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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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hier war vieles in der Mitte des offenen Gebiets weggeschnitten worden und lag jetzt säuberlich zu großen Haufen von Reisig gestapelt unter den Bäumen. Ein großes, senkrecht stehendes Rad, höher als das Haus, höher als die Bäume, war von Lichtern hie und da beleuchtet. Und es drehte sich, langsam, unter stöhnendem Protest zwar ... aber es bewegte sich. Von ihm hingen Schachteln runter, wie Schaukeln mit Seiten ... Selena hatte das schon mal gesehen, auf DVDs. Ein Reise-Rad.
    Wer zum –aber sie musste den Gedanken nicht einmal beenden. Natürlich war es Theo. Sie wusste, dass er es sein musste. Er hatte ihren DVD-Player in Ordnung gebracht und ein Licht neu verkabelt, das Frank Schwierigkeiten gemacht hatte, und hatte etwas mit der Waschmaschine angestellt, was Vonnie zu Tränen der Dankbarkeit gerührt hatte.
    Sie brauchte nicht lang, um ihn zu finden – er war in der Nähe der Reiseplattform unten, saß auf dem Boden und verwünschte eine Metallbox, die auf Füßen stand und voller Kabel und Hebel war. Werkzeuge lagen überall verstreut auf dem Boden um ihn herum und seine Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab. Sein drachenloser Arm war zu sehen, die Muskeln ganz köstlich angespannt, als er mit etwas in der Box kämpfte.
    Aus irgendeinem Grund wurden Selena die Handflächen klamm, als sie sich näherte. In ihrem Bauch stoben diese verdammten Schmetterlinge wieder hoch.
    Wie würde er reagieren, wenn er sie sah? War er immer noch wütend? Warum wurde ihr der Mund trocken und warum hämmerte ihr das Herz?
    Sie war unsicher, wie sie sich ihm nähern sollte, ob er verärgert sein würde, wenn sie ihn unterbrach. Also ging sie einfach dorthin und blieb stehen. Ihre Füße würden seitlich in seinem Blickfeld auftauchen und irgendwann würde es ihm schon auffallen.
    Als er sie bemerkte, war es mit einem kleinen Hüpfer und einem Hochschrecken und dann wanderte sein Blick langsam von ihren Schnürsandalen, über den langen, weiten Rock, den sie trug, nach oben, um dann dort ihrem Blick zu begegnen.
    „Ich dachte, du wärst Frank“, sagte er.
    „Bin ich nicht“, erwiderte sie, erleichtert, dass er ihr nicht befohlen hatte zu gehen.
    „Es besteht nicht die geringste Möglichkeit, dich mit Frank zu verwechseln.“
    Und ebenso wenig Möglichkeit bestand, den Klang in seiner Stimme da nicht zu verstehen. Das machte die Schmetterlinge noch aufgeregter.
    Theo erhob sich und sie entdeckte, wie sie jetzt zu ihm hochsehen musste und trat da ein kleines Stück zurück. Sein Gesichtsausdruck war zurückhaltend; nur eine Spur wärmer als reine Höflichkeit. „Hast du Lust es auszuprobieren?“, fragte er und zeigte auf das große Rad.
    Vor Überraschung und Entzücken konnte Selena da ein Keuchen nicht unterdrücken. Auch aus Panik. „Ich weiß nicht ... es ist so hoch.“
    Er lachte kurz leise, wurde weicher und das tiefe, rollende Geräusch sandte ihr einen kleinen Schauer Wärme das Rückgrat lang. „Erzähl mir nicht, dass du Höhenangst hast.“
    „Ich geh nicht oft auf Reise-Räder“, sagte sie. Und aus irgendeinem Grund brachte das ihn wieder zum Lachen. Sie mochte diesen Klang und ihr ging auf, dass sie den schon recht oft gehört hatte.
    „Komm schon, Selena“, sagte er. „Was macht schon noch ein weiteres Risiko aus, in deinem bereits gefährlichen Leben?“ Vielleicht lag da eine warnende Spitze in seiner Stimme. Oder vielleicht war es Traurigkeit.
    „Ist es sicher?“, fragte sie, als sie ihm auf eine kleine Rampe folgte, die zu dem untersten der Sitze führte.
    „Selbstverständlich. Nun, zumindest diese hier ist sicher“, sagte er und schaukelte den Sitz ein wenig. „Bei der habe ich gerade alle Schrauben neu angezogen und die maximale Gewichtsbelastung zweimal überprüft. Siehst du die Felsbrocken da drüben? Das waren die ersten, die auf Fahrt gegangen sind.“
    Der Anblick der mächtigen drei Felsbrocken beruhigte sie. Aber wie er sie in diese Schachtel hineinbekommen hatte, war ihr ein Rätsel. Aber wenn die drei die Fahrt überlebt hatten, dann würden sie und Theo ok sein. „In Ordnung“, sagte sie. Jetzt sah sie, dass die Speichen des Rades von winzigen Glühbirnchen bedeckt waren. Nur ein paar davon waren an, unterbrochenes Glühen in Rot, Blau, Grün und Gelb.
    Er lächelte ihr zu und öffnete mit einer galanten Geste die Schachtel. „Schönheit vor Alter“, sagte er und winkte ihr einzusteigen.
    Selena lachte und warf ihm einen du bist verrückt Blick zu, als sie auf den

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