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Die Verlorene Kolonie

Die Verlorene Kolonie

Titel: Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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ist, ist auch ein Weg raus. Aber erst mal Glückwunsch zu dem neuen Job. An Foaly natürlich auch.« Er wies mit dem Kopf auf die winzige Linse über Hollys rechtem Auge. »Sieht er uns jetzt?«
    »Nein. Er versucht rauszukriegen, woher du weißt, was er nicht weiß. Aber er schneidet mit.«
    »Ich nehme an, Sie sprechen von den Dämonen.«
    »Schon möglich.«
    Butler trat zwischen die beiden, um den verbalen Zweikampf zu unterbinden, der sonst unweigerlich folgen würde. »Bevor es ans Eingemachte geht, wie wär's mit einer anständigen Begrüßung?«
    Holly lächelte den riesigen Leibwächter voller Wärme an. Sie aktivierte die Flügel, die in ihren Anzug eingebaut waren, und stieg auf seine Augenhöhe. Sie gab Butler einen Kuss auf die Wange und schlang die Arme um seinen Hals. Sie reichten so gerade eben herum.
    Butler klopfte auf ihren Helm. »Nette Ausrüstung. Kein gewöhnlicher ZUP-Kram.«
    »Nein«, sagte Holly und nahm den Helm ab. »Die Sachen von Abteilung Acht sind denen der ZUP um Jahre voraus. Ist wohl alles eine Frage des Geldbeutels.«
    Butler besah sich den Helm genauer. »Was dabei, das einen alten Soldaten interessieren könnte?«
    Holly drückte eine Taste auf ihrem Armbandcomputer. »Testen Sie mal die Nachtsichtfunktion. So hell und klar wie der Tag. Und das Beste daran ist, dass der Filter auf hereinfallendes Licht reagiert, sprich: keine Blendung mehr bei Blitzlicht oder Ähnlichem. Clever, nicht?«
    Butler nickte anerkennend. Die größte Schwachstelle von Nachtsichtgeräten war seit jeher, dass der Soldat bei plötzlichem Lichteinfall geblendet war. Dazu reichte schon der Schein einer Kerze.
    Artemis räusperte sich. »Verzeihen Sie, Captain. Wollen Sie beide jetzt die ganze Nacht diesen Helm bestaunen, oder können wir allmählich zur Sache kommen?«
    Holly zwinkerte Butler zu. »Ihr Chef ruft. Ich seh besser mal nach, was er will.«
    Sie schwebte hinunter auf einen freien Sitz, machte es sich bequem und sah Artemis unverwandt an. »Okay, Menschenjunge. Ich bin ganz Ohr.«
    »Dämonen. Wir müssen über die Dämonen reden.«
    Das schelmische Funkeln verschwand aus Hollys Blick. »Weshalb interessierst du dich so für Dämonen, Artemis?«
    Artemis öffnete die beiden obersten Hemdknöpfe und zog eine Kette mit einer Goldmünze hervor. Die Münze hatte in der Mitte ein rundes Loch - hineingebrannt von Hollys Laser.
    »Die haben Sie mir gegeben, nachdem Sie meinem Vater das Leben gerettet hatten. Ich stehe tief in Ihrer Schuld. Und in der Schuld des Erdvolks. Also versuche ich jetzt, meine Schuld zu begleichen.«
    Holly war noch nicht überzeugt. »Du tust doch nie im Leben was für das Erdvolk, ohne vorher ein Honorar auszuhandeln.«
    Artemis akzeptierte den Vorwurf mit einem angedeuteten Nicken. »Das stimmt. Oder vielmehr, bisher stimmte es. Aber ich habe mich geändert.«
    Holly verschränkte die Arme. »Und weiter?«
    »Und es freut mich, dass ich etwas herausgefunden habe, das Foaly entgangen ist, auch wenn ich nur durch Zufall darauf gestoßen bin.«
    »Und weiter?«
    Artemis seufzte. »Also gut. Da ist noch etwas anderes.«
    »Dachte ich mir. Was willst du? Gold? Spezialausrüstung?«
    »Nein, nichts in der Art.« Artemis beugte sich auf seinem Sitz vor. »Können Sie sich vorstellen, wie schwierig es ist, diese ganzen spannenden Abenteuer mit der ZUP erlebt zu haben und plötzlich nicht mehr dazuzugehören?«
    »Ja«, sagte Holly. »Nur allzu gut.«
    »Vor ein paar Monaten habe ich noch die Welt gerettet, und jetzt vertreibe ich mir die Zeit mit Geometrie. Ich langweile mich, Holly. Mein Intellekt ist unterfordert, und als ich im Buch des Erdvolks auf den Abschnitt über die Dämonen stieß, wurde mir klar, dass es eine Möglichkeit gibt, dabei zu sein, ohne aktiv einzugreifen. Ich wollte einfach Foalys Berechnungen studieren und gegebenenfalls verbessern.«
    »Die stehen aber nicht im Buch«, konterte Holly. »Und gemailt hat er sie dir mit Sicherheit auch nicht.«
    Artemis wischte Hollys Einwand beiseite. »Nur harmlose Hackerei. Schließlich hat er damit angefangen. Ich begann also, zu den Erscheinungsorten zu reisen, doch nichts geschah - bis Barcelona. Dort tauchte tatsächlich ein Dämon auf, aber nicht am errechneten Ort und mit Verspätung. Ich bin buchstäblich über ihn gestolpert, und wenn Butler mich nicht mithilfe von Silber in dieser Dimension verankert hätte, würde ich jetzt irgendwo in grauer Vorzeit durch den Raum schweben.«
    Holly musste sich ein Lachen

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