Die Verlockung des Glücks (German Edition)
nicht. Aber pauschal würde ich sagen: ja. Da liege ich bei dir statistisch ja am besten mit …“, ich stelle meine leere Kaffeetasse in die Spülmaschine und lehne mich gegen die Arbeitsplatte.
„Hey, hey!“, mein Bruder nimmt in einer Geste, die beschwichtigend wirken soll, beide Hände in die Höhe. „Nicht gleich gemein werden! Du tust ja fast so, als wäre ich täglich bis zur Besinnungslosigkeit betrunken!“
Er hat recht, ich bin unfair.
„Tut mir leid“, sage ich etwas kleinlaut, „diese verdammte Hitze macht mir zu schaffen!“
„Kannst du wieder nicht schlafen?“ Die Stimme meines Bruders ist jetzt deutlich sanfter. Ich habe Schlafstörungen, seit ich denken kann. Mal ist es besser, mal schlechter und im Moment ist es katastrophal.
„Du kennst mich doch …“
Lukas streichelt mir über den Rücken.
„Vielleicht wäre es ja besser, wenn du nicht immer alleine schlafen würdest.“
„Ich glaube eher, dann wäre es noch schlimmer!“ Mein Lächeln ist ein wenig zu bitter.
Lukas seufzt schwer.
„Dann vögel e mit ihm, schmeiß ihn danach wieder raus und schlaf allein. Vielleicht würde dich das ja zumindest ein bisschen entspannen …“
Ich ziehe die Augenbrauen hoch. „Redest du jetzt von jemandem bestimmten?“
Lukas gießt sich eine Tasse Kaffee ein und trinkt einen großen Schluck, bevor er mir antwortet.
„Du weißt doch genau, von wem ich rede. Von dem niedlichen Starquarterback, den du dir da geangelt hast.“
„Kannst du dir vorstellen, dass ich ausgerechnet etwas mit einem Footballspieler anfangen würde?“
„Ich kenne mich bei Männern nicht sonderlich gut aus, aber er ist doch recht attraktiv, würde ich behaupten , … wieso also nicht?“
„Weil es nicht nur auf das Aussehen ankommt!“ Ich finde selbst, dass sich das irgendwie abgedroschen anhört.
„Stimmt! Auch auf die Schwanzgröße!“ Lukas macht eine anzügliche Geste und ich muss gegen meinen Willen lachen.
„Du weißt genau was ich meine, Lukas!“
„Aber hast du mir nicht gerade erzählt, dass du ohnehin niemanden suchst, der auch nur bei dir übernachtet? Und wenn es nur jemand für Sex sein sollte, lass dir von mir gesagt sein: Mit den inneren Werten eines Menschen kann man nicht ins Bett gehen!“
„Du bist zum Kotzen oberflächlich!“ Genervt streiche ich mein Kleid glatt.
„Und du bist untervögelt und beziehungsgestört. Aber ich hab dich trotzdem lieb!“ Er wirft mir eine Kusshand zu.
Ich suche gerade nach einer bissigen Antwort auf seine Unverschämtheiten, als es an der Tür klingelt.
Lukas lässt mich in der Küche allein, um zu öffnen und mein Herz scheint einen Moment auszusetzen, um dann in einem schnelleren Rhythmus weiterzuschlagen, als ich Matthews Stimme erkenne.
Das ist nicht gut. Das ist ganz und gar nicht gut!
Langsam gehe ich in Richtung Tür, um herauszufinden, wo der Grund dafür liegen mag, dass Matt hier geklingelt hat.
Kapitel 8
„Hi“, sagt Matt und lächelt, als er mich sieht. Er sieht dabei so umwerfend sexy aus, dass mein Herz gleich noch ein bisschen schneller zu schlagen beginnt, als es das sowieso schon tut.
„Guten Morgen!“ Meine Stimme klingt seltsam distanziert, was ich gar nicht schlimm finde. So bildet er sich wenigstens nicht ein, dass ich Interesse an ihm habe n könnte. Natürlich ist es so, dass ich schon irgendwie Interesse an ihm habe , aber sein Ego ist auch so schon gigantisch genug, ich muss es ihm ja nicht noch unbedingt auf die Nase binden.
Er steht in der Tür und die Sonn e lässt ihn golden leuchten. Er sieht wunderschön und irgendwie unwirklich aus in diesem Licht, als wäre er nicht ganz von dieser Welt.
Ein strahlender, goldener Sonnengott!
Ich muss über meine eigenen, seltsamen Gedanken lachen, versuche es aber zu unterdrücken und behalte stattdessen meinen leicht unterkühlten Tonfall bei.
„Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?“
„Betty schickt mich mit einer riesigen Einkaufsliste zu IKEA und sie will irgendwelche Kissenbezüge haben, die du auch hast. Sie hat darauf bestanden, dass ich dich frage, ob du mitkommst. Anscheinend traut sie mir nicht zu, dass ich alleine das Richtige kaufe.“ Er zuckt mit den Schultern und lächelt mich dann entwaffnend an. „Ich habe zwar eher die Vermutung, dass das eine Art Verkupplungsversuch ihrerseits sein soll, aber du weißt ja, wie sie ist, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Widerstand ist da einfach zwecklos!“ Er
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