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Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Duellos zu einer noch ernsteren Miene. »Wenn ich darauf nur eine Antwort wüsste.«
    Aus einem unerfindlichen Grund drehten sich die anderen zu Geary um, woraufhin er entgegnete: »Was ist? Glauben Sie etwa, ich wüsste, was zu tun ist?«
    Zu seiner Überraschung entgegnete Cresida: »Sir, Sie haben Ihre Fähigkeit wiederholt unter Beweis gestellt, Lösungen zu finden und Dinge zu sehen, die wir für selbstverständlich halten oder die uns nicht auffallen. Vielleicht liegt es daran, dass Sie in vieler Hinsicht den Blickwinkel eines Außenstehenden haben, oder aber weil Sie … na ja, weil Sie die …
    Inspiration besitzen, etwas zu sehen, wofür wir alle blind sind.«
    Inspiration? Was sollte denn das heißen? Als Geary seinen Blick schweifen ließ, bekam er die Antwort auf seine Frage -
    von Cresidas leicht verlegener Miene über Desjanis festen Glauben an ihn bis hin zu Riones abschätzendem Blick. »Sie glauben, die Lebenden Sterne erzählen mir etwas? Glauben Sie mir - ich müsste es ja wohl wissen, wenn sie das wirklich täten.«
    Wieder machte Duellos eine ernste Miene. »Nein, das wäre nicht der Fall«, korrigierte er ihn. »So läuft das nicht bei ihnen, jedenfalls sollte es nicht so laufen.«
    »Niemand weiß, wie die Lebenden Sterne handeln! Und wieso glauben Sie nach allem, was wir durchgemacht haben, Ich könnte göttliche Inspiration erhalten?«
    »Sie betonen immer wieder«, antwortete Desjani, »dass Sie nur ein ganz normaler Mann sind, aber kein außergewöhnlicher. Doch Sie leisten Außergewöhnliches. Also sind Sie entweder ein außergewöhnlicher Mann, oder aber Sie bekommen außergewöhnliche Unterstützung. Und ich bin wirklich nicht eitel genug, um zu glauben, dass das mein Beitrag sein könnte.«
    Das war ein netter kleiner Logikfallstrick. »Captain Desjani, Sie alle hier - lassen Sie es sich gesagt sein, dass jeder von Ihnen seinen außergewöhnlichen Beitrag leistet, der mir zu-gute kommt.« Keiner von ihnen schien ihm zustimmen zu wollen. »Sie können nicht das Wohl dieser Flotte oder sogar der ganzen Allianz von einem vagen Glauben abhängig machen, ich würde schon eine göttliche Inspiration bekommen, wenn ich sie benötige.«
    »Das machen wir auch nicht«, erklärte Tulev. »Unser Glaube basiert auf dem, was Sie bislang geleistet haben. Machen Sie einfach nur so weiter.« Ein selten zu beobachtendes Lä-
    cheln huschte über Tulevs Gesicht, als der erkennen ließ, dass er die halb scherzhafte, halb grundlose Natur seiner Äußerung sehr wohl verstanden hatte.
    Machen Sie einfach nur so weiter. Retten Sie die Flotte.
    Gewinnen Sie den Krieg. Stellen Sie sich einem nichtmensch-lichen Gegner, über dessen Fähigkeiten Sie absolut nichts wissen. Unwillkürlich musste Geary lachen. »Ich werde es versuchen, aber im Augenblick ereilt mich keinerlei Inspiration.
    Sie alle müssen auch weiterhin das machen, was Sie bislang gemacht haben, indem Sie mir Ihren unschätzbaren Rückhalt geben und mich Ihre Ratschläge wissen lassen.«
    Cresida schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, ich wüsste einen Ratschlag, wie Sie mit den Aliens verfahren sollten. Aber wenigstens haben wir jetzt etwas, worüber wir nachdenken können, während die Flotte nach Branwyn springt.«
    Damit beendete Geary diese Konferenz im kleinen Rahmen. Drei Tage später gab er den Sprungbefehl, und die Allianz-Flotte verließ zum zweiten und hoffentlich letzten Mal das Lakota-System.
    Nach dem Stress der letzten Wochen und den Kämpfen im Lakota-System erwiesen sich die Tage im Sprungraum auf dem Weg nach Branwyn als eine zwar kurze, aber willkommene Zeit der Erholung. Alle führten mit Hochdruck Reparaturen aus, um die Spuren der Schlacht zu beseitigen, und auch wenn keine Gelegenheit blieb, sich einfach nur eine Weile irgendwo hinzusetzen, konnte doch jeder geistig eine Zeit lang abschalten. So unheimlich der Sprungraum auch war, be-dauerte Geary den Sprung zurück in den Normalraum, als sie ihr Ziel erreichten.
    Das Statusdisplay, das mit den Daten aus den erbeuteten Syndik-Verzeichnissen über die diversen Sternensysteme ge-füttert worden war, aktualisierte die vorhandenen Fakten um die tatsächlichen Beobachtungen, als die Sensoren der Allianz-Flotte damit begannen, die Anwesenheit von Menschen im Branwyn-System zu erfassen und die Erkenntnisse auszuwer-ten. Überraschenderweise hielten sich hier deutlich mehr Syndiks auf als erwartet, denn die meisten Sternensysteme, denen ein Anschluss an das Hypernet-Portal versagt

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