Die Verlockung des Glücks Teil 2
Luft. „Ich bin übrigens Chelsea!“ Über den Tisch hinweg streckt sie mir Ihre Hand entgegen.
Wie schön für Dich, Chelsea. Dann kauf dir doch ein nettes Buch, davon soll es ja viele mit Liebesgeschichten geben. Ich kann dir gerne eins empfehlen …
Ich bin eigentlich nicht bereit, mit wildfremden Menschen über mein Privatleben zu sprechen. Aber ich bin zu gut erzogen, um sie so vor den Kopf zu stoßen.
„Freut mich, Chelsea, ich bin Sophie!“ Ich ergreife ihre Hand, die sich in meiner warm, trocken und schlaff anfühlt.
Wie eine tote Hasenpfote!
Mir wird schnell klar, dass ich Chelsea nicht wirklich leiden mag.
Kapitel 5
Egal, wie verzweifelt ich es auch versuche, ich kann Chelsea einfach nicht entkommen. Ehe ich mich versehe, befinde ich mich in einer Art Verhör über mein Liebesleben. Natürlich könnte ich einfach aufstehen und gehen, aber ich bringe es einfach nicht übers Herz, wenn ich in ihre erwartungsvoll aufgerissenen Augen schaue, die mich irgendwie an einen emotional verhungerten Welpen erinnern.
Sie ist zuckersüß und freundlich und unter diese r entzückenden Fassade scheint sie völlig erbarmungslos zu sein, zumindest, was das Stellen viel zu intimer Fragen angeht. Ich winde mich unter ihren Fragen wie ein Aal und versuche meine Antworten möglichst neutral zu halten. Trotzdem erzähle ich ihr viel zu viel für meinen Geschmack.
„Und, wie ist er sonst so?“, haucht sie gerade, reißt die Augen weit auf und lehnt sich, anscheinend in der Erwartung eines intimen Geständnisses weit zu mir herüber.
„Gut aussehend und humorvoll“, antworte ich ihr, mit dieser Antwort kann man immerhin nichts falsch machen. Obwohl ich natürlich genau weiß, dass das nicht die Antwort ist, die sie hören wollte.
„Haben sie schon gemeinsame Pläne für die Zukunft?“ Sie bohrt unerbittlich weiter nach. Diese Frage kann ich allerdings nicht sofort beantworten.
Haben wir schon Pläne für unsere gemeinsame Zukunft?
Wir haben bisher nie konkret darüber gesprochen. Und irgendwie … ich fühle mich im Moment noch gar nicht richtig in der Lage, irgendwelche Zukunftspläne zu schmieden. Genaugenommen kenne ich Matthew dafür ja auch noch nicht lange genug. Ich würde gerne abwarten, schauen, wie es uns ohne Urlaubsgefühle als Paar zusammen ergeht. Wie es sich anfühlt, mit Matt den Alltag zu erleben, wie wir miteinander zurechtkommen, wenn wir nicht mehr ganz so frisch ineinander verliebt sind.
Ein Problem liegt darin , dass ich nicht weiß, wie es sich anfühlen müsste, damit es gut und zukunftsfähig ist. Ich hatte ja noch nie eine Beziehung, die überhaupt länger als ein paar Monate gehalten hat und auch nur ansatzweise als gut zu betiteln gewesen wäre. Ich werde mich wohl auf mein Gefühl verlassen müssen und darauf hoffen, dass man irgendwie merkt, was diesbezüglich richtig und was falsch ist.
Nachdenklich spiele ich mit meinem Armband, bis mir irgendwann auffällt, dass Chelsea mich immer noch erwartungsvoll ansieht und eine Antwort von mir erwartet.
„Jetzt werde ich erst einmal ein Weilchen hier bleiben!“ Das ist die beste Antwort, die ich finden konnte, aber Chelsea zieht eine enttäuschte Schnute.
„Sie möchten doch bestimmt irgendwann mal heiraten und Kinder bekommen? Alle Mädchen träumen doch von einer großen Hochzeit und Kindern!“
Ich ziehe entgeistert die Augenbrauen hoch.
Himmel, ich dachte immer, solche Frauen wie Chelsea gäbe es nur im Film!
„Jetzt werde ich erst einmal ein Weilchen hier bleiben!“ Ich wiederhole meine Antwort von vorher, weil ich gerade wirklich nicht mehr weiß, was ich auf so eine Frage sonst sagen soll.
„Aber wenn es die große Liebe ist, dann will man doch mehr!“ Sie macht erstaunte, große, runde Kulleraugen und ich bin der Verzweiflung nahe.
In meiner Handtasche klingelt es und ich stelle erleichtert fest, dass es mein Handy ist und mir der Anruf hoffentlich die Chance geben wird, Chelsea zu entkommen.
„Bitte entschuldigen Sie …“ ich ziehe mein T elefon aus meiner Handtasche und sehe, dass es Matt ist, der mich anruft. Ich stehe auf und gehe ein paar Schritte vom Tisch weg, sodass Chelseas neugierige Ohren nicht hören können, was ich am Telefon sage.
„Hi!“ Ich kann das Lächeln nicht unterdrücken, als ich den Anruf annehme.
„ Hey Honey! Alles gut bei dir?“
„Ja, alles bestens. Ich sitze in einem Café . Und bei dir?“
„Auch alles gut. Ich bin in einer
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