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Die Verlorene Kolonie

Die Verlorene Kolonie

Titel: Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Mädchens. »Wir haben den Namen und ein Foto, Foaly. Genügt dir das?«
    »Ich denke schon«, erwiderte der Zentaur. »Ich habe mir die Bilder von den Männern auf den Schirm geholt. Gib mir ein paar Minuten, ich lasse sie durch die Datenbank laufen.«
    Der zweite Mann, der mit in Barcelona gewesen war, löste das Spezialoberteil von der Golftasche. »Ich will mal nach den Schlägern sehen«, sagte er. »Ob mit ihnen alles in Ordnung ist. Falls sie sich bewegen, muss ich was reintun.«
    Das Ganze hätte einen perfekten Geheimcode abgegeben, wäre nicht eine Kamera auf ihn gerichtet gewesen.
    Der Mann griff in die Tasche, zog nach kurzem Tasten einen kurzen Arm hervor und überprüfte den Puls. »Alles bestens.«
    »Gut«, sagte Minerva. »Jetzt solltet ihr euch ein wenig ausruhen. Wir haben eine lange Fahrt vor uns. Ich werde noch eine Weile aufbleiben, weil ich ein bisschen lesen möchte. Der Nächste kann in vier Stunden lesen.«
    Die drei Männer nickten, aber keiner von ihnen legte sich hin. Sie saßen nur da und starrten die Golftasche an, als ob ein Dämon darin wäre.
     
    * * *
     
    Artemis und Butler hatten Glück, sie bekamen am frühen Morgen einen direkten Anschlussflug mit Air France nach Nizza, und um zehn Uhr morgens hatten sie bereits im Hotel Negresco eingecheckt und genehmigten sich Kaffee und Croissants auf der Promenade des Anglais.
    Holly hingegen lag immer noch auf der Gepäckablage im Zug. Allerdings nicht auf derselben. Erst waren sie in Rom umgestiegen, und dann noch mal in Monte Carlo. Jetzt rollten sie endlich auf Nizza zu.
    Artemis sprach in seinen kleinen Finger, der die Schallwellen auf das Spezialtelefon in seiner Handfläche übertrug. »Irgendwelche Hinweise auf das genaue Reiseziel?«
    »Nichts bis jetzt«, erwiderte Holly müde und gereizt. »Die Kleine hält die Männer regelrecht mit der Peitsche in Schach. Die trauen sich kaum, den Mund aufzumachen. Ich habe genug von dieser verdammten Gepäckablage. Mir tut jeder Knochen im Leib weh. Was macht ihr beide gerade?«
    Artemis stellte vorsichtig seinen koffeinfreien Cappuccino ab, um kein Geräusch zu machen. »Wir sind in der Stadtbibliothek von Nizza und sehen zu, ob wir irgendwas über diese Minerva herausfinden können. Vielleicht lässt sich feststellen, ob sie eine Villa hier in der Nähe hat.«
    »Freut mich zu hören«, sagte Holly. »Ich dachte schon, ihr zwei sitzt am Strand und trinkt Tee, während ich mich hier abrackere.«
    Wenige Meter vor Artemis' Füßen schwappten die Wellen auf den Sand wie smaragdgrüne Farbe aus einem Eimer.
    »Tee? Am Strand? Für solchen Luxus haben wir keine Zeit, Holly. Wir haben wichtige Dinge zu erledigen.« Er zwinkerte Butler zu.
    »Bist du sicher, dass ihr in der Bibliothek seid? Ich dachte, ich hätte Wasser rauschen gehört.«
    Artemis lächelte amüsiert. »Wasser? Nicht doch. Das Einzige, was hier fließt, sind Informationen.«
    »Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, du machst dich über mich lustig.«
    Foaly schaltete sich ein. »Volltreffer, Holly. Es hat eine Weile gedauert, aber wir haben das geheimnisvolle Mädchen gefunden.«
    Artemis' Lächeln erstarb. Er war sofort bei der Sache. »Wer ist sie, Foaly? Um ehrlich zu sein, bin ich erstaunt, dass ich noch nichts über sie weiß.«
    »Die Kleine heißt Minerva Paradizo, zwölf Jahre alt, geboren in Cagnes-sur-Mer, Südfrankreich. Der Mann mit der Brille ist ihr Vater, Gaspard Paradizo. Zweiundfünfzig, Schönheitschirurg, brasilianischer Abstammung. Ein weiteres Kind, ein Junge, Beau, fünf Jahre alt. Die Mutter hat sie vor einem Jahr verlassen. Lebt mit dem ehemaligen Gärtner in Marseille.«
    Artemis war verwirrt. »Gaspard Paradizo ist Schönheitschirurg? Warum hat es dann so lange gedauert, die zwei zu finden? Es muss doch Artikel über ihn geben, Fotos.«
    »Das ist genau der Punkt. Im Netz gab es keine Fotos. Nicht mal einen Schnappschuss aus der Lokalzeitung. Ich hatte den Eindruck, jemand hat versucht, systematisch sämtliche elektronischen Spuren dieser Familie zu löschen.«
    »Aber vor Ihnen kann sich keiner verstecken, was, Foaly?«
    »Stimmt. Ich habe eine Tiefensuche gestartet und im Archiv eines französischen Fernsehsenders die Sicherungskopie eines alten Artikels gefunden. Minerva Paradizo hat mit vier Jahren einen französischen Rechtschreibwettbewerb gewonnen. Als ich erst mal den Namen hatte, war es kein Problem mehr, die anderen gelöschten Dateien aufzustöbern. Deine Freundin ist ein ziemlich helles

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