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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. M. Dean
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SIE ALLES ZUR HAND HABEN, WENN SIE AN IHREM ZIEL EINTREFFEN.
    Emily scrollte nach unten. Der Rest der Nachricht war eine Liste von Namen, die sie nicht kannte. Und auch die zweite SMS enthielt eine Namensliste, nur diesmal waren ihr die Namen nur allzu bekannt.
    Der erste war Jefferson Hines, der Vizepräsident der Vereinigten Staaten.
    Und als der Wagen vor dem Topkapi-Palast hielt, war Emily klar, was sie da in Händen hielt. Es war die Liste, die Arno Holmstrand das Leben gekostet hatte.

KAPITEL ACHTUNDSIEBZIG
    N EW Y ORK – 11:00 U HR EST (18:00 U HR IN I STANBUL )
    Der Sekretär ragte über den Männern an dem schwarzen Tisch auf und spähte über ihre Schultern, während ihre Finger über die Tastaturen flogen. Wie alle Angestellten des Rates so gehörten auch sie zu den Besten in ihrem Fach, und das Material, das sie bereits aus dem Gespräch zwischen Athanasius Antoun und Emily Wess gezogen hatten, war fantastisch. Und es wurde immer mehr. Sie stellten die Namen von Orten und Personen zusammen, hackten persönliche Datenbanken und Telefonverbindungen und verglichen die Hintergründe von Personen, deren Gesichter sie durch die Überwachungskameras der Bibliotheca Alexandrina in ihren Archiven hatten. Die Redewendung ›jeden Stein umdrehen‹ hatte mit Beginn des Computerzeitalters eine ganz neue Bedeutung bekommen.
    Ewan versuchte einzuschätzen, was er bereits wusste.
    »Wir wissen, dass Antoun zum Gehilfen des Bewahrers ausgebildet wurde«, sagte er zu niemandem im Speziellen. »Und das wiederum heißt seinen eigenen Worten zufolge, dass er zu einem von zwei Menschen ausgebildet werden sollte, die das Versteck der Bibliothek kennen.«
    »Aber er war noch nicht so weit«, bemerkte einer der Berater. »Wir haben Marlake erwischt, bevor er das Amt an seinen Nachfolger übergeben konnte.«
    »Ja, das hat Antoun gesagt«, bestätigte Ewan. Er betrachtete die Mitschrift auf dem Tisch. »Allerdings ist wohl davon auszugehen, dass sich seine Arbeit die letzten Monate ausschließlich darum gedreht hat, seine neue Rolle zu übernehmen. Er musste neue Dinge lernen, Kontakte herstellen und so weiter und so fort.«
    »Die Einzelverbindungsnachweise seines Telefonanschlusses sind lang«, warf ein Computertechniker ein. »Die Zahl der ein- und ausgehenden Anrufe hat ab Februar dramatisch zugenommen und ist seitdem nicht mehr zurückgegangen. Ich habe ein paar Aufnahmen von ihm gefunden, die wir mit unseren Wanzen in der Telefonanlage der Bibliotheca Alexandrina gemacht haben, doch deren Analyse hat nicht viel erbracht. Vermutlich haben sie deshalb auch nie Alarm bei uns ausgelöst. Wenn diese Leute über die Bibliothek reden, dann benutzen sie eine Art Code. Antoun hat in den aufgezeichneten Gesprächen aber nur über seinen Job gesprochen.«
    »Natürlich würde er nie offen über die Bibliothek reden«, erwiderte der Sekretär, »und er würde seine Telefonate auch nie verschlüsseln. Er weiß, dass uns das sofort auffallen würde. Das würde ihn verraten.«
    Plötzlich hatte Ewan eine Idee.
    »Richard«, sagte er und schaute zu einem seiner Hacker, »tragen Sie diese Telefonate auf einer Karte ein. Geben Sie mir ein Bild davon, wo er angerufen hat.«
    »Jawohl, Sir«, antwortete der Mann, und seine Finger flogen über die Tastatur. Ein paar Augenblicke später erschien eine Weltkarte auf seinem Monitor, gefolgt von kleinen roten Punkten, die alle eine bestimmte Stadt markierten. Dann folgte eine identische Routine nur diesmal mit Punkten in Blau.
    »Die roten Punkte stellen Anrufe von Antoun in den letzten sechs Monaten dar«, erklärte Richard, »die blauen Orte, von denen aus er angerufen worden ist.«
    Die Männer starrten auf den Computermonitor. Nach ein paar Augenblicken konzentrierten Schweigens verlangte der Sekretär: »Sagen Sie mir, was Ihnen an diesem Bild auffällt.« Er hatte eine Idee, wollte sie aber von den anderen verifizieren lassen.
    »Nun ja«, erwiderte einer seiner Berater, »er hat definitiv viel telefoniert.«
    »Jaja«, sagte Ewan. Die sinnlose Bemerkung ärgerte ihn. »Schauen Sie genauer hin. Auf dieser Karte, welcher Ort fehlt da auffälligerweise, vor allem nach dem, was wir aus Antouns Gespräch mit Wess erfahren haben?« Erneut wanderten die Blicke über den Monitor.
    Schließlich entdeckte der zweite Computertechniker, was Ewan meinte.
    »Ich hab’s«, verkündete er aufgeregt. »Istanbul! In den letzten sechs Monaten hat er kein einziges Mal dort angerufen oder einen Anruf von dort

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