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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. M. Dean
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Ehrgeiz, und jedes Mal, wenn er sie vergrößerte, dachte er an diesen Tag im Büro seines Vaters zurück. Er wusste, dass sein Vater stolz auf ihn gewesen wäre.
    Als sein Wagen zum Stillstand kam, stieg Ewan aus und ging geradewegs in die Bibliothek. Den Eingang bildete eine große Doppeltür aus Holz, in die die Wappen der ältesten Colleges eingelassen waren. Sie war eine der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten der Bibliothek, doch das interessierte den Sekretär heute nicht.
    Jenseits der Tür fanden er und seine Männer sich auf dem zentralen Hof der Bodleian Library wieder, der auf allen Seiten von den einzelnen Flügeln der Bibliothek umschlossen wurde. Unmittelbar gegenüber lag der eigentliche Eingang, eine moderne Glastür.
    Flankiert von seinen Männern durchquerte Ewan den kleinen Hof, vorbei an der Statue von Thomas Bodley, dem Gründer der Bibliothek. Links lag der Zugang zu den Lesesälen, rechts ein Souvenirladen, der überteuerten Kram mit Bildern der Bibliothek verkaufte.
    Eine massive Holztür markierte den Eingang zur Divinity School.
    »Macht sie auf«, befahl Ewan seinen Männern, und ein Mann in grauem Anzug zog sie auf. Die Tür hatte sich noch nicht ganz geöffnet, da traten Ewan und seine Männer bereits ein.

KAPITEL ACHTUNDNEUNZIG
    Z UR GLEICHEN Z EIT IN A LEXANDRIA , Ä GYPTEN – 9:45 U HR (7:45 U HR GMT )
    Nach ihrer Ankunft in den frühen Morgenstunden war Emily gezwungen gewesen, ein paar Stunden in der Lobby des Flughafens zu schlafen, da sie Athanasius per Telefon nicht hatte erreichen können. Im öffentlichen Telefonbuch stand nur seine Büronummer, und das war zu nachtschlafender Zeit nicht besetzt. Hoffentlich arbeitet er Samstag auch , dachte Emily, aber sie glaubte schon. Athanasius Antoun war genau die Art von Mensch, die auch die Wochenenden lieber im Büro als daheim verbrachte.
    Emily war zur Bibliotheca Alexandrina zurückgekehrt, noch bevor sie offiziell geöffnet hatte. Nach dem kleinen Nickerchen in der Flughafenlobby hatte sie sich nur rasch im Waschraum des Terminals frischgemacht. Nun beobachtete sie, wie ein Angestellter nach dem anderen die Bibliothek betrat, und hoffte, Athanasius’ markantes Gesicht zu sehen. Doch nach ein paar falschen Sichtungen musste sie erkennen, dass ein schwarzer Bart und eine Hakennase in Nordägypten nicht wirklich markant waren. Und als die Türen schließlich offiziell geöffnet wurden, war Athanasius noch immer nicht eingetroffen.
    Das ist nicht gut. Das ist gar nicht gut . Emilys Gedanken überschlugen sich wieder. Sie war vielleicht doch zu spät. Die Männer des Rates hatten ihre Drohung gegen den ägyptischen Bibliothekar vielleicht schon wahrgemacht.
    Doch Emily musste sichergehen, und Athanasius’ Kellerbüro war der einzige Ort, von dem sie wusste, dass sie dort Kontakt zu ihm aufnehmen konnte. Sie schuldete ihm etwas, und sie brauchte ihn, sodass ihr nichts anderes übrigblieb, als ihn in den Tiefen der Bibliothek aufzusuchen. Vielleicht lebte er noch. Vielleicht hatte er die Nacht durchgearbeitet.
    Erneut betrat Emily die große Bibliothek, ging in den Lesesaal und nahm den gleichen Weg in den Keller, den sie auch vor zwei Tagen genommen hatte. Diesmal fühlte sie sich schon sicherer als bei ihrem ersten Besuch hier, und rasch fand sie den kleinen Gang wieder, an dessen Wände die Arbeiter ihre Namen gekritzelt hatten, und kurz darauf Antouns Tür. Darüber war immer noch Arnos Zeichen zu sehen, LIGHT, das zu ihrer ersten Begegnung mit dem Ägypter geführt hatte.
    Emily klopfte an.
    »Dr. Antoun? Ich bin’s. Emily Wess.« Nervös wartete sie darauf, dass die Tür sich öffnete. Bald würde sie die letzte Information bekommen, von der sie wusste, dass Athanasius sie ihr geben konnte.
    Doch niemand antwortete; also klopfte Emily noch mal an, diesmal lauter.
    »Athanasius, bitte, machen Sie auf. Es ist wichtig.« Noch immer nichts. Emily erinnerte sich an das erste Mal, als sie vor dieser Tür gestanden hatte, und an das Passwort, mit dem sie hineingelangt war.
    Muss ich das wirklich alles noch mal machen? Die Vorstellung hatte etwas Frustrierendes an sich, aber was sein musste, musste wohl sein.
    »Fünfzehn, wenn zum Morgen!«, rief Emily und wartete … doch auch diesmal rührte sich nichts; die Tür blieb geschlossen.
    »Jetzt reicht’s aber!« Eigentlich dachte Emily sich das nur, doch in ihrem Ärger sprach sie es laut aus. Sie hockte sich vor die Tür und schaute sich das Schloss an. Also die Handschellen waren

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