Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)
Bereich.«
»Sarge, da kommt was auf uns zu!«
»Ich nehme keine Bewegung wahr, Tecla.«
»Da. Sehen Sie. Wie jemand, der getarnt ist und der sich viel schneller bewegt, als er eigentlich sollte. Jemand, der von etwas abprallt.«
»Hab ihn. Sie kommen in unsere Richtung. Vorsicht, wenn sie um die Ecke kommen.«
Aber der unsichtbare Syndik-Soldat kam nicht um die Ecke. Vielmehr musste er beim zügigen Laufen nach hinten gesehen haben, da durch den Korridor ein dumpfer Knall hallte, der davon herrühren musste, dass der Syndik gegen das Schott geprallt war, als es ihm nicht gelungen war, sich schnell genug umzudrehen.
»Hab ihn!«, brüllte einer der Marines und eröffnete das Feuer.
Treffer prallten von etwas Unsichtbarem ab, dann nahm das Bild eines Menschen in Kampfpanzerung Gestalt an, und im nächsten Moment wurde der Syndik von einem Dutzend Geschossen durchsiebt, noch bevor er reagieren konnte.
Geary rieb sich die Augen und versuchte sich vorzustellen, was der Syndik wohl gesehen hatte. Kiks, die von allen Seiten auf ihn zustürmten. Echte Geister oder etwas, das von einer letzten Verteidigungsmaßnahme in der Struktur des Schiffs erzeugt wurde, so wie Captain Smythe spekuliert hatte? Was immer es war, es fühlte sich eindringlich genug an, um einen Menschen nervös werden zu lassen.
Er schaltete um zu einem anderen Truppführer, der sich dem Pseudo-Maschinenkontrollraum näherte. Die Marines rückten in Schüben vor, wobei immer mehrere von ihnen die Kameraden sicherten, die sich soeben nach vorn zogen. Hatten die ihre anvisierte Position erreicht, wechselten sie die Rollen und gaben den anderen Rückendeckung, damit sie ihnen folgen konnten. Es war nicht die schnellste Fortbewegungsmethode, aber wenn man mit unsichtbaren Gegnern zu tun hatte, konnte Geary gut verstehen, dass Sicherheit vor Eile ging, um das Abteil zu erreichen.
Der Trupp war an einem Abzweig angelangt, an dem sich die Luftschleuse befand, die in das Pseudo-Abteil führte. Der Truppführer schob die Fingerspitze über die Kante des Seitengangs, damit die in der Kuppe eingearbeitete Minikamera ihm zeigte, was sie hinter der nächsten Ecke erwartete.
Offenbar gar nichts. Die Luftschleuse stand offen, niemand war zu sehen.
»Warum haben die die Schleuse offen gelassen, Sarge?«, fragte einer der Marines.
»Damit wir da reingehen«, antwortete der Sergeant. »Ein uralter Trick. Lass eine Tür offen, und hoff darauf, dass jemand durchmarschiert, ohne sich zu fragen, wieso sie eigentlich offen ist. Sie glauben gar nicht, wie oft noch immer Leute darauf reinfallen.«
»Und was machen wir jetzt, Sarge?«
»Major?«
Major Dietz reagierte sofort auf den Ruf des Sergeant. »Wir müssen so schnell wie möglich in den Raum dahinter, Sergeant Cortez. Wenn die Syndiks Atombomben mitgebracht haben, dann befindet sich eine von ihnen vermutlich genau dort. Sie müssen so schnell wie möglich überwältigt werden.«
»Verstanden, Sir. Trupp, wir setzen Sprunggranaten ein, um sie da rauszuholen und um ihre Tarnung aufzuheben. Feuerteam eins und zwei, Granaten bereithalten. Stellen Sie sie auf Staub ein.«
»Staub, Sarge? Nicht Schrapnell?«
»Sie haben mich gehört. Wollt ihr Jungs erst noch mal um die Ecke gucken?«
»Ja, Sarge.«
Der Sergeant schob wieder den Finger über die Kante und ließ das Bild auf die Helmdisplays seines Trupps übertragen.
Was ist eine Sprunggranate? , überlegte Geary. Er überflog das Display des Marines und entdeckte eine Auflistung der Waffen. Er markierte das Symbol für die Sprunggranaten und erhielt eine Beschreibung sowie ein Bild geliefert. Es handelte sich um eine Granate, die mit einer extrem nachgiebigen Hülle überzogen war, dick genug, um das explosive Objekt wie einen Gummiball umherspringen zu lassen.
»Alles gesehen?«, fragte der Sergeant und zog seinen Finger zurück. »Und alles klar?«
»Ja, Sarge. Sieht nach einer Leichtigkeit aus. Ich habe schon im Schlaf schwierigere Sprünge erledigt.«
»Verbockt mir das nicht. Wenn ich den Befehl gebe, feuert ihr in Sequenzen in genau dieser Reihenfolge: Denny, Lesperance, Gurganus, Taitano, Caya, Kilcullen. Verstanden?«
Sechs Marines bejahten.
»Ihr übrigen Affen haltet euch bereit. Achtung«, sagte Sergeant Cortez. »Fertig. Feuer. Feuer. Feuer. Feuer. Feuer. Feuer.«
Jeder genannte Marine feuerte eine Granate ab, als er an der Reihe war. Geary sah zu, wie die Granaten vom gegenüberliegenden Schott in hohem Bogen abprallten, gegen das andere
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