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Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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fordern Sie sie auf, umgehend die eigenen Sprungsys-teme zu untersuchen. Und sie sollen mir sofort mitteilen, ob und was sie dabei entdeckt haben.«
    »Ja, Sir.« Desjani salutierte zackig, dann zog sie sich mit ihrem Lieutenant Commander rasch zurück.
    Eine halbe Stunde später saß Geary im Flottenbesprechungsraum und schaute in die wütenden und entschlossenen Gesichter von Desjani, Duellos, Tulev und Cresida, wobei die letz-teren drei im virtuellen Konferenzmodus anwesend waren. Der ungewöhnlich aufgewühlte Tulev ergriff als Erster das Wort.
    »Ein Wurm, ganz genau. Wenn die Leviathan zum nächsten Sprung hätte ansetzen wollen, hätte der Wurm stattdessen das Sprungsystem abgeschaltet.«
    Duellos nickte bestätigend. »Auf der Courageous ebenfalls.
    Wir konnten keine zerstörerischen Komponenten finden, lediglich einen Wurm, der so aufgebaut ist, dass er das System abschaltet.«
    Cresida sprach ungewöhnlich ruhig, so als versuche sie ganz bewusst, keine Aufregung zu verbreiten. »Auf der Furious findet sich eine ähnlich schädliche Software wie auf der Daunt-
    less. Wenn wir gesprungen wären, hätte es für uns kein Zurück mehr aus dem Sprung gegeben.«
    Desjanis Gesicht war vor Wut rot angelaufen. »Dann wollte der Verursacher also, dass zumindest die Dauntless und die
    Furious zerstört werden und dass einige Schiffe im System zurückbleiben, wenn die Flotte in den Sprungraum wechselt.«
    »Diejenigen, die Captain Gearys Kommando ein Ende setzen wollen, haben mit diesem Akt ihren Kameraden in der Allianz-Flotte den Krieg erklärt«, stellte Duellos fest, dessen schroffer Tonfall in einem sonderbaren Widerspruch zu seiner zurückhaltenden Wortwahl stand. »Das hat nichts mehr mit politischem Taktieren zu tun, das ist Sabotage und Verrat!
    Die Furious muss davon getroffen worden sein, weil bekannt ist, dass Captain Cresida Captain Gearys Linie bedingungslos unterstützt.«
    »Und warum hat es Sie und Tulev dann nicht genauso erwischt?«, wollte Desjani wissen.
    »Interessante Frage, auf die ich keine sichere Antwort weiß.
    Ich kann nur spekulieren. Klar ist, dass Captain Cresida im-pulsiver handelt als Tulev und ich. Vielleicht haben die Saboteure geglaubt, sie würde aggressiv auf jeden reagieren, der versucht das Kommando über die Flotte zu übernehmen, wenn sie auch nur den Verdacht hegt, dass derjenige auch für die Zerstörung der Dauntless verantwortlich sein könnte.«
    »Und damit liegen diejenigen auch völlig richtig! Wir müssen ein Exempel statuieren!«, forderte Cresida, die eine Hand bereits so hielt, als hätte sie eine Pistole in ihren Fingern.
    »Wir werden ihnen auf die Spur kommen«, versprach
    Geary.
    »Es wird nicht genügen, sie in eine Arrestzelle zu stecken«, beharrte Cresida. »Das hier ist viel schlimmer als das, was Casia und Yin getan haben. Man könnte ja noch argumentieren, dass Falco und Numos in gutem Glauben gehandelt haben.
    Aber es kann in dieser Flotte nicht mehr als eine Handvoll Leute geben, die sich mit dem Gedanken anfreunden konnten, mindestens zwei unserer eigenen Schlachtkreuzer zu zerstören. Und das auch noch auf eine Art und Weise, die sie für alle Zeit im Sprungraum festsitzen lässt.«
    Geary nickte und spürte, wie sich in ihm ebenfalls Wut regte. » Falls wir die Verantwortlichen eindeutig identifizieren können, werde ich sie erschießen lassen.« Ob es gelingen würde, sie zu identifizieren, stand auf einem ganz anderen Blatt, dennoch staunte Geary über sich selbst, mit welcher Gelassenheit er die Hinrichtung von Angehörigen seiner Flotte zusicherte. Aber wie Oesida bereits gesagt halte, handelte es sich um einen so heimtückischen Akt, dass das meiste Personal mit Abscheu und Entsetzen reagieren würde. Captain Casia hatte »nur« seine Kameraden enttäuscht, aber er war nicht auf die Idee gekommen, sie ermorden zu wollen. »Wie können wir die Verantwortlichen ausfindig machen?«
    Alle saßen sie schweigend da und machten eine wütende oder bestürzte Miene.
    Das Sicherheitssystem des Raums sprang an und meldete, dass jemand eintreten wolle. Geary sah nach, wer es war. »Co-Präsidentin ist hier. Hat sie jemand eingeweiht?« Die anderen Offiziere schüttelten den Kopf. Desjani schien etwas sagen zu wollen, schwieg dann jedoch. »Gibt es Einwände dagegen, sie eintreten zu lassen und ihr zu sagen, was vorgefallen ist? Wenn keiner von uns eine brauchbare Idee hat, wie wir den Saboteu-ren auf die Spur kommen, fällt ihr vielleicht etwas ein.«

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