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Die Verlorene Kolonie

Die Verlorene Kolonie

Titel: Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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zwecklos.«
    Minerva sank das Herz in die Hose, als sie begriff, in was für eine furchtbare Situation sie sich gebracht hatte. Im Handumdrehen war aus ihrer Welt eine finstere Hölle der Grausamkeit geworden. Und schuld daran war sie selbst mit ihrer Arroganz. »Bitte«, sagte sie, um Haltung bemüht. »Bitte.«
    Kong fasste das Messer fester. »Nicht wegsehen, kleines Mädchen. Schau genau hin und merk dir, wer hier der Boss ist.«
    Minerva konnte den Blick nicht abwenden. Sie war wie gelähmt. Der reine Horrorfilm, komplett mit Soundtrack.
    Sie runzelte die Stirn. Das echte Leben hatte keinen Soundtrack. Von irgendwoher kam Musik.
    Wie sich zeigte, kam sie aus Kongs Hosentasche. Sein Handy spielte das Torero-Lied aus Carmen.
    Kong holte das Handy hervor. »Wer ist da?«, fragte er barsch.
    »Mein Name tut nichts zur Sache«, erwiderte eine jugendliche Stimme. »Das Wichtigste ist, dass ich etwas habe, das Sie interessieren dürfte.«
    »Wie sind Sie an diese Nummer gekommen?«
    »Ich habe einen Freund«, sagte der geheimnisvolle Anrufer. »Er kennt alle Nummern. Kommen wir zur Sache. Ich habe gehört, Sie suchen einen Dämon?«
     
    * * *
     
    Ein paar Minuten zuvor war Butler an der Flughafen-Ausfahrt von der Autobahn abgefahren und hatte sich neben Holly und Artemis auf die Rückbank gequetscht. Gemeinsam hatten sie auf dem kleinen Laptop das Drama verfolgt, das sich im Château Paradizo abspielte.
    Artemis umklammerte seine Knie. »Das kann ich nicht zulassen. Das werde ich nicht zulassen.«
    Holly legte ihre Hand auf seine. »Wir haben keine Wahl, Artemis. Wir sind ihnen entkommen, und alles Weitere geht uns nichts an. Ich kann es nicht riskieren, dass Nr. 1 etwas zustößt.«
    Eine tiefe Falte bildete sich über Artemis' Nasenwurzel. »Ich weiß. Natürlich nicht. Aber wieso sollte mich das nichts angehen?« Er sah Butler scharf an. »Wird Kong den Mann töten?«
    »Mit Sicherheit«, antwortete der Leibwächter. »In seinem Kopf ist es bereits passiert.«
    Artemis rieb sich die Augen. Er war plötzlich müde. »Ich bin indirekt für das Ganze verantwortlich, und ich will nicht den Tod dieses Mannes auf dem Gewissen haben. Tun Sie, was Sie für richtig halten, Holly, aber ich muss diese Menschen retten.«
    »Gewissen«, sagte Nr. 1. »Was für ein schönes Wort. Vor allem das scharfe S in der Mitte.«
    Es war offensichtlich, dass der Knirps gar nicht richtig zuhörte, sondern nur einzelne Wörter aufschnappte. Die Absurdität seiner Bemerkung ließ Artemis aufschauen. Sein Blick blieb einen Moment an den Zeichen auf der Stirn von Nr. 1 hängen, und plötzlich wusste er, wo er sie schon mal gesehen hatte. Blitzartig kam ihm ein Plan in den Sinn.
    »Holly, vertrauen Sie mir?«
    Holly stöhnte. »Artemis, verschon mich mit dieser Frage. Sie kann nur bedeuten, dass du wieder einen deiner unsäglichen Pläne auf Lager hast.«
    »Vertrauen Sie mir?«
    »Ja«, seufzte Holly. »Ich vertraue dir. Mehr als jedem anderen.«
    »Gut, dann werde ich uns alle da rausholen. Ich erkläre Ihnen das Ganze später.«
    Holly war hin- und hergerissen. Diese Entscheidung konnte den Rest ihres Lebens beeinflussen, und das von Nr. 1 ebenso. Und sie konnte dazu führen, dass dieser Rest verdammt kurz ausfiel. »Also gut, Artemis. Aber ich behalte dich im Auge.«
    Artemis sprach in sein Handtelefon. »Foaly, können Sie mich mit Mister Kongs Handy verbinden?«
    »Kein Problem«, erwiderte der Zentaur aus dem Hauptquartier von Abteilung Acht. »Das ist allerdings das Letzte, was ich für dich tun kann. Sool hat meine Geheimleitung aufgespürt, und in dreißig Sekunden dreht er mir den Saft ab. Ihr müsst jetzt ohne mich auskommen.«
    »Verstanden. Stellen Sie mich durch.«
    Butler packte Artemis an der Schulter. »Wenn Sie ihn anrufen, hat er die Oberhand. Kong wird den Ort der Übergabe aussuchen wollen.«
    »Ich weiß bereits, welcher Ort für eine Übergabe geeignet wäre. Ich muss Mister Kong nur noch davon überzeugen, dass das Ganze seine Idee ist.« Artemis schloss die Hand, um das Telefon abzuschirmen. »Ruhe jetzt. Es klingelt.«
     
    * * *
     
    »Wer ist da?«, fragte Kong barsch.
    »Mein Name tut nichts zur Sache«, erwiderte Artemis. »Das Wichtigste ist, dass ich etwas habe, das Sie interessieren dürfte.«
    »Wie sind Sie an diese Nummer gekommen?«
    »Ich habe einen Freund«, sagte der geheimnisvolle Anrufer. »Er kennt alle Nummern. Kommen wir zur Sache. Ich habe gehört, Sie suchen einen Dämon?«
    »Ach, du musst der

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