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Die Verlockung des Glücks (German Edition)

Die Verlockung des Glücks (German Edition)

Titel: Die Verlockung des Glücks (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Kaiser
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Dankbarkeit erfüllt, als mir klar wird, dass ich trotz all meiner Probleme dennoch auf der Sonnenseite des Lebens sein darf.
     
    Ein paar Straßen weiter bleibe ich stehen und bewundere einen Druck von Rembrandts „Nachtwache“ im Schaufenster eines kleinen Souvenirladens. Ich muss Matt unbedingt fragen, ob ein Besuch des legendären Rijksmuseums auch auf seiner Liste steht. Ich will mich gerade umdrehen, um hinter Matt herzugehen, als ich ein paar Hände auf meinen Hüften und einen männlichen Körper an meinem Rücken spüre. Im ersten Moment denke ich, es ist Matt, aber bereits einen Atemzug später, wird mir klar, dass er es nicht ist.
     
    „Hey Baby, do you want to marry me?“ lallt eine Stimme hinter mir, der Aussprache nach muss es ein bekiffter Brite sein. Ich komme gar nicht mehr dazu, irgendetwas zu erwidern, denn im selben Moment steht Matt bereits neben mir und reißt den Typen sofort zur Seite. Er packt ihn am Kragen und gibt ein wütendes, knurrendes Geräusch von sich, das sich wirklich so sehr nach meiner Vorstellung eines Neandertalers anhört, dass ich meinen Schreck fast vergesse und anfangen muss zu lachen.
     
    Mein strahlender Held!
     
    Halb amüsiert, halb besorgt beobachte ich die Situation.
    „Take your fucking hands off!“ Matt schreit fast. “No fooling around with my girl!” er schüttelt den Typen und sein vermeintlicher Gegner hängt wie eine schlaffe Puppe in Matts festem Griff.
    “Cool down, man!”, der bekiffte B rite sieht verwirrt aus, mit so einem wütenden Haufen von Muskeln und Testosteron hatte er wohl nicht gerechnet. Ich schaue mir die Situation noch einen kurzen Augenblick lang an, dann lege ich Matt sanft die Hand auf dem Arm.
    „Lass ihn los, er ist doch völlig breit und es ist nichts passiert!“
     
    Widerwillig lässt Matt den Typen los und ich ziehe ihn weiter. Er schnaubt immer noch vor Wut und vorhin hätte ich einen Moment lang schwören können, dass er Schaum vor dem Mund hatte.
    „Ich bin also ‚dein Mädchen‘, Matt“?“, frage ich lächelnd, als wir aus der Gefahrenzone sind.
    Abrupt bleibt Matt stehen, zieht mich in seine Arme und küsst mich innig, mitten auf der Straße. Die Menschen um uns herum müssen uns ausweichen, ein paar lachen und ein paar schimpfen.
    „Und wie du das bist. Du bist mein Mädchen!“ Sein Lächeln ist so sanft, dass mir die Knie weich werden.
    „Das ist gut zu wissen. Und ich danke dir fürs Retten, mein edler Ritter!“ Natürlich wäre ich auch prima alleine zurecht gekommen. Und immerhin habe ich den ersten Heiratsantrag meines Lebens bekommen. Den Punkt auf meiner Liste der Dinge, die eine Frau in ihrem Leben erlebt haben sollte, kann ich also schon mal abhaken. Aber es ist doch ein schönes Gefühl, wenn sich jemand für einen einsetzt und einem zur Seite steht.
    „Immer wieder gern!“ Matt gibt mir noch einen kurzen, zarten Kuss, ehe wir den Gehweg wieder passierbar machen.
     
    Wir ziehen eng umschlungen weiter durch die faszinierende, abwechslungsreiche Fülle Amsterdams, Matt studiert die Karte und liest mir Wissenswertes über die einzelnen Sehenswürdigkeiten aus dem Reiseführer vor. Irgendwann tun mir - trotz meiner bequemen Schuhe - die Füße weh und ich habe Hunger.
     
    Mittlerweile ist es bereits später Nachmittag. Matt bleibt mit mir an einer der vielen Grachten stehen und schaut auf die Uhr.
    „Ich habe noch eine Überraschung für dich!“ Matt deutet auf ein kleines Schiff, das gerade an der Anlegestelle neben uns hält.
    Es ist eins dieser flachen Boote, auf denen sonst zig Touristen sitzen, nur dass ‚unseres‘ ein bisschen kleiner ist. An beiden Seiten des Bootes sind je vier Bänke verteilt, von denen wiederum je zwei einander zugewandt sind und von einem Tisch getrennt werden. Auf dem Boot wäre vielleicht Platz für zwanzig Personen, aber wir sind ganz alleine.
     
    Der Bootsführer wechselt ein paar Worte mit Matt und verwendet dabei die abenteuerlichste Mischung aus Englisch, Niederländisch und Deutsch, die ich je gehört habe.
    Wir gehen schließlich an Board und setzten uns an den ein zigen Platz, an dem der Tisch mit einer weißen Tischdecke gedeckt ist. Außerdem stehen da Weingläser und eine Flasche Weißwein, Mineralwasser, Baguette und jede Menge vermutlich holländischer Käse.
     
    Der Bootsführer lässt den Motor an und gemütlich tuckern wir durch die Grachten.
    Matt sitzt mir gegenüber, er gießt mir Wein und Wasser ein und strahlt mich an.
     
    „Wann bitte

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