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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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strich nun sanft über den Spann, genau da, wo er in den Knöchel überging. Langsam und zärtlich. „Du denkst, sie ist eifersüchtig? Oder denkst du, sie versucht ihre Beziehung zu Sam mit ... unserer zu vergleichen?“
    „Die Art, wie sie mich angeschaut hat ... das war selbstgefällig und ein bisschen wie ‚Ha! Schau, wie dir das gefällt?‘ Ich will nicht, dass sie ihn benutzt, um mir eins auszuwischen. Um etwas zu beweisen. Er ist schon lang pepsverknallt in sie.“
    „Pepsverknallt?“ Er schaute sie mit solcher Hingabe an, dass sie – trotz der Tatsache, dass sie hier die Ältere war – sich fühlte, als ob er der ältere war. „Das gefällt mir.“
    Auf einmal erhob er sich. Ehe sie sich’s versah, war er auf den Beinen und ihrer Seite der Schachtel, quetschte sich da neben sie und machte, dass das Wägelchen mit viel mehr Gusto ins Schwanken kam, als ihr lieb war. Selena unterdrückte ein kleines, überraschtes Quietschen, aber als sein stattlicher Körper sich neben ihr hingesetzt hatte, groß und warm, fühlte sie sich besser.
    „Und“, sagte sie schnell, um den Moment mit etwas zu füllen, „was, wenn sie schwanger wird?“
    „Möchtest noch nicht Oma werden, was?“, fragte er und drehte sich mit einem Lächeln zu ihr.
    Er war so nah. Genau da. Aber sie berührten sich kaum, nur das Streifen von den Haaren an seinem Arm an ihrem. „Das ist es nicht“, sagte sie. „Ich denke, dass er noch nicht so weit ist, ein Vater zu sein, und ich weiß, dass Jennifer noch nicht so weit ist, sich mit einem siebzehn Jahre alten Jungen häuslich niederzulassen.“
    „Du weißt schon, dass das die gleiche Art und Weise ist, wie du weißt, dass ich mich überhaupt nicht dafür interessieren könnte, mit einer Frau Zeit zu verbringen, die zweimal so alt zu sein scheint wie ich. Das weißt du schon?“
    Selena verdrehte die Augen. „Die Situation ist komplett anders. Er ist doch kaum ein erwachsener Mann, das ist das Erste. Sie kann nicht wirklich an ihm interessiert sein. Sie hat ihn vorher keines Blickes gewürdigt. Und ich bin sicher, dass wenn du ihr auch nur ein bisschen Aufmerksamkeit schenken oder Interesse widmen solltest, würde sie ihn wie eine heiße Kartoffel fallen lassen. Das weißt du schon, oder?“
    Er schaute sie direkt an. „Ich hoffe, dass du hier nicht gerade vorschlägst, ich soll ihr etwas Aufmerksamkeit schenken, um sie von Sam abzulenken?“
    Sie biss sich auf die Lippe und schaute ihn hoffnungsvoll an. „Das könntest du doch.“
    Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Und wie würde ich dabei rüberkommen? Ich hatte bereits das Vergnügen, eine Standpauke von deinem Sohn hinsichtlich meiner Absichten zu bekommen. Er war nicht erfreut.“
    „Was?“ Selena empfand da ruckartig eine Mischung aus Schock und Entzücken. „Er war nicht erfreut, aber er war sehr höflich. Und sehr deutlich. Und was Jennifer betrifft – ich werde dir sagen, was ich ihm auch gesagt habe: Da besteht von meiner Seite aus keinerlei Interesse.“
    „Nun ... ok. Aber wenn du ihr nur ein bisschen Aufmerksamkeit widmen würdest – nur um zu sehen, ob ich Recht habe? Es wäre für eine gute Sache. Dem gutgläubigen und verletzbaren Herzen eines siebzehnjährigen Jungen.“
    „Keine Chance. Ich gebe mich nicht mit Frauen ab, an denen ich nicht interessiert bin. Ich flirte nicht mit ihnen und ich gehe ganz sicher nicht mit ihnen ins Bett.“ Der Ton seiner Stimme grenzte an verärgert, aber war scharf gewürzt mit einem lockenden Unterton, der ihr wieder das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. „Und abgesehen davon, sich das Herz brechen zu lassen, gehört zum Leben dazu. Das ist zwar ätzend, aber es macht dich auch stärker. Hilft dir die Dinge klarer zu sehen ... zumindest dann, wenn es nicht mehr so weh tut.“
    Sie fragte sich, ob er über die Frau namens Sage sprach. Die, die ihm anscheinend das Herz gebrochen hatte. Selena schluckte einmal schwer und sattelte hastig um. „Und was meinst du damit, ‚eine Frau die zweimal so alt wie du zu sein scheint ‘? Das mag ja eine Übertreibung sein, aber ich bin fünfzig. Theo. Und du kannst nicht älter als dreißig sein, allerhöchstens fünfunddreißig.“
    „Ich habe es dir schon mal gesagt ... ich bin nicht so jung, wie ich aussehe.“
    Sie lehnte sich auf ihrem Platz zurück und stieß da die Luft mit solchem Nachdruck aus, dass nicht nur die Brise ihr den Pony jetzt kräuselte. „Wie ich sagte...“
    Er schüttelte langsam den Kopf und schaute

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