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Die Verraeterin

Die Verraeterin

Titel: Die Verraeterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Geissinger
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Körper gezogen. Jemand fasste nach ihren Handgelenken und hielt sie fest. Sie kämpfte dagegen an. Sie wollte kein Laken auf sich. Sie wollte ihn auf sich.
    »Morgan«, sagte er erneut, und diesmal klang es so, als ob auch er Schmerzen verspüren würde.
    Endlich gelang es ihr, die Augen zu öffnen. Sie sah ihn verschwommen über sich gebeugt, die Lippen in einer Grimasse zurückgezogen. Schweiß stand ihm sichtbar schimmernd auf der Stirn. Er starrte sie mit lodernden Augen an, als ob die Bernsteinfarbe geschmolzen wäre.
    Er will dich , zischte das Tier in ihr und kämpfte darum, sich zu befreien. Nimm ihn!
    Er drückte ihre Handgelenke auf das Kissen über ihrem Kopf, und sie wusste, dass sie so nicht freikommen konnte. Er war viel zu stark für sie. Also machte sie sich nicht einmal die Mühe.
    Stattdessen drängte sie sich mit einer raschen, fließenden Bewegung an ihn, drückte den Rücken durch, reckte den Hals und presste ihren Mund auf seinen.
    Er stöhnte auf, riss sich aber nicht los. Näher kam er allerdings auch nicht. Er erlaubte ihr, ihn zu küssen, an seinen Lippen zu saugen und ihre Zunge in seinen Mund zu schieben, während er weiterhin ihre Handgelenke auf das Kissen niederdrückte.
    Seine Arme begannen zu zittern.
    »Ich will dich«, flüsterte sie, ohne mit ihren leidenschaftlichen Küssen innezuhalten. »Ich brauche dich.«
    »Das ist das Fieber«, ächzte er, die Stirn gerunzelt. Er beobachtete sie durch halb geschlossene Lider. »Das sind die Hormone. Und das Morphium. Du weißt nicht, was du da sagst.«
    »Ich brauche dich«, wiederholte sie, dann erkundete sie mit der Zunge seinen Mund. Nach ein paar Sekunden drehte er keuchend den Kopf weg, und sie nutzte die Gelegenheit, ihre Lippen erneut auf seinen Hals zu pressen, wobei sie mit den Zähnen auf seine pochende Halsschlagader drückte.
    Das Stöhnen, das sich zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen Bahn brach, war mit nichts vergleichbar, was sie jemals zuvor gehört hatte. Eine Welle der Erregung ließ jeden Nerv in ihrem Körper erbeben.
    Er drängte sich an sie und warf sich mit seinem ganzen muskulösen Körper auf sie, während dieses Stöhnen, heftig und animalisch, immer wieder zu hören war.
    Er küsste sie auch wie ein Tier – ganz Zähne, Gier und raues Verlangen. Er war ein Alpha, der ohne Zurückhaltung oder Rücksicht das nahm, was er wollte. Seine Hände waren auf ihrem Körper, drückten ihre Brüste und ihren Po, vergruben sich in ihren Haaren.
    Sie stöhnte und streckte sich unter ihm. Sie war nicht mehr sie selbst, sondern jemand anderes – jemand, der nur aus Leidenschaft, Verlangen und Lust bestand. Sie hörte nur noch das Schlagen ihrer beiden Herzen und das Brüllen der Gier, die sich einem Ozean gleich in ihr aufbaute und jeden Moment über ihr zusammenzuschlagen drohte …
    Plötzlich riss sich Xander mit einem entsetzten Schrei von ihr los.
    Atemlos und schwindelig blieb sie zurück. Jeder Nerv ihres Körpers fühlte sich wie eine offene Wunde an.
    »Mein Gott«, flüsterte er und wich zurück. »Es tut mir leid, Morgan. Es tut mir so leid …«
    »Bitte, Xander. Geh nicht. Es ist alles in Ordnung«, sagte sie und versuchte sich aufzusetzen. Das Zimmer drehte sich. Sie schüttelte den Kopf, um klarer denken zu können. Aber dieses Morphium … Dieses verdammte Morphium …
    »Es tut mir so leid«, flüsterte er noch einmal und floh dann durch die Tür, die mit einem lauten Schlag hinter ihm ins Schloss fiel.
    Morgan sackte auf der Matratze zusammen. Durch ihren Kopf schossen Schmerzen wie kleine Nadeln, die ein Foltermeister in ihre Augen und ihren Körper bohrte. Sie hatte das Gefühl, auf einem Scheiterhaufen zu liegen.
    »Aber es tut so weh …«, wimmerte sie in das leere Zimmer hinein.
    Dann verlor sie das Bewusstsein.

23
    Wenn D ein Mensch gewesen wäre, hätte er jetzt Schwierigkeiten gehabt, Lix über das dröhnende Stampfen des Basses der Technomusik zu hören, die in der VIP -Lounge ihres bevorzugten Nachtklubs Alien durch die Lautsprecher über ihnen dröhnte. Doch leider hörte D ihn klar und deutlich.
    »Das ist scheiße«, sagte Lix und trank ein weiteres kleines Glas Patrón.
    Es war sein fünftes. Er hatte gerade erst begonnen.
    D beobachtete, wie Constantine mit einer menschlichen Frau, deren Rock so kurz war, dass er eher wie ein Gürtel aussah, um eine dunkle Ecke am anderen Ende des Raums verschwand. Er seufzte und fuhr sich mit einer Hand über seinen rasierten Kopf. »Ehrlich. Ich bin

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