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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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selbst rang. »Bevor Sie in dieser Sache eine Entscheidung treffen, müssen Sie mit mir mitkommen.« Mehr sagte sie nicht, und er folgte ihr verwundert, bis sie vor Tanyas Quartier standen. »Wir müssen für ein paar Minuten unter vier Augen riskieren, dass die Leute über uns reden. Aber es geht nicht anders.«
    »Wieso?« Er hatte ihr Quartier nur äußerst selten aufgesucht, um den Abstand zu ihr einzuhalten, den die Disziplin an Bord erforderte.
    »Drinnen.« Tanya wartete, bis Geary eingetreten war, dann folgte sie ihm und verschloss die Luke. Einen Moment lang stand sie nur da und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Hören Sie, ich weiß, dass viele von den Dingen, die wir vor Ihrem Auftauchen im Krieg getan haben, gegen Ihr Ehrgefühl verstoßen.«
    »Aber Sie haben aufgehört …«
    »Warten Sie.« Sie ließ ihre Hand sinken und sah ihn offen und ehrlich an. »Wenn Sie wollen, dass dieses Syndik-Schlachtschiff verschwindet, dann lässt sich das arrangieren, ohne dass eine Spur zum Verursacher führt. Und ohne dass wir mit Leuten kooperieren, die zwar von sich behaupten, keine Syndiks mehr zu sein, die aber immer noch genau wie Syndiks denken.«
    »Und wie soll es geschehen, dass dies Schiff verschwindet?«
    »Es verschwindet im Sinne von ›es wird zerstört‹.« Tanya ging ein paar Schritte auf und ab. »Sie wissen, wie das ist. Manchmal muss man etwas Bestimmtes einfach tun. Obwohl man den Befehl erhalten hat, es nicht zu tun. Und dann muss man wissen, wie man das trotzdem macht und dabei keine Spuren hinterlässt, die einen Hinweis darauf geben, was passiert ist.«
    Verblüfft sah Geary sie an. »Soll das heißen, dass man eine Operation von dieser Größenordnung ausführen und ein Syndik-Schlachtschiff zerstören kann, ohne dass sich anschließend nachvollziehen lässt, wer das wie in die Wege geleitet hat? Obwohl jedes noch so winzige Detail in der Existenz eines Schiffs der Allianz-Flotte automatisch aufgezeichnet und gespeichert wird?«
    Sie hob beiläufig die Schultern. »Ja.«
    »Aber selbst wenn es gelänge, sämtliche Flottensysteme so umfassend zu umgehen, wüssten doch viel zu viele Leute, was wir …«
    »Niemand redet. Absolut niemand.« Tanya sah ihn fast herausfordernd an. »Es ist nicht oft vorgekommen, aber manchmal mussten wir es machen. Und weil wir es machen mussten, kamen wir dahinter, wie es funktionieren kann. Wenn Sie das Schiff wirklich aus dem Weg räumen wollen, dann können wir dafür sorgen, dass es passiert ist, ohne dass irgendein Beweis zurückbleibt, der uns belasten könnte.«
    »Aber die Systeme der Bewohner in diesem Sternensystem werden alles beobachten!«, wandte er ein. So ganz konnte er ihren Worten noch immer nicht glauben.
    »Ich bitte Sie, Admiral. Wenn die offiziellen Aufzeichnungen eines Schiffs der Allianz-Flotte sagen, es hat sich so zugetragen, und wenn dann die Leute in einem System, das bis vor Kurzem zu den Syndikatwelten gehörte, etwas anderes behaupten – wem wird man dann wohl Glauben schenken?«
    Geary wandte sich zur Seite und versuchte nachzudenken. Wenn die Angehörigen dieser Flotte kein Problem damit hatten, Zivilisten zu bombardieren und Gefangene zu töten, was mussten das dann für Maßnahmen gewesen sein, dass sie in der offiziellen Aufzeichnung nicht auftauchen durften? Ich kann mir gar nicht vorstellen, was …
    Desjanis Stimme unterbrach ihn in seinen immer düsterer werdenden Gedankengängen. »Es ging dabei nicht um Grausamkeiten gegenüber dem Feind, Admiral. Die durften wir ganz offiziell begehen.«
    Ihr Tonfall war verbittert und verletzend, doch als Geary sich zu ihr umdrehte, wurde ihm klar, dass sie diese Gefühle gegen sich selbst richtete.
    »Es ging darum, Befehle nicht auszuführen«, redete sie leiser weiter. »Es ging darum, das zu tun, was getan werden musste. Oder darum, irgendwelche idiotischen Befehle nicht zu befolgen. Sie wissen fast so gut wie ich, wie idiotisch offizielle Befehle sein können. Und nun stellen Sie sich mal vor, was das für Befehle gewesen sein müssen, dass wir uns dazu veranlasst sahen, eine Methode zu entwickeln, wie wir an allen offiziellen Aufzeichnungen vorbei sozusagen unsichtbar handeln konnten.«
    »Tanya, das übersteigt meine Vorstellungskraft.«
    »Dann seien Sie froh«, sagte sie schroff und wich seinem Blick aus. »Sie können es sich nicht vorstellen. Sie haben es nicht mitgemacht. Seien Sie froh.«
    »Es tut mir leid.«
    »Es soll Ihnen nicht leidtun. Wir taten, was wir tun

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