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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Universalreparatursubstanz.«
    »Darum wird ja auch jede Rettungskapsel mit mehreren Rollen Klebeband ausgestattet«, machte Master Chief Gioninni deutlich. »Wir müssen einmal im Monat eine Bestandsüberprüfung vornehmen, weil sich immer wieder Leute in die Rettungskapseln schleichen und die Rollen mitnehmen, um sie zu verkaufen oder um sie auf ihren Schiffen zu verwenden.«
    »Verkaufen?«, fragte Desjani, deren Gesichtsausdruck einen bedrohlichen Zug annahm, als sie wieder Gioninni ansah.
    »Nicht auf diesem Schiff, Captain«, beteuerte der Master Chief. »Ein paar Leute kommen hin und wieder auf eine solche Idee, aber ältere und klügere Besatzungsmitglieder machen jedem von ihnen klar, wie verkehrt ein solches Verhalten ist. Das Klebeband aus einer Rettungskapsel zu stehlen und dann zu verkaufen, das wäre so, als würde man … ja, als würde man die Fallschirme verkaufen, die sich an Bord eines Flugzeugs befinden. Wenn man das Band braucht, dann hat man es wirklich dringend nötig, und deshalb achten wir darauf, dass niemand damit Unfug treibt.«
    »Gehört Klebeband nicht zu unserer Standardausrüstung?«, wollte Desjani wissen, die zwar schon ein wenig besänftigt war, aber immer noch Argwohn erkennen ließ.
    »Klar, Captain, aber man kann nie zu viel Klebeband haben.«
    Geary hörte jemanden lachen, dann erst wurde ihm bewusst, dass er selbst gelacht hatte. »Das Geschenk der Menschheit an das Universum: Klebeband.«
    »Ohne Klebeband hätten wir es nie bis zu den Sternen geschafft, Admiral«, sagte Gioninni.
    »Ohne Chiefs aber auch nicht.«
    Gioninni grinste als Reaktion darauf. »Ja, Sir. Ähm … wenn ich das fragen darf, Admiral … Warum ist es so interessant, wie die Aliens unser Klebeband bezeichnen?«
    »Sie wollen es haben«, antwortete Desjani.
    Der Master Chief hielt einen Moment lang inne, dann nickte er. »Wie versessen sind sie denn auf das Klebeband, Captain? Wir könnten hier vielleicht einen richtig guten Deal aushandeln.«
    Geary versuchte, sich ein Grinsen zu verkneifen. »Kennen Sie zufällig jemanden, der gut darin ist, Deals auszuhandeln, Master Chief Gioninni?«
    »Ich glaube, ich besitze ein wenig Erfahrung auf diesem speziellen Gebiet, Admiral«, erklärte Gioninni mit äußerst überzeugender Bescheidenheit. »Nicht dass ich selbst viele Deals aushandeln würde, müssen Sie wissen. Aber manchmal gibt es was zu tauschen, und wenn die andere Seite eine Sache unbedingt haben will, dann kann man daraus ansehnliche Vorteile herausholen.«
    »Da haben Sie wohl recht, Master Chief«, stimmte Desjani ihm zu. »Aber dieser Deal ist bereits ausgehandelt. Wir geben ihnen das Klebeband, und sie lassen uns für den Heimflug das Hypernet benutzen. Ich glaube, keiner von uns möchte, dass sie dieses Angebot zurückziehen, nur weil wir nachverhandeln wollen. Außerdem können wir es uns nicht leisten, die einzigen Aliens zu täuschen oder zu betrügen, deren wichtigstes Anliegen zur Abwechslung einmal nicht darin besteht, uns auslöschen zu wollen.«
    »Ich würde niemals jemanden täuschen oder betrügen, Captain!«, erklärte Gioninni todernst und schaffte es dabei auch noch irgendwie, mit einer schockierten Miene auf diese mutmaßliche Unterstellung zu reagieren. »Ich bin die Fairness und Ehrlichkeit in Person.«
    »Ist mir auch zu Ohren gekommen. Von Ihnen persönlich. Danke, Master Chief. Wir lassen die Gesandten wissen, dass Sie zur Verfügung stehen, wenn sie wieder einen Deal aushandeln müssen.« Nachdem Gioninnis Bild verschwunden war, wandte sich Desjani an Geary. »Was glauben Sie, wo in ihrem Muster die Spinnenwölfe wohl Master Chief Gioninni platzieren würden?«
    »Das sollten wir lieber nicht herausfinden. General Charban? Gesandte Rione? Wir konnten die mysteriöse Substanz identifizieren. Captain Smythe, sorgen Sie dafür, dass die vier Schlachtschiffe an das Superschlachtschiff angekoppelt werden. Wie lange wird das dauern?«
    Smythe kratzte sich nachdenklich an der Wange. »Zwei Tage, Admiral.«
    »Sie haben einen Tag Zeit.«
    »Die unmöglichen Dinge brauchen immer etwas länger, Admiral. Ich kann versuchen, in eineinhalb Tagen fertig zu sein, aber für alles darunter kann ich nichts versprechen.«
    »Okay.« Geary hatte nie die Klage vergessen, die er von dem ersten Matrosen unter seinem Kommando zu hören bekommen hatte. Warum reicht die Zeit nie, um etwas ordentlich zu machen, aber warum ist immer genug Zeit, es noch einmal zu versuchen? Die simple Logik hinter diesen

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