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Die Verlockung des Glücks (German Edition)

Die Verlockung des Glücks (German Edition)

Titel: Die Verlockung des Glücks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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warnend.
    Ich drücke Matt seine Sachen in die Hand, die er vorher auf meiner Kommode deponiert hat und lächele ihn mit einem distanzierten Lächeln an, bevor ich ihm eine gute Nacht wünsche und ihn zur Tür heraus schiebe. Das letzte bisschen Selbsterhaltungstrieb in mir hat über meine anderen Triebe gesiegt.
     
    Ich ziehe mich um, lege mich ins Bett und versuche zu schlafen, aber wieder beginnt es draußen schon hell zu werden, bevor ich überhaupt ein bisschen Schlaf finden kann.
     
     
    +++
     
    Das war einer der verrücktesten Abende, die er je erlebt hat.
    Er liegt im Bett, die Beine von sich gestreckt, die Arme im Nacken verschränkt und schüttelt lachend den Kopf.
     
    Seine Gedanken wandern immer wieder zu Sophie.
     
    Manchmal erscheint es ihm fast so, als hätte sie zwei verschiedene Gesichter.
    Wenn sie lacht und so unbeschwert ist, wie heute Abend beim Schwimmen, dann wirkt sie plötzlich wahnsinnig jung und sprüht vor Energie fast Funken. Sie wirkt frei und offen.
    Und schlagartig wird sie dann von einer anderen Sophie abgelöst, einer die ernst ist und einen Schutzpanzer um sich errichtet hat, der es nahezu unmöglich macht, an sie heranzukommen.
     
    Diese beiden Sophies scheinen nichts miteinander zu tun zu haben. Es ist so, als würde es entweder nur die eine oder die andere geben.
     
    Matthew streckt die Arme lang aus und seufzt.
    Zu gerne würde er hinter ihre Kulissen gucken und schauen, ob es dort noch eine andere, wahre Sophie gibt.
     
    Ob sie wohl beim Sex ihre Masken fallen lässt?
    Er versucht sich ihr Gesicht vorzustellen, während sie einen Orgasmus hat. Sofor t bereut er den Gedanken wieder. Schlagartig wird sein Schwanz hart und er weiß, dass es jetzt wohl eine Weile brauchen wird, bis er einschlafen kann.
     
     
     
     
     
     

Kapitel 10
     
    Wieder wache ich erst gegen Mittag auf und auch heute dröhnt mir der Kopf. Auch diesmal versuche ich es erst mit Dusche, Kaffee und Toast, aber auch heute bleibt dieser Versuch vergeblich. Ich nehme wieder eine Tablette, so viele brauche ich sonst in einem ganzen Monat nicht.
    Ich warte, bis meine Kopfschmerzen sich gebessert haben, dann werfe ich einen Blick in meinen Terminkalender. Nächste Woche ist der Abgabetermin für eine Übersetzung, die ich erst gut zur Hälfte fertig habe. Also mache ich, was mir am besten hilft, wenn ich Kummer oder Sorgen habe: Ich stürze mich in Arbeit und versuche dabei, mein circa 198  cm großes Problem namens Matthew Johnson zu verdrängen.
     
    Den ganzen Sonntag über arbeite ich ruhig und konzentriert, ignoriere das Telefon, das mehrfach klingelt und ignoriere auch, dass es dreimal an meiner Haustür klingelt. Ich igele mich einfach ein und tue so, als würde ich rein gar nichts bemerken. Ich verlasse den ganzen Tag das Haus nicht. Zum Kochen ist es mir zu warm und ich esse nur eine kleine Portion Obstsalat. Gegen Abend kühlt es endlich ein bisschen ab. Ich schiebe mir eine Tiefkühlpizza in den Ofen, die ich mit vor den Fernseher esse. Als ich das erste Stück Pizza essen will, verbrenne ich mir an der heißen Tomatensoße den Gaumen. Es gibt eine unangenehme Brandblase, die gleich aufgeht und sich rau anfühlt und schmerzhaft ist, wenn ich mit der Zunge darüber streiche. Ich fluche leise und lehne mich dann genervt in meinem Sessel zurück.
    Jetzt erst merke ich , wie erschöpft ich bin. Ich schaue mir eine sinnlose Sendung nach der nächsten im Fernsehen an, bin völlig übermüdet, will aber nicht schlafen gehen, weil ich genau weiß, dass sich meine Gedanken dort wieder nur um eine einzige Person drehen werden: Matthew.
     
    Irgendwann schaffe ich es endlich, aufzustehen und ins Bett zu gehen, diese Nacht schlafe ich schnell ein, aber leider quälen mich die halbe Nacht lang Albträume.
     
    Ich träume von all den Typen, denen ich mein Herz geschenkt habe und die es dann mit Füßen getreten haben. Und jedes Mal haben sie Matthews Gesicht.
     
    Morgens wache ich auf, und mein dünnes Baumwollnachthemd klebt schweißnass an meinem Körper, genau wie das Laken, das ich als Decke benutzt habe. Mir tut der Kiefer weh. Vermutlich habe ich im Schlaf mit den Zähnen geknirscht. Mein Kopf fühlt sich an, als stünde er kurz vor einer Explosion, genauso wie an den Tagen zuvor. Außerdem bin ich immer noch völlig übermüdet. Diesmal nehme ich die Kopfschmerztablette noch vor dem Zähneputzen.
     
    Nachdem ich geduscht und gefrühstückt habe, geht es mir ein bisschen besser. Ich beschließe an

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