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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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draußen gewesen, als sie nach Hause zurückkehrte, als sie sich verirrte und ihren Weg nicht wiederfinden konnte. Sie war im Wald, verirrt und ohne Licht, und sie zog den Kristall aus ihrer Tasche, weil sie wusste, dass er manchmal leuchtete.
    In jener Nacht leuchtete er und bot ihr ein bisschen Licht, um ihr bei der Suche nach dem Weg zu helfen.
    Als sie das Stöhnen der orange-äugigen Monster hörte, wusste Selena, dass sie keine Chance hatte, heute noch nach Hause zu kommen. Die Bäume waren zu hoch, als dass sie hinaufklettern könnte, und es gab nichts anderes, wo sie sich hätte verstecken können.
    Sie setzte sich auf den Boden und betete, dass es schnell vorüber wäre, während sie den Kristall hielt und sich fragte, ob sie ihre eigene Todeswolke sehen würde. In ihrem Kopf hörte sie eine Stimme, die sagte: Sei tapfer, alles wird gut .
    Sie versuchte auf die Stimme zu hören, denn sie wusste, es war ihr Schutzengel. Aber als zwei der Zombies bei ihr anlangten, versuchte sie, sie abzuwehren – panisch – und sie schrie.
    Auf einmal bemerkte sie, dass sie nur ihren Kristall berühren wollten. Sie zerfetzten sie nicht, versuchten nicht sie fortzuschleppen.
    Sie suchten schwerfällig danach und grabschten nach ihrem Kristall und tief in ihr drinnen hörte Selena die Stimme erneut: Hilf ihnen. Sie brauchen deine Hilfe.
    Und als sie die Augen öffnete – die sich vor Furcht geschlossen hatten –, sah sie Wayren mit ihren blonden Haaren dort stehen, die zuschaute und nickte.
    Wie mit den anderen, denen sie half, verstand Selena nicht ganz wie oder was man von ihr erwartete. Aber sie erkannte Frieden, wenn sie ihn sah. Und als sie den Kreaturen erlaubte, sie zu berühren, sah sie, wie dieser Frieden ihre Augen erleuchtete.
    Und als sie Wayren anschaute, sah sie die Frau nicken. Das ist deine Gabe. Nutze sie, um ihnen zu helfen.
     
    ~*~
    Etwas später ging Selena in Richtung Küche und stieß dort auf Vonnie, die in etwas herumrührte, was unglaublich roch. Wie immer.
    In ihr bündelte sich eine dicke Mischung aus Liebe zusammen, selbst dann noch, als böse Vorahnungen ihr das Herz schwer machten, nahm sie die Frau ganz fest in die Arme. „Du bist die erstaunlichste Person, die ich jemals kennen gelernt habe“, sagte sie und lächelte zu ihr runter.
    Vonnie tätschelte ihr die Wange. „Das beruht auf Gegenseitigkeit, Liebes,“, sagte sie. „Aber was bringt dich denn dazu, so etwas zu sagen?“
    „Nur die Tatsache, dass es wahr ist. Und weil du mich fütterst. Was kochst du denn da?“
    „Geröstete Mangos mit Kartoffeln und dazu gedämpftes Hühnchen“, sagte Vonnie und zog einen triefenden Löffel aus dem Topf auf dem Herd raus. Sie hinterließ eine Soßenspur und wischte geschwind mit einem Lumpen drüber. „Und für dich Tomaten, Paprika und Mais mit Quinoa. Jede Menge Knoblauch und Koriander.“ Sie wusste, Selena konnte nichts essen, was ein Gesicht hatte, und gab sich immer ganz besonders große Mühe ihr fleischlose Mahlzeiten zu kochen.
    „Danke dir. Klingt köstlich. Aber bitte sorg auch dafür, dass ein paar Mangos für mich übrig bleiben.“ Sie streckte die Hand aus und griff in eine Schale frisch geernteter Mandeln, die höchstwahrscheinlich Frank geschält hatte. Vor drei Jahren hätten sie fast ihren letzten Mandelbaum verloren, aber Frank hatte ihn die ganze Seuchen-geplagte Dürrezeit hindurch gehätschelt, genau wie er es mit all ihren übrigen seltenen Pflanzen getan hatte.
    Selena schaute kurz etwas schuldbewusst in Richtung der Ansammlung aus hohen Bäumen und dichten Büschen im hinteren Drittel des Geländes. Sie hatten Glück gehabt, dass die Snoopies noch nie den Weg durch Franks Tarnung hindurch gefunden hatten. Dass sie nie so weit kamen, lag teilweise daran, dass ihr Anführer, Seattle, zur Hälfte absolute Angst vor ihr und zur anderen total fasziniert von der Todeslady war – eine Tatsache, aus der sie Kapital schlug, wo es nur ging.
    „Es tut mir sehr Leid wegen Maryanna“, sagte Vonnie.
    Selena nickte und zuckte die Achseln. Ihr tat es auch Leid; aber es gab da nicht viel zu sagen. So war das Leben eben.
    Noch ein Warum? , auf das sie keine Antwort wusste.
    Sie schaute kurz zum Fenster. Auf einmal schien die Sonne sich viel zu schnell voran bewegt zu haben. Sie stand immer noch sehr hoch ... aber war jetzt schon im Absteigen. Heute Nacht musste sie wieder raus.
    „Wie wäre es, wenn du Theo suchst und ihm sagst, dass es was zu essen gibt?“, sagte Vonnie ganz

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