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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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führte sie weg, außer Hörweite der anderen, bevor er sie dann zur Rede stellte. „Hattest du gestern Nacht vor, Sam zu treffen?“, fragte er.
    Ihre Augen wurden ganz groß. „Nein“, sagte sie. „Das ist aus und vorbei. Er ist zu jung für mich. Verstehst du, was ich meine?“
    Theo nickte. „Das tue ich ganz sicher. Wie hat er es aufgenommen, als du ihm gesagt hast, dass es aus ist?“
    Jennifer blinzelte und ihre Augen flüchteten woandershin. „Uhm ... nun, ich hatte noch keine Gelegenheit, mit ihm drüber zu reden.“
    „Das dachte ich mir.“ Theo holte einmal tief Luft, was wenig dazu beitrug, seine Wut zu mindern. „Und weißt du, woher ich das weiß? Weil er gestern hierher kommen wollte, um dich zu sehen – wahrscheinlich, weil er zwei Tage lang nichts von dir gehört hat und man ihm in dem Glauben gelassen hat, da wäre was zwischen euch beiden–“
    „Es ist nicht meine Schuld“, jammerte sie da. „Er ist nicht reif genug. Er war verrückt nach mir, redete immer davon zu heiraten und all das.“
    „Aber du hast ihn dazu gebracht zu glauben, das Gefühl beruhe auf Gegenseitigkeit, nicht wahr? Du hast ein Spiel mit ihm gespielt, um es Selena heimzuzahlen, nicht wahr?“
    „Nun, ich–ja, aber ich wollte nur ein bisschen Spaß haben. Ich hatte nicht erwartet–“
    „Und weißt du auch, was gestern Nacht passiert ist? Er war auf dem Weg hierher zu dir und wurde von Ganga angegriffen.“
    „Oh!“ Ihre Augen wurden wieder groß. „Oh, nein. Ist er...?“
    „Er wird es nicht überleben“, sagte Theo und jetzt packte er sie am Arm, kaum hatte sie bei der Nachricht vor Entsetzen aufgekeucht. Er war nicht grob, aber unnachgiebig. „Und was du jetzt tun wirst, ist mit mir zu Selena zu gehen. Und du wirst ihm nicht erzählen, dass du dich schon neu orientiert hast, dass alles nur ein blödes Spiel war. In seinen letzten paar Tagen wirst du ihn glücklich machen. Kapiert?“ Er beugte sich näher zu ihrem Gesicht runter und ließ sie seinen Ekel sehen.
    „O–okay“, sagte sie, ihre Wangen rot. „Aber ich wollte nicht–“
    „Ich bin mir sicher, dass du das nicht gewollt hast. Aber du wirst es – soweit möglich – in Ordnung bringen. Gib ihm etwas. Und mach, dass es überzeugend wirkt, Jennifer.“ Er warf ihr einen finsteren Blick zu.
    „Aber ... was ist, wenn er nicht stirbt?“
    „Dann haben wir allesamt riesiges Glück gehabt und werden sehr dankbar sein. Und dann“, sagte Theo, „will Selena dich vielleicht auch nicht mehr umbringen.“
    Ihr Gesichtsausdruck wäre vielleicht zum Lachen gewesen, wenn die Situation nicht so tragisch und finster gewesen wäre. Wie die Dinge standen, konnte Theo es kaum ertragen, die junge Frau anzuschauen, als sie losgingen, um ihr ein Pferd für den Ritt zurück zu suchen. Dummes Mädchen. Nein, es war nicht ihre Schuld, dass Sam nachts rausgegangen war, auf eigenes Risiko, aber es hätte ebenso gut verhindert werden können, wenn sie nicht so ein dämliches, kindisches Spiel gespielt hätte.
    Sie ritten gerade durch die Tore hindurch, als Theo das Geräusch in der Ferne hörte. Das tiefe, brummende Geräusch von einem Motor.
    Jennifer, die völlig in ihre eigene Tragödie versunken war, schien nichts zu bemerken, aber er drehte sich um und schaute.
    Er musste sich keine Hand gegen die Sonne vor die Augen halten, denn die Fahrzeuge näherten sich von Osten. Theo war gerade noch in der Lage, das erste von ihnen zu erkennen, wie es hinter ein paar verfallenen, von Bäumen beschatteten Gebäuden zum Vorschein kam. Das Licht aus westlicher Richtung glänzte auf dem schwarzen Metall des Trucks und sprang dann über auf den dahinter ... und den dahinter ... und zu einem vierten Fahrzeug.
    „Oh, Mist“, flüsterte Jennifer, als Theo anhielt und sie sie sah. „Snoopies.“
    Theo wusste, es mussten entweder Fremde oder Kopfgeldjäger in deren Auftrag sein. Er zögerte und wendete dann das Pferd. „Lass uns zurückgehen.“
    Er wollte sehen, was jetzt passieren würde. Und was er über die Mistkerle in Erfahrung bringen könnte – wer auch immer sie nun waren.
    Wieder zurück innerhalb der Stadtmauern, hatte jemand bereits angefangen die Glocke zu läuten, womit das Eintreffen der Fahrzeuge angekündigt wurde, und Theo sah Leute aus ihren Häusern und von ihren Arbeitsplätzen herbeilaufen, um Vorbereitungen zu treffen. Sobald sie die Pferde in den Stall zurückgebracht hatten, machte Jennifer sich aus dem Staub und Theo sah ihr etwas ärgerlich

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