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Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt

Titel: Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Jack
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sollten wir es mit einem militärischen Blickwinkel versuchen. Stellen Sie sich das Ganze als ein militärisches Problem vor, als eines von Strategien und Taktiken.«
    Riones Minenspiel veränderte sich, als würde sie intensiv darüber nachdenken. »Das könnte hilfreich sein.«
    Dass Desjani dabei den Mund zu einem ganz und gar unmilitärischen Grinsen verzog, konnte Rione von ihrer Position aus nicht sehen.
    Geary versuchte daraufhin, ihr unauffällig einen warnenden Blick zuzuwerfen, aber natürlich bekam Rione das mit, drehte sich um und schaute Desjani argwöhnisch an. Allerdings war es zu spät, als dass sie den spöttischen Gesichtsausdruck noch hätte sehen können.
    »Schaffen Sie das?«, fragte Rione an Geary gewandt. »Können Sie Ihren Leuten in deren Jargon klarmachen, dass sie nicht eigenmächtig handeln sollen?«
    »Das versuche ich ja, aber bislang ist mir noch kein wirklich überzeugendes Argument eingefallen.«
    Diesmal schnaubte Rione verächtlich. »Stellen Sie sich eine Katastrophe vor, denn genau das wäre ein Militärcoup. Die größte Katastrophe, die Sie sich ausmalen können.«
    Desjani zog eine Augenbraue hoch. »Das hört sich an wie eine Beschreibung dessen, was dieser Flotte im Heimatsystem der Syndiks widerfahren ist.«
    »Das ist gut«, erklärte Rione. »Das ist wirklich gut. Ein Vorfall, der noch nicht lange zurückliegt, ein einschneidendes Erlebnis, das noch ganz frisch in den Erinnerungen liegt. Etwas, das im ersten Moment vielversprechend klang, das sich aber als ein Debakel entpuppte, durch das wir den Krieg hätten verlieren können. Bestimmt fällt Ihnen etwas Gutes ein, was Sie daraus machen können.«
    Geary nickte. »Jetzt muss ich bloß noch wissen, wer in dem Plan der Feind sein soll.«
    »Das ist das Einfachste überhaupt«, stöhnte Rione aufgebracht. »Fragen Sie Captain Desjani, sie wird es Ihnen sagen. Oder fragen Sie Captain Badaya. Wer ist daheim der Feind? Ich, und mit mir jeder andere Politiker. Das ist es, was die Leute glauben.« Daraufhin nickte Desjani knapp und ohne jede Spur von Ironie. »Sehen Sie? Ihre Strategie sollte auf dem aufbauen, was Leute wie Badaya für die Wahrheit halten. Dann werden sie viel leichter glauben, was Sie ihnen sagen. Testen Sie Ihre Ideen an ihr, sie hat diesen militärischen Verstand. Außerdem gibt es niemanden, dem Sie mehr vertrauen können als ihr.« Dieses Lob kam so unerwartet, dass Desjani und Geary ihr Erstaunen nicht verbergen konnten. Das wiederum ließ ein flüchtiges Lächeln in Riones Gesicht erscheinen. »Ich bin weder blind noch dumm. Wenn Sie nicht zulassen, dass diese Frau Ihnen Rückendeckung gibt, dann sind Sie ein Idiot, Captain Geary. Die Frage ist nur: Wird sie es Ihnen sagen, wenn sie das Gefühl hat, dass Ihre Ideen nicht wirkungsvoll genug sind?«
    Geary verzog seinerseits den Mund zu einem ironischen Lächeln. »Ich bin fest davon überzeugt, dass Captain Desjani mich davon in Kenntnis setzen wird, wenn ich nicht glaubwürdig wirke.«
    »Gut. Ich möchte nämlich nicht, dass die Regierung der Allianz von irgendwem gestürzt wird, der angeblich im Namen jenes Helden handelt, dessen Legende von dieser Regierung überhaupt erst geschaffen wurde. Und ich möchte auch nicht mit Ihnen zu tun haben, falls es dazu kommt und Sie zu dem Schluss gelangen, dass Ihnen diese Rolle ja doch gefallen könnte.« Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und verließ den Konferenzraum.
    »War das gerade eine Drohung?«, fragte Desjani, nachdem sich die Luke hinter Rione geschlossen hatte.
    »Ja, und nicht die Erste, auch wenn ich meine, dass es das erste Mal ist, dass sie das nicht nur unter vier Augen gemacht hat.«
    »Warum lassen Sie ihr das durchgehen?«
    »Weil es Momente gibt«, antwortete er, ohne den Blick von der Luke abzuwenden, »in denen ich nicht weiß, ob ich mir selbst über den Weg trauen kann. Und dann bin ich froh, wenn jemand da ist, der eine Drohung gegen mich ausspricht.«
    Desjani dachte über seine Worte nach. »Ich muss zugeben, dass sie in einigen Punkten sogar recht hat. Unter anderem in dem Punkt, dass ich Ihnen Rückendeckung geben sollte.«
    »Ich weiß, aber Sie haben der Allianz gegenüber ebenfalls einen Eid abgelegt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir haben bereits darüber gesprochen. Sie werden Ihren Eid nicht brechen, und deshalb werde ich auch nicht gezwungen sein, gegen meinen Eid zu verstoßen. Wieso vertrauen Sie ihr eigentlich?«
    Diese Frage war berechtigt, wenn man in Erwägung zog,

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