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Die verlorene Bibliothek: Thriller

Die verlorene Bibliothek: Thriller

Titel: Die verlorene Bibliothek: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. M. Dean
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bekommen, auch nicht von einem Ort in der Nähe.«
    Die Bemerkung bestätigte genau das, was auch dem Sekretär aufgefallen war. Istanbul … Exakt der Ort, wo Emily Wess gerade war wie auch Jason und sein Team. Die Schlussfolgerung daraus war klar.
    »Dort kann die Bibliothek also nicht sein«, erklärte er. »Es mag ja ihr historischer Standort gewesen sein, aber dort ist sie schon lange nicht mehr aktiv. Die Kontakte des neuen Gehilfen bestätigen das.«
    »Dann hat Emily Wess sich also geirrt, als sie die Botschaft des Bewahrers dahingehend interpretiert hat, sie müsse nach Istanbul?«
    »Nein«, antwortete der Sekretär. »Im Gegenteil. Ich bin sicher, dass sie recht hat. Aber der Bewahrer tut, was er immer getan hat: Er täuscht und manipuliert. Das ist nur ein weiterer Schritt in seinem Katz-und-Maus-Spiel. Lassen Sie Wess ruhig entdecken, was auch immer er ihr dort für einen Quatsch hinterlassen hat. Wir müssen einen Schritt weiter denken.« Er schaute wieder auf die Karte.
    »Da fällt mir noch etwas auf«, bemerkte Richard. »Er hat ziemlich viel nach England telefoniert und ist auch oft von dort angerufen worden.« Ewan schaute sich die Region näher an.
    »Zoomen Sie England mal näher ran«, befahl er, und ein paar Sekunden später füllte das Vereinigte Königreich den gesamten Bildschirm. In ganz Oxfordshire waren rote und blaue Punkte zu sehen und eine große Zahl auch in Oxford selbst.
    Oxford. Wieder kam dem Sekretär ein Gedanke. »Rufen Sie mal die Liste der Bücher aus Wess’ Haus auf.« Der zweite Techniker tat, wie ihm geheißen, und Ewan überflog die Liste. Eine ganze Spalte war voller Bücher über Oxford. Emily Wess hatte dort ihren Doktor gemacht.
    »Wess war in Oxford«, dachte er laut nach. »Und der Bewahrer war im Laufe seiner Karriere gleich mehrmals dort, und Antoun hat häufig mit Oxford telefoniert …«
    »Aber wir waren gestern doch noch dort«, bemerkte einer der Berater. »In der Kirche. Deren Zerstörung war ein Täuschungsmanöver.«
    »Natürlich war es das«, erwiderte Ewan. »Die Kirche war nur ein Trick, aber Oxford an sich offenbar nicht.«
    Während der Sekretär sprach, ging Richard Athanasius Antouns E-Mail-Korrespondenz durch, und schließlich blickte er Ewan an.
    »Sir, das sollten Sie sich ansehen«, sagte er.
    Ewan trat näher an das Computerterminal heran und schaute auf den Bildschirm.
    »Dieses Bild war der Anhang einer leeren E-Mail, die Antoun vor knapp drei Monaten von einem Yahoo-Account bekommen hat, der laut IP zu einer Adresse in Oxford gehört. Damals hat das keinen Alarm ausgelöst, aber da haben wir auch noch nicht so gründlich gesucht.« Er klickte mit der Maus, und eine Postkartenansicht der Westminster Abbey erschien auf dem Schirm. Der Sekretär hob die Augenbrauen.
    »Westminster?«
    »Ja, genau«, bestätigte Richard. »Aber das ist nicht das richtige Bild. Offenbar handelt es sich hierbei um eine verschlüsselte JPEG-Datei.«
    »Übersetzen Sie das für mich«, befahl der Sekretär. Er neigte dazu, alles Technische den Spezialisten zu überlassen. Ihr Vokabular war ihm unbekannt.
    »Das ist eine Bilddatei, die ein bestimmtes Bild zeigt, wenn sie ganz normal geöffnet wird. Aber wenn man sie entschlüsselt, findet man ein ganz anderes.«
    Erwartungsvoll schaute der Sekretär ihn an. »Und können Sie sie entschlüsseln?«
    »Natürlich«, antwortete Richard. »Das habe ich sogar schon. Der Algorhythmus war zwar nicht gerade der einfachste, aber auch nicht sonderlich komplex. Die Verschlüsselung von JPEG-Dateien ist nicht das sicherste System. So etwas ist nur ein ganz simples Täuschungsmanöver. Allerdings würde ja auch niemand nach einem zweiten Bild suchen, wenn er nicht weiß, dass da eins ist.«
    »Mir egal«, winkte der Sekretär ab. »Zeigen Sie mir das echte Foto.« Ein paar Mausklicks später erschien ein anderes Bild auf dem Schirm.
    Ein neues Symbol war zu sehen, in Stein gemeißelt und von unten aufgenommen. Es war eine Glyphe, ein Bild an einer reich geschmückten Decke. Und ihre Form war unverkennbar.
    In diesem Augenblick wusste Ewan ganz genau, wo er hingehen und was er tun musste. Er sah den Standort der Bibliothek so klar vor sich wie das Bild vor seinen Augen.
    Im gleichen Moment schaute einer der Techniker aufgeregt von seinem Bildschirm auf.
    »Wir haben gerade Aktivitäten auf Emily Wess’ Handy in Istanbul registriert.«
    »Einzelheiten«, bellte Ewan. Der Mann klickte sich durch ein paar Menüs und redete beim

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