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Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Titel: Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Jack
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bewirken.«
    Desjani dachte nach. »Könnte es ein Zusammenstoß gewesen sein?«
    Der Wachhabende führte einige Berechnungen durch. »Theoretisch wäre das möglich, Captain. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit äußerst gering, dass die Folgen nicht noch gravierender ausfallen würden. Was immer es auch gewesen sein mag, es ist genau in den Bug eingeschlagen, und da der gesamte Bug in Mitleidenschaft gezogen wurde, kann es kein kleines Objekt gewesen sein.«
    »Hmm, das ist wirklich eigenartig. Aber solange wir keinen konkreteren Hinweis auf die Ursache finden, werden wir davon ausgehen, dass das Schiff mit irgendetwas kollidiert ist. Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie eine bessere Erklärung für diesen Schaden finden.« Plötzlich drehte sie sich zu Geary um, als sei ihr aufgefallen, dass er etwas sagen wollte. »Sir?«
    »Warum sind sie nach Varandal gesprungen?«, fragte er sie.
    »Die Syndik-Reserveflotte? Um den Teil der Allianz-Streitmacht zu zerstören, der aus dem System entkommen ist.«
    »Aber der Befehl muss gelautet haben, uns zu stoppen, bevor wir nach Varandal gelangen können. Syndiks improvisieren nicht, wenn es um ihre Befehle geht.« Geary musterte sein Display, als sei dort irgendwo die Antwort auf seine Überlegungen zu finden. »Warum sind sie nicht geblieben, um uns anzugreifen, sobald wir hier eintreffen?«
    »Dann müssen sie den Befehl gehabt haben, nach Varandal zu springen. Die Allianz-Schiffe, die herkamen, trafen zufällig auf die Syndik-Flotte, die auf dem Weg zum Sprungpunkt war.« Desjani gab einige Befehle ein, dann nickte sie. »Ja, das passt zu der Verteilung der Trümmer im System. Die Reserveflotte sollte also gar nicht hier auf uns warten, sondern Varandal angreifen und uns dort auflauern, damit sie uns attackieren können, wenn wir nicht mehr mit ihnen rechnen, und wenn unsere Brennstoffzellen fast ganz am Ende sind.«
    Das klang überzeugend, auch wenn da immer noch irgendwas war, das ihm nicht gefiel. »Es wäre viel einfacher gewesen, das hier bei Atalia zu erledigen.« Niemand sagte etwas dazu, also lehnte er sich zurück und ließ seine Gedanken schweifen, die diesmal kein Ziel fanden.
    Ihm war nicht bewusst, wie viel Zeit verstrichen war, als der Komm-Wachhabende ihn auf einmal ansprach: »Captain Geary, Sir. Der befehlshabende Offizier des Syndik-Kreuzers hat sich gemeldet. Sie bietet uns an, die Gefangenen an uns auszuliefern, wenn Sie sich einverstanden erklären, nicht auf ihre Rettungskapseln zu schießen.«
    »Das ist eine Falle«, erklärte Desjani sofort. »Oder ein Trick.«
    »Könnte sein«, stimmte Geary ihr zu, während er die eingehende Mitteilung annahm.
    Auf dem Display tauchte das Gesicht der Befehlshaberin des feindlichen Schiffs auf. Sie hatte einen trotzigen Gesichtsausdruck, aber über ihren Augen lag ein glasiger Schimmer, als stünde auch sie noch unter Schock. »Mein Schiff kann sich gegen einen Angriff nicht zur Wehr setzen. Ich bin bereit, Ihnen meine Gefangenen zu übergeben, wenn Sie meine Crew nicht angreifen. Ich werde als Geisel mit den Gefangenen an Bord bleiben, nachdem meine Besatzung sich in den Rettungskapseln in Sicherheit gebracht hat. Ich werde keinen Widerstand leisten, wenn Ihr Personal an Bord kommt, damit Sie Ihre Leute abholen können. Sollten Sie allerdings versuchen, mein Schiff in Ihre Gewalt zu bringen, dann werde ich es zerstören. Das sind meine Bedingungen. Wenn Sie nicht damit einverstanden sind, werde ich bis zum Tod meines Schiffs und aller an Bord befindlichen Personen kämpfen.«
    »Ein besseres Angebot bekommen Sie nicht«, urteilte Rione.
    »Auch kein riskanteres«, wandte Desjani ein. »Sie könnte warten, bis wir nahe genug sind, und dann ihr Schiff in die Luft jagen.«
    Es war keine einfache Entscheidung. Bislang hatten sich die Syndiks selten als vertrauenswürdig erwiesen. »Irgendetwas ist mit ihr los«, überlegte er. »Sehen Sie sich diesen Blick an. Sie wirkt zutiefst erschüttert.«
    Desjani kniff die Augen zusammen, während sie die Syndik-Befehlshaberin musterte. »Die haben hier gewonnen. Es ist seltsam, dass sie so dreinschaut. Vielleicht ist sie verletzt worden.«
    »Ja, vielleicht.« Alle warteten gebannt. Nur er konnte die Entscheidung treffen – wieder einmal. Er musste an Colonel Carabalis Bemerkung denken: darüber entscheiden zu müssen, wer leben durfte und wer zu sterben hatte. Er wollte das nicht erneut tun, doch es führte kein Weg daran vorbei. »Also gut, ich werde auf ihre Bedingungen

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