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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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sicher, wann sie wieder zurückkommen. Aber Vonnie würde euch wahrscheinlich liebend gerne mit etwas füttern. Ihr könnt hier gerne etwas bleiben.“
    „Genau“, grunzte Frank, der sich zum ersten Mal wieder ins Gespräch einmischte. „Ich habe ein paar Löcher in dem gottverdammten Dach, die repariert werden müssen. Besser, ihr beide klettert da rauf als ein verdammter alter Mann wie ich.“
     
    ~*~
    „Ich geh da jetzt rein“, sagte Theo zu Lou. „Du bleibst hier und warnst mich, falls irgendjemand kommt.“
    Die Sonne war untergegangen und das letzte bisschen Licht hielt sich noch in dem überwucherten Stück Land da hinter ihnen. Die Kopfgeldjäger waren schon vor Stunden weggefahren und die Zwillinge hatten die letzten paar Stunden damit zugebracht, systematisch das Sicherheitssystem auseinanderzunehmen: Lampen zu zertrümmern, Kameras zu verdrehen, herauszufinden, wie das Schließsystem funktionierte.
    „Scheiß drauf“, gab Lou zur Antwort. Und marschierte durch die Tür, die sie in dem Schwarzen Tor von Mordor geöffnet hatten: Post-Wechsel-Style.
    Da er keine andere Wahl hatte, folgte Theo ihm hinein ins Innere.
    Sein erster Eindruck war, dass das Innere ihn an ein Hochsicherheitsgefängnis erinnerte. Die Mauer umschloss ein großes Areal, ohne jeden Baumwuchs oder Sträucher, oder all das Gestrüpp, das man anderswo sonst überall antraf. In der Mitte war eine merkwürdige Konstruktion, die aussah wie ein riesiger Swimmingpool mit Glaswänden. Eine Art Aquariums-Dingsda mit durchsichtigen Seiten, die sich zehn Meter hoch erstreckten und ein schweres Dach darauf hatten.
    Davor war ein Gebäude, schlicht und fensterlos, etwa so groß wie eine Garage mit drei Stellplätzen. Ein einziger Humvee war davor geparkt und es gab außen dran nur wenig Lichter. Der Ort machte einen verlassenen Eindruck.
    „Was zum Teufel ist das?“, murmelte Lou, während er hoch zu dem Riesenaquarium schaute, als Theo sich ihm von hinten näherte.
    Es gab nicht viel Licht, aber sie konnten das leise Schwappen von Wasser oben fast am Rand des geschlossenen Tanks hören. Und als sie näher herankamen, erkannte Theo Schatten, die in dem Wasser schwebten. Dutzende, vielleicht Hunderte von großen Schatten, dort in der Schwebe, unbeweglich, zusammengepfercht in dem Pool.
    Sie hatten sich in das Sicherheitssystem eingehackt, indem sie einen Draht an der Außenseite aufgeschnitten hatten und ihren Computer an das Netzwerk zugeschaltet hatten. Danach hatten sie die Innenkameras neu eingestellt, so dass sie alte Aufnahmen vom Gelände zeigten und dieses Video lief im Dauerloop – was ihnen die Möglichkeit eröffnete, sich draußen frei zu bewegen. Das fensterlose Gebäude erhöhte ihren Wagemut nur noch, ebenso wie die Tatsache, dass da nur ein einziger Humvee stand. Da konnten nicht so viele Leute drin sein, und aufgrund der simplen Struktur des Sicherheitssystems hatte Theo keine große Angst vor anderen Barrieren.
    „Lass uns das mal anschauen “, sagte Theo und ging näher an den Tank ran, seine Augen auf den Wänden, die sich über ihm auftürmten.
    Aber in dem Moment hörten sie ein Geräusch und verdrückten sich in die Schatten – den einzigen Schatten, nämlich den von dem Tank selbst. Während sie alles beobachteten, öffnete sich eine Tür hinten an dem Garage-ähnlichen Gebäude und ein Mann kam raus.
    „Ich nehme mal an, das ist Ballard“, flüsterte Theo. „Aber beschwören würde ich es nicht.“
    Sie sahen zu, wie er sich dem Tank näherte und zum ersten Mal fiel Theo da die Tür im Boden auf. Nein, das war keine Tür. Es war ein Aufzug.
    Ballard stieg in den Aufzug und er glitt an der Seite des Tanks entlang, bis ganz nach oben. Er stieg aus und stand auf einer Plattform in der Nähe des Daches und kniete nieder, um runter ins Wasser zu schauen. Er benutzte eine lange Stange, um die Schatten, die so groß waren wie er selbst, aufzumischen. Und dafür starrte er eine ganze Weile runter in den Tank.
    „Sollen wir reingehen?“, flüsterte Lou und zeigte zu dem Gebäude, das zu diesem Zeitpunkt durchaus ganz leer sein könnte.
    Theo nickte, aber er beobachtete immer noch Ballard, der aufgestanden war und sich jetzt auf die Wand an seinem Steg zubewegte. Dort blieb er stehen und schaute über den ganzen Tank. Ein leises, schnarrendes Geräusch unterbrach die Stille und während Theo zusah, erschien ein Arm, so in etwa wie ein Kran, oben über dem Tank.
    In ihm begann sich etwas sehr unbehaglich zu fühlen,

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