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Die verlorenen Welten von Cronus

Die verlorenen Welten von Cronus

Titel: Die verlorenen Welten von Cronus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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andere Schicksal dieser Hölle vor.
    Ancor starrte lange auf das Postskriptum und versuchte, sich in die Lage Niklas Boxas hineinzuversetzen. Schließlich glaubte er die Wahrheit zu erkennen. Die langen Monate hatten dem Dozenten derart zugesetzt, daß er verrückt geworden war!
    Zwei Stunden später empfing die Antenne unterhalb der Exis-Röhre erste Signale. Er mußte das Metallgerüst mehrmals ausrichten, bis er einen zwar schwachen, aber klaren Empfang bekam. Ihm wurde klar, daß sie über diese fragile Verbindung keinen Sprechkontakt aufnehmen konnten, sie aber für den Datenaustausch zwischen Computern ausreichen würde; die automatische Fehlerkorrektur des Übertragungsprotokolls würde dafür sorgen. Ancor schaltete den Computer zu, setzte sich vor die Konsole, dachte einige Augenblicke nach und tippte:
    ANCOR AN PROFESSOR SOO: WIR SIND AUF DER BOXA-SCHALE ANGEKOMMEN. SIE LIEGT IN EWIGER DUNKELHEIT UND ES GIBT HIER KEIN LEBEN. SOVIEL ZU UNSERER SORGE ÜBER DIE DEFINITION DES MENSCHEN.

 
Kapitel 25
     
    HIER IST SOO IN AJKAVIT. GOTT SEI DANK HABEN SIE DIE REISE UNVERSEHRT ÜBERSTANDEN. ABER ES KANN DOCH NICHT IHR ERNST SEIN, WAS SIE ÜBER DIE BOXA-SCHALE BERICHTEN.
    Die zusätzliche Verbindung vom Speichenterminal zum Institut für Solaristik verlängerte die Strecke, die die Signale zurückzulegen hatten, um nahezu 13 Millionen Kilometer. So brauchte eine Nachricht zwar in jede Richtung eine Minute länger, aber dafür standen Soo die gesamten Ressourcen des Instituts zur Verfügung. Ancor berechnete die Ortszeit in Ajkavit. Offenbar hatte man den Professor aus dem Bett geholt. Er antwortete:
    LEIDER JA, PROFESSOR. DIE BOXA-SCHALE VERFÜGT ÜBER KEINE PROTO-SONNEN UND DAMIT GIBT ES KEINE SONNENSTRAHLUNG, DIE LEBEN ERMÖGLICHEN WÜRDE. UNSEREN BEOBACHTUNGEN ZUFOLGE IST DIE SCHALE NICHT NUR UNBEWOHNT, SONDERN AUCH UNBEWOHNBAR.
    Ancor tippte den Satz zu Ende und widmete sich den Instrumenten, die weiterhin physikalische und geophysikalische Daten über diese größte und zugleich enttäuschendste Schale sammelten, die sie je besucht hatten. Da Soos Antwort noch mindestens anderthalb Stunden auf sich warten lassen würde, war er nicht in Eile. Er blickte durch die Sichtluke nach draußen und sah, daß die übrigen die Umgebung untersuchten. Ihm kam der Gedanke, daß die Bezeichnung ›unbewohnbar‹ nicht gänzlich zutraf. Es gab eine atembare Atmosphäre, und auch wenn die Temperaturen niedrig waren, bewegten sie sich noch innerhalb des für Menschen erträglichen Bereichs. Die Boxa-Schale war nicht wirklich unbewohnbar, ihr fehlten lediglich die Proto-Sonnen. Aber wieso? Künstliche Sonnen waren eine übliche Erscheinung im gesamten Solaren Universum.
    War es Zeus, der sich hier fundamental irrte, oder übersah er, Maq Ancor, einen entscheidenden Punkt?
    ANCOR, WAS SIE MIR MITTEILEN, ERKLÄRT IN KEINER WEISE DIE ERHÖHTE AKTIVITÄT IN ZEUS’ SCHALTKREISEN, DIE WIR IM LAUFE IHRES FLUGS FESTSTELLTEN. SIE HABEN DAS ELEKTRONISCHE ÄQUIVALENT EINER KRISE INKLUSIVE SCHOCK- UND PANIKZUSTAND HERVORGERUFEN. IHRE EINSCHÄTZUNG KANN UNMÖGLICH KORREKT SEIN.
    Ancor antwortete:
    MEIN GEFÜHL SAGT MIR, DASS ICH MICH IRRE, ABER ICH HABE KEINE BELEGE DAFÜR. DIE HÖCHSTE LEBENSFORM SCHEINT EINE ART FLECHTE ZU SEIN, UND ES GIBT WEDER BERGE NOCH MEERE. ICH SCHICKE IHNEN ALLE DATEN, DIE UNSERE INSTRUMENTE GESAMMELT HABEN. VIELLEICHT WERDEN SIE DARAUS SCHLAUER ALS WIR.
    Er sah einen Augenblick lang zu, wie die Zahlenreihen, die zur Mars-Schale gesendet wurden, über den Schirm huschten. Einige Zeit später fragten die Computer des Instituts für Solaristik zusätzliche Daten an, die automatisch gesendet wurden. Nach drei Stunden erschienen die Worte:
    VIELEN DANK FÜR DIE DATEN, ANCOR. WIR WERDEN SIE GENAU ANALYSIEREN. HABEN SIE IRGENDEINE SPUR VON NIKLAS GEFUNDEN?
    Maq antwortete:
    WIR FANDEN BEWEISE DAFÜR, DASS NIKLAS AUF DER BOXA-SCHALE ANGEKOMMEN IST UND SICH EINIGE ZEIT IM TERMINAL AUFHIELT. DANN GING ER WEG. WIR WISSEN NICHT, WIESO ODER WARUM, ABER DER TERMINAL IST IN ALLE RICHTUNGEN VON ENDLOSEM MORAST UMGEBEN. WENN ER SICH NOCH IN DER NÄHE AUFHÄLT, WERDEN IHM UNSERE LICHTER UND DAS GERÄUSCH UNSERER MOTOREN NICHT ENTGEHEN. WIR BLEIBEN FÜR DEN FALL, DASS ER AUF DEM WEG ZU UNS IST, EINIGE TAGE VOR ORT, ABER DIE AUSSICHTEN SIND NICHT VIELVERSPRECHEND.
    Sine Anura und Tez unternahmen mit Taschenlampen einige Vorstöße in die nähere Umgebung. Sie drangen bis zum Fundament des umgestürzten Turms und darüber hinaus

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