, obwohl ich selbst ganz andere Pläne hatte. Und meistens ist mir erst dann aufgefallen, wie geschickt sie ihren Willen durchsetzt, wenn es schon zu spät war.
Nach anderthalb Stunden Fahrt sind wir endlich angekommen.
Es ist Samstag und Monatsanfang und der Laden ist so voll, dass man kaum treten kann.
Matt schaut sich kurz um und dreht sich dann zu mir.
„Ich schlage vor, dass wir als Erstes das versprochene Luxusmenü zu uns nehmen, was meinst du?“
Ich nicke zustimmend. Meine einzige feste Nahrung bestand heute bisher nur aus einer Scheibe Toastbrot mit Honig. Mittlerweile ist es früher Nachmittag und ich habe Hunger.
Ich schaue kurz auf den Plan im Eingangsbereich und lotse Matt dann schnell und gezielt zur Essensausgabe. Erleichtert stelle ich fest, dass die Schlange dort nicht allzu lang ist. Wir sind fürs Mittagessen eigentlich schon fast zu spät und zum Kaffeetrinken noch zu früh dran, sodass der größte Ansturm zum Glück schon vorüber ist.
Kurze Zeit später sitzen wir mit unserem Essen am Tisch, Matthews Tablett ist deutlich voller als meines und ich bin von der Größe der Portionen, die er verschlingt, erneut beeindruckt.
Ich betrachte ihn, wie er an dem kleinen Tisch vor mir sitzt und irgendwie wirkt er hier seltsam fehl am Platz, als würde er gar nicht richtig hierher gehören.
„Du gehst nicht oft einkaufen und in solchen … äh … Restaurants essen, oder?“ Ich beobachte während des Sprechens eine hübsche Blondine, die jetzt schon zum dritten Mal an unserem Tisch vorbei geht und versucht, Matts Aufmerksamkeit zu erregen. Was mich dazu bringt, ein bisschen näher an ihn heranzurücken.
Matthew isst den letzten Löffel seines Nachtischs in aller Ruhe auf, bevor er mir antwortet.
„Früher schon. Aber seit ich bekannt geworden bin kaum noch. Es nervt ein bisschen, wenn ständig jemand ankommt und ein Autogramm haben möchte oder wenn man sich mal beim Essen bekleckert und am nächsten Tag gleich ein Foto davon in der Zeitung ist.“ Er sagt das alles so ganz beiläufig, als wäre es eine unumstößliche Tatsache und ich brauche einen Moment, bis ich anfange zu lachen. Vermutlich will er mich ein bisschen auf den Arm nehmen.
„Ich habe meine Fans heute alle vorher angeschrieben und ihnen verboten, mich um Autogramme zu bitten! Ich wollte ja nicht, dass du dich schlecht fühlst, wenn ich ständig welche geben muss und dich hier niemand fragt. Wo du es doch so gewohnt bist.“ Ich grinse ihn an.
Er runzelt einen Moment verwirrt die Stirn. Dann grinst er zurück.
„Du bist wirklich sehr rücksichtsvoll zu mir und meinem riesigen Ego, Sophie!“ Er nimmt meine Hand und hebt sie an seine Lippen und haucht mir einen Kuss auf meine Fingerkuppen. Ein Kribbeln durchläuft mich und ich seufze tief. Genau in diesem Augenblick kommt die dusselige Blondine das vierte Mal an unseren Tisch vorbei, aber als sie meine Hand an Matthews Lippen sieht, zieht sie beleidigt ab.
Ich fühle mich, als würde ich vor lauter Stolz und Freude mindestens fünf Zentimeter wachsen.
Verschwinde Blondie! Heute hat er nur Augen für mich!
+++
Sie weiß es tatsächlich nicht!
Amüsiert lehnt sich Matt zurück und betrachtet ihr hübsches Profil, während sie stirnrunzelnd irgendeiner Blondine nachschaut.
Das kann ja noch amüsant werden!
Sein „Riesenego“ findet es eigentlich mal ganz entspannend, nicht überall und von jedem erkannt zu werden. Und dass Sophie eigentlich nichts über ihn weiß ist auch ein echter Pluspunkt. So kann er sich zumindest sicher sein, dass sie sich nicht nur deshalb für ihn interessiert, weil er bekannt ist. Er hat sich schon lange nicht mehr so sehr wie er selbst gefühlt wie bei ihr.
Sie davon zu überzeugen, dass sie sich überhaupt für ihn interessiert, kann allerdings noch spannend werden.
Er lehnt sich zurück, verschränkt die Arme vor der Brust und lächelt. Hartnäckigkeit und Charme haben
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