Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt
Streitkräfte von den eigenen nie weit entfernt.«
»Wie groß soll die Sicherheitszone sein?«
»Hundert Meter, Sir, aber nageln Sie mich nicht darauf fest. Es könnte sein, dass wir unterstützendes Feuer in einer viel geringeren Entfernung benötigen.«
»Gut, Colonel.« Geary stand auf. »Sie können mit Ihrer Planung und der Ausführung dieser Mission fortfahren. Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie irgendetwas brauchen.«
»Jawohl, Sir.« Sie salutierte, dann löste sich ihr Bild auf.
Die Darstellungen der beiden Strategien waren noch einen Moment länger zu sehen. Geary betrachtete sie und wusste, seine Entscheidung würde für manche der Marines den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Aber so wie Carabali war auch ihm klar, dass er eigentlich keine andere Wahl hatte.
»Die Kämpfe scheinen sich auf dem dritten und vierten Planeten deutlich ausgeweitet zu haben«, meldete Lieutenant Iger, als die Allianz-Flotte über der dritten Welt in einen Orbit einschwenkte. Eine Orbitalfestung, die probiert hatte, die herannahenden Schiffe unter Beschuss zu nehmen, war von mehreren kinetischen Projektilen in Fetzen gerissen worden, und seitdem hatte nichts und niemand mehr versucht, sich der Allianz-Flotte in den Weg zu stellen.
Alle im Sternensystem noch verbliebenen Schweren Kreuzer der Syndiks hatten Heradao durch einen der Sprungpunkte verlassen, die restlichen Leichten Kreuzer und Jäger hielten sich unverändert in deren Nähe auf. Keines der Schiffe hatte versucht, sich der Region zu nähern, wo Geary die am schwersten beschädigten Schiffe zusammen mit den Hilfsschiffen und einer schlagkräftigen Eskorte zurückgelassen hatte. »Noch immer keine Gruppierung feststellbar, die da unten die Oberhand bekommt?«
»Nein, Sir«, erwiderte Iger. »Es werden zwar von allen möglichen Seiten Erklärungen verbreitet, aber wir können keine Belege dafür entdecken, dass diese Behauptungen den Tatsachen entsprechen.«
»Das Wachpersonal im Lager reagiert nicht länger auf unsere Übermittlungen«, fügte Rione hinzu. »Entweder können sie nicht mit uns verhandeln, oder sie wollen es nicht.«
Geary betrachtete das Display, das das Lager darstellte und mit Symbolen aller Art übersät war. An ein paar Punkten hatte man größere Ansammlungen von Syndik-Wachen ausmachen können, aber insgesamt schien es so, als hätten sich die meisten von ihnen in Luft aufgelöst. »Haben wir irgendwelche Wachen dabei beobachten können, wie sie das Lager verlassen haben?«, wollte er von Iger wissen.
»Nein, Sir, sie befinden sich alle noch irgendwo im Lager.«
»Und die Kriegsgefangenen?«
»Die scheinen in ihren Kasernen zu sein. Vermutlich sind sie dort eingeschlossen.«
Argwöhnisch musterte Rione das Display. »Wenn sie kämpfen wollen, warum nehmen sie dann nicht unsere Leute als Geiseln?«
»Gute Frage.« So unangenehm es ihm auch war, Untergebene zu behelligen, die sich auf einen Kampfeinsatz vorbereiteten, fand Geary doch, dass Carabali dazu wohl gern ein paar Worte sagen würde.
Carabali nickte nur, als würde dieser Bericht sie gar nicht überraschen. »Die Wachen machen sich zum Kampf bereit. Wenn Sie die geschätzte Anzahl an Gefangenen der geschätzten Anzahl an Wachleuten gegenüberstellen, Sir, dann werden Sie sehen, dass es ein Vielfaches an Gefangenen gibt. So wie wir nicht genug Leute haben, um das ganze Lager zu besetzen, fehlt ihnen Personal, sodass sie nicht gleichzeitig ihre Gefangenen bewachen und gegen uns kämpfen können. Also schließen sie die Gefangenen ein. Auf diese Weise können sie sie immer noch als Geiseln benutzen, und sie haben die Gewissheit, dass sich die Gefangenen nicht gegen sie wenden, wenn klar wird, dass wir in das Lager einmarschieren. Unser Plan sollte allerdings verhindern, dass sie die Gefangenen für ihre Zwecke missbrauchen.«
»Ich verstehe nicht, Colonel. Das klingt so, als wüssten die Syndik-Wachen, dass sie nicht gewinnen können. Wenn ihnen klar ist, dass sie nicht gleichzeitig ihre Gefangenen bewachen und sich mit uns Gefechte liefern können, warum kapitulieren sie dann nicht einfach?«, fragte Geary.
»Vermutlich haben sie den Befehl, jeden Befreiungsversuch zu unterbinden, Sir.«
Ganz so, wie Rione es vermutet hatte. Sie mussten den Kampf gegen die Marines wählen und das Risiko eingehen, dabei getötet zu werden, wenn sie verhindern wollten, von den Syndik-Behörden ganz sicher getötet zu werden, weil sie ihren Pflichten nicht nachgekommen waren. »Sieht
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