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Die Vermissten - Casey, J: Vermissten - The Missing

Titel: Die Vermissten - Casey, J: Vermissten - The Missing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Casey
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los? Hast du was mit dem Rücken?«
    » Nicht der Rede wert«, entgegnete ich schnell, weil ich bemerkte, dass uns andere schon missbilligende Blicke zuwarfen. » Vergiss es einfach.«
    Unterdessen waren wir vor der Tür angelangt. Der heftige Regen, der auf den Fußweg prasselte, erinnerte mich daran, dass ich meinen Schirm noch holen musste. Also kämpfte ich mich bis zu jener Stelle hinüber, wo ich ihn abgestellt hatte, musste allerdings feststellen, dass der Ständer leer war. Da stand ich nun und starrte belämmert auf die leere Stelle, bis ein Mann sich missgelaunt an mir vorbeidrängte.
    » Keinen Regenschirm dabei?«, fragte Geoff mitfühlend. » Wo hast du denn dein Auto stehen?«
    » Zu Hause«, antwortete ich, ohne nachzudenken. Angesichts meines streikenden Beines und des noch immer strömenden Regens würde der Heimweg ziemlich lang werden. Die Pfützen auf den Fußwegen waren inzwischen wahrscheinlich zu kleinen Seen angeschwollen.
    » Bei diesem Wetter kannst du unmöglich zu Fuß gehen«, erklärte Geoff entschlossen und zog mich am Arm beiseite. » Ich kann dich doch fahren.«
    Ich wollte gerade ablehnen, als ich Blake mit besorgtem Gesicht auf uns zukommen sah. Von allen Situationen, in denen ich ihn hätte wiedersehen wollen, war dies die denkbar unpassendste.
    » Sie humpeln ja«, stellte er ohne Umschweife fest. » Was ist denn passiert?«
    » Ich bin gestolpert und die Treppe runtergefallen.«
    Er schaute mich skeptisch an. Noch ehe er etwas dazu sagen konnte, drängte Geoff zum Gehen: » Wir sollten uns jetzt wirklich auf den Weg machen, Sarah.« Er klang arrogant und vereinnahmend, und Blake starrte ihn finster an.
    » Wie war noch mal Ihr Name?«
    » Den habe ich Ihnen noch gar nicht gesagt. Geoff Turnbull.« Er streckte seine Hand aus, woraufhin Blake sie kurz schüttelte und sich dann kühl mit seinem Dienstrang vorstellte.
    » Ich habe in der Schule gar nicht mit Ihnen gesprochen.«
    » Eine Ihrer Kolleginnen hat mich befragt. Nettes Mädel.« Geoff bemühte sich, locker zu klingen, aber ich sah, wie sein Fuß nervös wippte. Offenbar war er hinter seiner lässigen Fassade ziemlich angespannt.
    Nachdem die beiden genug Förmlichkeiten ausgetauscht hatten, schwiegen sie sich unverhohlen feindselig an. Verfahrene Kiste.
    Ich wandte mich an Geoff. » Also, wenn es dir nicht allzu viel ausmacht, würde ich gern bei dir mitfahren. Wo hast du noch mal dein Auto geparkt?«
    » Um die Ecke, aber du wartest am besten hier. Ist ja nicht nötig, dass du komplett nass wirst. Ich hole schnell den Wagen.« Und damit rannte er davon.
    Blake sah ihm nach. » Du lässt dich von dem da nach Hause bringen? Wenn du noch einen Moment wartest, kann ich dich fahren.«
    » Ich glaube, das ist keine so gute Idee.« Das sagte ich seinetwegen, falls jemand witterte, dass zwischen uns etwas im Gange war, aber einen Augenblick lang sah er gekränkt aus. Dann wurde seine Miene wieder ausdruckslos und undurchschaubar; er hatte seine Maske wieder aufgesetzt.
    » Ach so, ich hab’s gar nicht gleich kapiert. Lässt du dich von ihm auch vögeln?«
    » Um Himmels willen«, zischte ich, packte ihn am Arm und zerrte ihn weg vom Ausgang, durch den die letzten Besucher die Kirche verließen. » Sprich doch bitte leiser. Das ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt.«
    » Wann würde es dir denn passen? Letzte Nacht hattest du ja nicht besonders lange Zeit.«
    » Ich kann das jetzt nicht mit dir besprechen«, erwiderte ich erschöpft. » Und gerade du solltest doch wohl darauf achten, dich in der Öffentlichkeit von mir fernzuhalten. Ich kann mir vorstellen, dass dein Chef nicht gerade begeistert wäre, von unseren gemeinsamen Aktivitäten zu erfahren.«
    Blake runzelte die Stirn. » Genau das ist mein Problem.«
    » Ja eben, und daher empfehle ich dir dringend, dich genau darum zu kümmern und nicht so ein Theater zu machen, bloß weil ein Kollege mich nach Hause fährt.« Ich wandte mich zum Gehen, drehte mich dann aber doch noch einmal um. » Ach so, und mehr als ein Kollege ist er übrigens wirklich nicht.«
    » Für einen Kollegen aber ziemlich bemüht um dich, findest du nicht? Ist das nicht der Typ, den du neulich vor der Schule umarmt hast? Ich wusste doch, dass ich ihn irgendwoher kenne.«
    » Er hat mich umarmt«, entgegnete ich genervt. » Aber ich bin nicht… Also ich habe nicht… Ich meine, das mit dir ist etwas ganz anderes.« Ich spürte, wie ich rot wurde und mein Gesicht glühte. Was zum Teufel redete ich da

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