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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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passiert ist. Schau, was ich damit angerichtet habe.“
    „Sei kein Idiot“, sagte Theo. „Sam hätte niemals nachts da draußen jenseits der Mauern sein sollen, alleine. Und ich hätte besser auf deine Signale hören sollen, Shit. Ich war nahe genug dran, um dich holen zu kommen. Schieb dir nicht die ganze Scheißschuld hier zu.“
    „Scheiß auf dich, Theo. Du weißt nicht, was los war, weil ich dir nichts gesagt habe. Weil ich zu versessen darauf war, du zu sein, verdammt.“
    „Ok, großartig, Louis Beatty Waxnicki, dann lass uns doch alle eine verdammte Mitleidsparty für dich veranstalten. Lass uns ein Fass aufmachen und uns besaufen und jeder kann über die dummen Sachen heulen, die du angestellt hast. Himmel Herrgott, was für ein Idiot!“ Theo stand auf und stapfte quer durchs Zimmer zu Ms. Pac-Man und donnerte mit seiner Hand neben dem Joystick auf den Tisch. „Zumindest weiß jeder, wer du bist . Zumindest verstehen sie dich. Zumindest weißt du , wer du bist und was du bist.“
    „Ja, das Leben muss ganz schön ätzend für dich gewesen sein, niemals alt zu werden, immer so jung und so geil auszusehen, und dann noch deine hammerharten übersinnlichen Fähigkeiten“, schoss Lou zurück und schob dabei den Stuhl derart heftig nach hinten, dass der gegen die Wand krachte und dann umkippte.
    „Na, die sind jetzt alle weg“, schrie Theo ihn an, als er sich fuchsteufelswild von der Spielkonsole wieder umdrehte. „Ich bin ein ganz hundsgewöhnliches armes Schwein wie du, außer dass ich wie dein Scheißenkel aussehe. Und ich weiß nicht, ob ich ewig leben werde oder für den Rest meines Lebens so bleibe oder was. Ich bin ein verdammter, abnormaler Freak . Und ich weiß nicht, warum ich so bin und was zum Teufel ich damit anfangen soll. Und warum alles und jeder mich anscheinend immer ins Leben zurückzerrt, wann immer ich gerade dabei bin, zu scheiß sterben .“
    Wütend starrten sie einander an, Zorn spuckte quer durchs Zimmer, identische Augenpaare bohrten sich ineinander, aus zwei völlig unterschiedlichen Gesichtern.
    „Ich verschwinde“, sagte Theo schließlich, blinzelte heftig, sein Mund ein Strich. „Ich brauche verdammt noch mal Luft.“
    „Lass dir Zeit und klemm dir denn Arsch nicht in der Tür ein, auf dem Weg nach draußen“, schnauzte Lou ihn an und drehte sich wieder zu dem Computertisch. „Ich werde versuchen das Ding hier zu entschlüsseln, da du nicht genug Grips hast es selbst zu tun.“
    Theo knallte die Tür hinter sich zu, als er die Treppen runter rannte. Seine Wut auf Lou, auf die ganze Situation, war schon dabei abzuklingen, bis er dann unten angekommen war. Arschloch.
    „Was war denn das da gerade?“, sagte Vonnie, die ihn unten am Fuß der Treppe traf. „Warst du mit diesem Lou-Menschen da oben?“
    „Nur eine Meinungsverschiedenheit“, sagte Theo kurz. „Wie geht es Sam?“
    „Unverändert. Hält gerade so durch. Selena ist bei ihm“
    „Ist Jennifer hier gewesen?“
    Vonnies Lippen wurden dünn und flach. „Nein, seit ein paar Tagen schon nicht. Ich bin sicher, sie weiß nicht–“
    „Ich bin bald zurück“, sagte Theo, jetzt fest entschlossen.
     
    ~*~
    Es war nicht schwer für ihn Jennifer in Yellow Mountain zu finden. Theo lief an dem alten McDonalds vorbei, wo alle unverheirateten jungen Männer in einer Art Kommune zusammen wohnten, und dahinter befand sich der schattige Patio, wo die jungen Menschen neulich Nacht vor Vonnies Erzählstunde gegessen und getrunken hatten.
    Ein kleiner Haufen von Stühlen war dort versammelt, auf denen viele der jungen Leute saßen, die Theo in jener Nacht vor zwei Wochen kennengelernt hatte. Auch wenn es ein geselliges Beisammensein war, hatte jeder eine Arbeit mitgebracht: Nähen, Schnitzen, eine der Frauen war sogar gerade dabei, grüne Bohnen zu brechen.
    Jennifer war auch darunter und als Theo erschien, schaute sie sogleich hoch. „Hi, Theo“, sagte sie beiläufig, als ob ihr letztes Gespräch über ihn und Selena niemals stattgefunden hätte. „Was geht ab?“
    „Ich kam, um dich zu sehen“, sagte er und blieb absichtlich vage. Es war ihm gelungen, seine rasende Wut zu einem stumpfen Zorn runterbrennen zu lassen, der sich in diesem Augenblick gegen die Welt im Allgemeinen richtete.
    Jennifer sprang begeistert von ihrem Stuhl hoch. „Ok.“ Sie lächelte, machte einem der Mädchen ein verschwörerisches Handzeichen und scharwenzelte buchstäblich um den Kreis ihrer Freunde herum, bis an seine Seite.
    Theo

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