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Die Verlorene Kolonie

Die Verlorene Kolonie

Titel: Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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verstehe. Du bist ein kluger Kerl. Ein stinkend kluger Kerl. Aber ich habe ein Angebot für dich.«
    Doodah lachte. »Du hast ein Angebot für mich? Ich habe eins für dich: Sieh zu, dass du deinen dicken Zwergenhintern hier rausbewegst, sonst schlage ich dir mit diesem Hammer die Zähne ein.«
    Mulch verdrehte genervt die Augen. »Ja, du bist ein abgebrühter, gefährlicher Typ, und ein Zwerg muss verrückt sein, sich mit dir anzulegen. Normalerweise würde ich mich in aller Gemütsruhe hier hinsetzen und mit dir Beleidigungen austauschen, aber ich habe Wichtigeres zu tun. Ein Freund von mir ist in Schwierigkeiten.«
    Doodah grinste breit und hob sein Glas zu einem ironischen Toast. »Na, ich hoffe, es ist diese aalglatte Elfe Holly Short. War mir ein Fest, wenn sie bis zu ihren spitzen Ohren in der Scheiße stecken würde.«
    Mulch zeigte die Zähne, diesmal allerdings ohne zu lächeln. »Darüber wollte ich sowieso noch mit dir reden. Du hast meine Freundin mit einem Multimixer angegriffen. Fast hättest du sie getötet.«
    »Fast«, sagte Doodah mit erhobenem Zeigefinger. »Ich habe ihr nur einen Schreck eingejagt. Warum musste sie mich auch jagen? Schließlich schmuggle ich bloß ein paar Kisten Shrimps. Ich bringe niemanden um.«
    »Du fährst nur.«
    »Genau. Ich fahre nur.«
    Mulch legte noch ein paar Zähne zu. »Tja, Doodah, wie es der Zufall will, ist dein Talent als Fahrer das Einzige, was mich daran hindert, meinen Kiefer auszuhaken und dich zu verschlingen wie einen von den Shrimpsklößen auf deinem Teller. Und wer weiß, an welchem Ende du dieses Mal rauskämst.«
    Schlagartig verlor Doodah sein großspuriges Gehabe. »Ich höre«, sagte er.
    Mulch packte seine Zähne wieder ein. »Okay. Du kannst also jedes Fahrzeug fahren, oder?«
    »Allerdings. Selbst wenn's vom Mars kommt.«
    »Gut, ich habe nämlich einen Deal für dich. Er gefällt mir zwar nicht besonders, aber ich muss ihn dir trotzdem anbieten.«
    »Dann leg mal los, Stinky.«
    Mulch stöhnte innerlich. Noch so ein Klugscheißer. Das konnte ja heiter werden. »Ich brauche dich für einen Tag, um ein Fahrzeug auf einer bestimmten Tour zu fahren. Wenn du das tust, kriegst du Generalamnestie.«
    Doodah war beeindruckt. Es war ja auch ein beeindruckender Deal. »Ich brauche also nur zu fahren, und meine Akte wird gelöscht?«
    »Sieht so aus.«
    Doodah klopfte sich mit einer Hummerzange an die Stirn. »Das ist zu einfach, da muss doch ein Haken sein.«
    Mulch zuckte die Achseln. »Na ja, das Ganze soll sich oberirdisch abspielen, und du wirst einen Haufen bewaffneter Menschenwesen auf den Fersen haben.«
    »Tatsächlich?« Doodah grinste, dass ihm der Hummersaft aus den Mundwinkeln lief. »Wo ist da der Haken?«

Kapitel 7
     
    Einsatz für Bobo
     
     
    Château Paradizo, Südfrankreich.
     
    Als Mulch und Doodah Day außerhalb von Tourrettes-sur-Loup ankamen, stand der Zwerg kurz vor einem Nervenzusammenbruch.
    »Der Kerl ist wahnsinnig«, stammelte er, als er mit zitternden Knien aus der winzigen Titankapsel kroch, die punktgenau auf einem freien Fleck von der Größe einer Postkarte gelandet war. »Dieser Wichtel ist lebensmüde! Geben Sie mir Ihre Waffe, Holly, ich erschieße ihn.« Erschöpft ließ Mulch sich ins Gras sinken.
    Doodah tauchte in der Luke auf und sprang leichtfüßig zu Boden. »Tolle Kiste«, sagte er auf Gnomisch. »Wo kriegt man so was?«
    Sein Grinsen erstarb, als er bemerkte, dass das Ding, das er für einen Baum gehalten hatte, sich bewegte und in einer der primitiven Menschensprachen redete.
    »Das ist also Doodah Day, nehme ich an. Er macht einen ganz schönen Lärm.«
    »Urks«, sagte Doodah. »Großer Menschenmann.«
    »In der Tat«, sagte ein anderer Menschenmann, oder eher Menschenjunge. Er war kleiner, wirkte aber irgendwie noch gefährlicher.
    »Sprechen Sie Gnomisch?«, fragte der Wichtel voller Angst, der Große könnte ihn verschlingen, wenn er nicht höflich war.
    »Ja«, erwiderte Artemis. »Ich schon, aber Butler nur ein paar Brocken, deshalb bleiben wir lieber bei Englisch, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Natürlich. Kein Problem«, sagte Doodah, froh, dass er noch die paar Funken Magie besaß, die für die Gabe der Sprachen notwendig war.
    Doodah und Mulch waren in einer Titankapsel über die niedrigeren Ausläufer der Alpes Maritimes geflogen, einem Fortbewegungsmittel, das eigentlich dafür gebaut war, im Erdinnern auf den Magmawogen zu reiten. Diese Kapseln waren zwar mit einem rudimentären

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