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Die Verraeterin

Die Verraeterin

Titel: Die Verraeterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Geissinger
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musste sie so schnell wie möglich in das andere Zimmer bringen. Und dann musste er so schnell wie möglich von ihr weg.
    Ohne ein weiteres Wort an den Arzt zu richten, eilte Xander durch den dunklen Fitnessraum, stieß mit einem Fuß die Tür auf und rannte zur Treppe.
    Morgan stand in Flammen.
    Alles brannte. Alles schmerzte – ihre Haut, ihre Muskeln, ihre Knochen. Selbst ihre Gedanken, die völlig chaotisch und unzusammenhängend waren, schienen sich einen schmerzhaft lodernden Pfad durch ihr Gehirn zu brennen, während immer wieder ein Wort in ihrem Kopf widerhallte.
    Partner. Partner. Partner.
    Noch nie zuvor hatte sie etwas wie dieses allumfassende, elementare Bedürfnis verspürt. Im Grunde hätte sie das Ganze eigentlich nicht überraschen dürfen. Auch ihre Mutter hatte ihr erstes Fieber erst spät bekommen, wenn auch nicht so spät wie sie selbst. Sobald Morgan die Pubertät hinter sich gelassen hatte, ohne dass es ein Anzeichen gegeben hätte, und dann zwanzig und schließlich fünfundzwanzig geworden war, hatten alle angenommen, dass etwas mit ihr nicht stimme. Man vermutete sogar, dass ihre Gabe der Einflüsterung möglicherweise eine dunkle Seite hatte: Unfruchtbarkeit.
    Aber nein. Sie war fruchtbar. Jetzt spürte sie es bis ins Mark. Es gab keinen Zweifel.
    Ein Mann hielt sie in den Armen. Ein Ikati und nicht der menschliche Arzt, der sich um sie gekümmert hatte, seitdem die ersten Anzeichen des Fiebers aufgetreten waren. Sie konnte den Unterschied zwischen den beiden riechen – die andere Art von Ausstrahlung, die Kraft des Mannes, der sie in den Armen trug. Sie roch seine dunkle, tief in ihm wurzelnde Lust.
    Ihre Lider waren von der Spritze so schwer, dass sie sie nicht zu öffnen vermochte. Aber sie konnte einatmen . Und nahm gierig diesen himmlischen Duft des Mannes in sich auf. In dieser Nähe war er süß und schwer wie dunkle Schokolade. Hitze schoss durch ihren Körper bis in ihren Schritt hinab.
    Sie gab ein leises sehnsüchtiges Stöhnen von sich. Der Mann ging daraufhin schneller. Schwere Türen wurden aufgestoßen, und trotz ihrer geschlossenen Augenlider drang Licht zu ihr, das sie schmerzhaft zusammenzucken ließ. Sie vergrub ihr Gesicht an der festen Brust, an die sie sich schmiegte. Mit jedem Schritt und jedem Atemzug drängte sie sich näher an ihn, wobei die rhythmische Bewegung etwas Beruhigendes hatte. Wäre da nicht der Druck seines Körpers gegen ihre Brüste gewesen, nicht das schmerzhafte Bewusstsein seiner Anwesenheit und sein wunderbarer Geruch, den sie am liebsten ganz und gar in sich aufgenommen hätte.
    Ja, schmecke ihn , drängte sie ihr Verlangen. Schmecke ihn! Er ist es, was du jetzt brauchst!
    Sie drückte den Rücken durch und schlang einen Arm um seinen Hals. Dann presste sie den Mund auf seine Haut.
    Salz, Moschus und Männlichkeit. Hitze und das Gefühl, dass es nichts Besseres gab. Das Pochen seines Pulses unter ihren Lippen. Er stolperte und fluchte, wobei er den Kopf wegriss. Doch sie wollte mehr. Sie wollte ihre Zunge über diese glatte, schöne Haut wandern lassen, sie wollte ihn beißen, sich auf ihn setzen und ihn tief in sich aufnehmen …
    »Berühre mich«, flüsterte sie und drängte sich noch enger an ihn. Er drückte sie fester an sich und gab ein leises, heiseres Stöhnen von sich, das tief aus seiner Brust zu kommen schien.
    Dennoch blieben sie nicht stehen.
    Stattdessen eilte der Fremde keuchend und mehrmals beinahe stürzend zwei Treppen hinunter. Morgan vergrub nun ihre Nase in seinen Haaren. Ihre Lippen pressten sich auf seine Haut, ihre Zähne knabberten an seinem Ohrläppchen, an seiner Schulter, an der weichen Stelle zwischen seinem Schlüsselbein und dem Hals. Jede ihrer Berührungen ließen seinen Körper erbeben. Unter den festen Muskeln zuckte es wunderbar, was ihr eigenes Verlangen noch verstärkte. Sie hörte, wie eine weitere Tür aufgestoßen wurde. Dann befanden sie sich in kühler Dunkelheit, und sie wurde auf ein Bett gelegt.
    »Morgan«, sagte eine heisere Stimme. Jetzt wusste sie es. Der Klang der Stimme sandte eine Welle der Lust durch ihren Körper, die sich so rein und süß wie sonnendurchtränkter Honig anfühlte.
    Er würde ihr helfen, die Schmerzen zu lindern. Obwohl er sie verachtete, war es seine Aufgabe, sie am Leben zu halten und darauf zu achten, dass es ihr gut ging. Zumindest für eine Weile.
    »Xander.« Sie zuckte auf der Matratze und tastete blind nach ihm. »Bitte, Xander.«
    Ein Laken wurde über ihren

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