Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
Vom Netzwerk:
aus Tonerde und Honig und noch ein paar anderen Dingen gemacht. Löwenzahnwurzel für die Farbe.“
    „Ich mag das.“ Er beugte sich plötzlich vor und fing ihren anderen Fuß ein, der auf den Boden zwischen ihnen geglitten war, als sie sich entspannt hatte.
    Selena leistete keinen Widerstand, als er begann dem die gleiche Behandlung angedeihen zu lassen wie dem ersten. Sie schloss die Augen und lehnte sich hinten an die Lehne der Bank und ließ Brise und himmlischen Genuss über sich streichen. Wenn dieser Augenblick nur ewig dauern könnte.
    „Wie lange arbeitest du schon an diesem Projekt?“, fragte sie, als sie ihre Augen nach einer Minute wieder öffnete.
    Er ließ ihre Füße nicht los. Jetzt streichelte er oben an einem entlang, bis zu ihrem Knöchel und dann sanft hinunter zu ihrer Wade. Selena konnte nicht umhin, als sich zu fragen, wohin das hier führen würde ... und sie war im Grunde auch nicht uninteressiert.
    Im Gegenteil, wenn die Wärme, die sich gerade in ihrem Körper ausbreitete, und das prickelnde Gefühl ganz unten irgendwas bedeuteten, dann war sie ganz und gar nicht uninteressiert. Aber sie war nicht ungeduldig, noch fühlte sie sich irgendwie unter Druck.
    „Ein paar Tage“, antwortete er auf ihre Frage. „Ich hatte beschlossen, mich für ein paar Tage rar zu machen, und es gibt noch ein paar Dinge, von denen ich dachte, ich könnte die erledigen, während ich hier bin. Das war eins davon.“
    Während ich hier bin. Sie ignorierte dieses Stechen von Enttäuschung, den ihr das versetzte, und zwang sich zu nicken und interessiert auszusehen.
    „Ich dachte, ich könnte dich für eine Überraschung hier herauslocken, wenn es fertig ist ... aber da bist du mir zuvorgekommen. Die einzige Person, die bis hierher kommt, ist Frank, und das ist nur, weil ich ihn darum gebeten habe, es mir zu zeigen. Was hast du denn so weit draußen getrieben, kilometerweit vom Haus entfernt?“
    Natürlich bewirkte seine Frage, dass das Problem mit Sammy und Jennifer sich in ihren Gedanken wieder ganz nach vorne schob und fast das gesamte Vergnügen dieser Fahrt auslöschte. „Ich musste mir etwas Ärger aus dem Leib laufen“, sagte sie schließlich und setzte sich auf ihrer Bank auf und versuchte ihre Füße wieder auf den Boden zu bekommen.
    Er hielt sie weiter fest, aber sanft. „Ärger? Auf wen?“
    Selena schaute weg und bemerkte auf einmal überrascht, dass sie vom höchsten Punkt des Reise-Rades das gesamte Gelände sehen konnte und dass die Sonne schon halb hinter dem Horizont versunken war. Der Ausblick war wunderschön und faszinierend – sie hatte es noch nie auf diese Art gesehen. Und jetzt waren sie wieder auf dem Weg nach unten, ein kleines Kitzeln in ihrem Bauch gesellte sich zu der aufkommenden Brise. Mit dem Herabsinken der Sonne schienen die winzigen Lichter heller über ihnen und um sie herum zu glühen.
    „Selena.“
    Sie wandte sich ihm wieder zu. „Mir ist gerade die Aussicht aufgefallen.“
    Er nickte. „Du wirst mir nicht erzählen, über wen du dich ärgerst?“
    Sie setzte sich etwas zurecht. Das war nicht wirklich eine Unterhaltung, die sie mit ihm führen wollte ... trotzdem, vielleicht hatte er ja einen anderen Blickwinkel. Da er in einer ähnlichen Situation steckte. In etwa. Und abgesehen davon, wollte sie mit jemandem reden. Sie brauchte das.
    Hatte sie nicht gerade vorhin gedacht, wie einsam sie war?
    „Ich habe Sammy und Jennifer beim Rummachen erwischt, gerade eben, dort bei den Rosen.“
    Theos Augenbrauen hoben sich ganz weit nach oben und er hörte für einen Augenblick auf, ihr den Fuß zu reiben. „Oh.“ Dann setzte er sich auf und begann seinen kraftvollen Daumen auf eine Stelle genau unterhalb ihres Fußballens zu drücken, stark und in Kreisen und so himmlisch, dass sie stöhnen und in ein Koma fallen wollte. „Das muss etwas unangenehm gewesen sein.“
    „Ich habe neulich deine Unterhaltung mit Jennifer mitgehört. An dem Tag, wo du–uhm–mir geholfen hast, das Buchregal umzuräumen.“
    Theo grinste kurz. „Das ist ein neuer Euphemismus: ‚das Buchregal umräumen‘. Aber es wird der Aktivität eigentlich nicht ganz gerecht, meiner Meinung nach.“ Dann war das Grinsen wieder weggerutscht. „Ich weiß – du hast mir erzählt, dass du uns gehört hast.“
    „Ach ja. Nun ... ich denke sie will hier etwas unter Beweis stellen. Und ich will nicht, dass man Sammy weh tut.“
    Theo betrachtete einen Moment lang ihren Fuß nachdenklich, sein Daumen

Weitere Kostenlose Bücher