Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt
drehte er sich um. »Captain Badaya, ich wollte mit Ihnen über die Maßnahmen reden, die ergriffen werden müssen, wenn die Flotte ins Allianz-Gebiet zurückgekehrt ist.«
»Ja, natürlich.« Badaya stand ebenfalls auf, er brannte erkennbar darauf, mehr zu erfahren. »Sind Sie bereit einzuwilligen? Die Allianz braucht Sie.«
Um ihn nicht ansehen zu müssen, ließ er den Kopf einen Moment lang sinken. »Captain Badaya, ich hoffe, Sie verstehen, wie schwierig es für mich ist, überhaupt über solche Dinge zu reden. Ich komme aus einer Zeit, in der es völlig undenkbar war, dass sich eine Flotte gegen die Regierung erheben könnte.«
Captain Badaya schüttelte bedächtig den Kopf, als würde eine große Last auf ihm ruhen. »Glauben Sie nicht, dieses Angebot wäre mir mühelos über die Lippen gekommen, Captain Geary. Weder mir noch den anderen Offizieren. So etwas entscheidet man nicht aus einer Laune heraus, auch wenn man so wie wir die Folgen der Unfähigkeit und Korruptheit unserer Regierung ertragen hat.«
»Das verstehe ich.« Geary nahm wieder Platz und bedeutete Badaya, sich ebenfalls wieder hinzusetzen. »Ich habe nur Probleme damit zu begreifen, warum Sie alle zu dieser Entscheidung gekommen sind.«
»Warum?« Badaya ließ sich schwer auf seinen Sitz sinken und beugte sich nach vorn, wobei sein Blick auf seinen Händen ruhte. »Manchmal erscheinen einem alle Alternativen schlimmer als dieser eine Weg. Sie kennen das. Wir haben alle der Allianz Treue geschworen, aber was bedeutet es, die Allianz zu verteidigen? Heißt das auch, tatenlos zuzusehen, wie die Politiker mit ihrer Habgier und ihrem Ehrgeiz die Allianz zerstören?«
»Es gibt mehr als nur einen Weg, um die Allianz zu zerstören«, erklärte Geary vorsichtig.
Badaya reagierte mit einem humorlosen Grinsen. »Stimmt, aber Sie haben es nicht mitgemacht. Zu wenig Rückhalt, wenn es drauf ankommt. Zu viel Einmischungen, zu viel Kommandoentscheidungen, Verschwendung, Profitgier. Uns wird vorenthalten, was wir benötigen, um zu gewinnen, und dann gibt man uns die Schuld, wenn wir nicht gewonnen haben.« Er sah Geary abschätzend ein. »Die haben Sie gegen uns eingesetzt, wissen Sie das? Die Legende des Großen Black Jack Geary, der sich niemals gegen die politische Führung erheben würde, der niemals deren Forderungen infrage stellt, auch wenn sie noch so widersinnig sind, der niemals vergisst zu salutieren und immer zum Sterben bereit in den Kampf zieht. Das ist einer der Hauptgründe, wieso viele von uns so besorgt waren, als Sie plötzlich auftauchten.«
Aus dieser Perspektive hatte Geary das Ganze noch gar nicht betrachtet, aber unter diesen Umständen konnte er nachvollziehen, dass es Offiziere gab, die ihm misstrauten, wenn sie ihn für die Marionette einer Regierung hielten, von der sie nur das Schlechteste erwarteten. »Was hat Sie zu dem Entschluss gebracht, mir zu vertrauen? Ich habe mich zu keiner Zeit gegen die Regierung ausgesprochen.«
»Das nicht, aber Sie haben sehr deutlich erkennen lassen, dass Ihre Loyalität den Kameraden und der Flotte gilt«, machte Badaya ihm klar. »Sie haben Schlachten gewonnen und unsere Verluste auf ein Minimum beschränkt. Sie sind ein Kämpfer, und man muss schon blind und dumm sein, wenn man nichts davon bemerkt, wie wichtig Ihnen die Menschen sind, die an Ihrer Seite kämpfen.« Er sah wieder kurz vor sich auf den Tisch. »Die Ehre verlangt von uns, dass wir unserem Treueid gegenüber der Allianz nachkommen. Aber heißt das, wir müssen zulassen, dass unsere Kameraden sterben?«
»Wenn ein Offizier einen Befehl nicht ausführen will …«, begann Geary.
»Dann kann er jederzeit von seinem Posten zurücktreten«, führte Badaya den Satz zu Ende. »Das ist richtig. Er kann weggehen und es seinen Kameraden überlassen, ohne ihn weiterzukämpfen und zu sterben, weil sie die Befehle ausführen, die er für verkehrt hält. Was hat das mit Ehre zu tun? Wir können unsere Waffenbrüder nicht im Stich lassen. Wir können nicht zulassen, dass sie völlig umsonst sterben, und wir können nicht zulassen, dass die Allianz von Politikern zerstört wird, denen diese Toten völlig egal sind. Verstehen Sie? Es ist ein schwieriger Weg, aber er führt zu der einzigen Lösung: Wir müssen unserem Eid gegenüber der Allianz in der Form nachkommen, dass wir einem Führer Rückhalt geben, der das Richtige tun wird.«
Geary schüttelte den Kopf. »Wieso glauben Sie, ich werde das Richtige tun?«
»Ich sagte doch, ich
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