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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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keine Ahnung. Denen bleibt weder Zeit noch Platz, um in diesem Sternensystem noch etwas zu unternehmen. Ich würde im nächsten Sternensystem die Augen offen halten. Allerdings brauchen Sie jemand mit einem … ähm … einem strategischer arbeitenden Verstand, damit Sie vor dem Sprung noch erfahren, was sie da für uns vorbereitet haben könnten.«
    Desjani lächelte, auch wenn es nicht zu erkennen war, ob das etwas mit Gioninnis Aussage oder damit zu tun hatte, dass die Schiffe der Flotte die ersten Minen entdeckt und begonnen hatten, sie mit Höllenspeeren zu vernichten. »Niemand ist bei solchen Strategien besser als Sie, Master Chief. Sie haben soeben die Syndiks ausgetrickst.«
    »Das ist doch keine Kunst, Captain. Syndiks sind so dumm wie Stroh. Deshalb sind sie ja auch Syndiks.«
    »Gutes Argument, Master Chief. Handeln Sie sich keinen Ärger ein«, beendete Desjani die Unterhaltung und lehnte sich in ihrem Sessel nach hinten, um zuzusehen, wie das Minenfeld immer schneller geräumt wurde, während die Flotte sich im Schneckentempo durchs All bewegte. »Ich hätte nichts dagegen, dieses System niemals wiederzusehen.«
    »Wir werden auch keinen Grund haben, je wieder herzukommen«, sagte Geary.
    »Wir hatten ursprünglich auch keinen Grund gehabt, überhaupt herzukommen«, betonte sie. »Hey, da fällt mir was ein.«
    »Und das wäre?« Hektisch überlegte Geary, ob er irgendetwas übersehen hatte, irgendeine …
    »Die Wetten«, erklärte sie. »Sie haben die Geschwindigkeit der Flotte so reduziert, dass die Wetten auf die Ankunftszeit völlig durcheinandergeraten sind.«
    »Tanya …«, begann er verärgert, doch dann spürte er, wie sich seine Stimmung etwas besserte, als die Erste Flotte endlich das Sternensystem Sobek verließ.
    Vier Tage bis Simur.
    Vier Tage, um an jeder einzelnen Entscheidung zu zweifeln, die er seit dem Abflug von Varandal getroffen hatte.
    Vier Tage, um über die Verluste nachzudenken, die die Flotte erlitten hatte, als sie das Gebiet der Enigmas durchquerte, als sie ins Territorium der Kiks vordrang und sich im Honor-Sternensystem eine Schlacht mit ihnen lieferte, ehe sie durch das Hoheitsgebiet der Tänzer in den von Menschen besiedelten Raum zurückkehrte, nur um bei Midway in einen erneuten Kampf mit den Enigmas verwickelt zu werden. Und nun auch noch die Verluste bei Sobek.
    Er hatte gedacht, der Krieg sei vorüber. Er hatte gedacht, niemand, der seinem Kommando unterstellt war, müsse noch sterben, und er würde auch keine Schiffe mehr verlieren. Aber die Enigmas, die Kiks und sogar die Syndiks hatten ihm nachhaltig das Gegenteil bewiesen.
    Die Enigmas waren schon einmal besiegt worden, und sie hatten ein klein wenig mehr über sie in Erfahrung bringen können. Es hatte jedoch keine erkennbaren Fortschritte hin zu einem gegenseitigen Verständnis und einer friedlichen Koexistenz gegeben. Wie viele seiner Entscheidungen hinsichtlich der Enigmas waren verkehrt gewesen und hatten nicht zu Lösungen, sondern nur zu neuen Problemen geführt?
    Hatte er bei Midway die richtigen Entscheidungen getroffen oder hatte er zwei Diktatoren den Rücken gestärkt, die nicht besser waren als zu ihrer Zeit als Syndik-CEOs?
    Die beiden noch lebenden Kik-Gefangenen schwebten ständig am Rande des Todes, während Dr. Nasr sie kontinuierlich ruhigstellte, damit sie nicht erwachen und sich allein mit Willenskraft selbst töten konnten. Die Berechnung für die Dosierung von Medikamenten für Menschen erwies sich manchmal als falsch und für die Patienten als tödlich. Um wie viel schwieriger war es da, Lebewesen versorgen zu müssen, über deren Körperfunktionen die Flottenmediziner rein gar nichts wussten.
    Und dann waren sie auch noch gezwungen gewesen, anzuerkennen, dass es gar kein Wunder war, wenn man an Bord der Invincible glaubte, von wütenden Geistern verfolgt zu werden. Es gab zwar eine mögliche rationale Erklärung für das Phänomen, trotzdem konnte er sich nicht vorstellen, was solche Wahrnehmungen erzeugen sollte. Insgeheim hatte er sich mittlerweile schon einige Male gefragt, ob die Geister an Bord der Invincible nicht vielleicht doch genau das waren, wofür sie gehalten wurden.
    Falls Charban mit seiner Überlegung recht hatte, war es möglich, dass sogar die Tänzer mit der Menschheit spielten.
    Die Aussicht auf eine baldige Heimkehr bot auch nicht viel Grund zur Freude. Wenn er mit seinen Vermutungen richtiglag, arbeiteten in der Regierung und beim Allianz-Militär verschiedene

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