Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious
abzuwenden, stimmte Rione der Kommandantin der Dauntless zu: »Da bin ich wieder einmal Ihrer Meinung. Tut mir leid.«
»Versuchen Sie nur, daraus keine Angewohnheit zu machen. Das ist nämlich ein bisschen beunruhigend.«
»Ich glaube, darüber müssen Sie sich keine Sorgen machen«, gab Rione ironisch zurück, während Desjani nickte und dabei stur auf ihr Display sah.
Die Antwort der Aliens traf nach etwas über fünf Stunden ein, was verriet, dass sie ein wenig Zeit benötigt hatten, um ihre Erwiderung zu formulieren. Alle drei Senatoren waren auf der Brücke, da sie darauf hofften, den historischen Moment mitzuerleben, wenn die Aliens sich zum ersten Mal an die Vertreter der Allianz wandten. Da sich die drei ruhig verhielten, gab es für Geary keinen Grund, sie wegzuschicken.
Die Übertragung der Aliens zeigte eine Brücke, die an die eines Syndik-Kriegsschiffs erinnerte. Bevölkert wurde sie von Menschen, die völlig unscheinbare Kleidung trugen. Boyens zeigte auf das Bild. »Sehen Sie? Das ist alles nicht echt. Bei unserer ersten Nachricht an die Enigma-Rasse haben wir Bild und Ton gesendet, während von ihnen nur Audioantworten zurückkamen, die aus ein oder zwei Worten bestanden. Dann auf einmal bekamen wir von ihnen solche Bilder geliefert. Wir haben sie analysieren lassen und fanden heraus, dass ihre Brücke aus Elementen der Brücken jener Syndik-Schiffe bestand, die mit den Aliens kommuniziert hatten. Das Gleiche gilt auch für die ›Menschen‹, die wir sehen. Sie sind nichts als digitale Kombinationen aus dem Personal, das zuvor mit ihnen zu tun hatte.«
Geary betrachtete die Darstellung der Brücke und nickte zustimmend. »Das ist ja eigenartig. Ich kann sogar Elemente von Syndik-Kriegsschiffen wiedererkennen, wie sie vor hundert Jahren ausgesehen haben. Die Aliens haben ihre Bilder nie aktualisiert.«
»Ganz richtig«, bestätigte Boyens. »Wir haben überlegt, ob sie nichts aktualisiert haben, weil es ihnen egal ist, dass wir ihre Fälschung durchschauen, oder ob ihnen nicht klar ist, wie verräterisch diese alte, immer gleiche Brücke ist.«
Der »Mann« im Kommandosessel lächelte exakt so, wie man es von einem Syndik-CEO kannte. »Möchte wissen, ob ihnen bewusst ist, dass es sich um ein offensichtlich aufgesetztes Lächeln handelt«, sagte Rione leise.
»Das würde ich auch gern wissen«, erwiderte Boyens. »Sie scheinen falsche menschliche Gefühlsregungen besser nachahmen zu können als echte.«
»Kriegsschiffe der Allianz«, begann der menschliche Avatar zu reden, wobei sich der Gesichtsausdruck auf eine Weise veränderte, die nicht so ganz zum Tonfall passte. Der Effekt war nur sehr unterschwellig zu bemerken, wie Boyens bereits gesagt hatte. Aber er war erkennbar. »Ihrer Flotte gehört dieser Stern nicht, ihre Flotte gehört nicht hierher. Verhandelt wird mit denen, die diesen Stern besetzt haben, denen er aber nicht gehört. Verlassen Sie diesen Stern, und Sie werden in Ruhe gelassen werden. Vernichtung wird jeden treffen, der hier bleibt. Durch eine vor langer Zeit getroffene Vereinbarung ist dies unser Stern.«
Geary sah zu Boyens’ Bild, der schüttelte sofort den Kopf. »Keine Vereinbarung, die die Syndikatwelten mit ihnen getroffen haben.«
»Das könnte zum Beispiel bedeuten, dass er ihnen als göttliches Geschenk übertragen wurde«, warf Rione ein. »Oder dass sie einen Anspruch auf dieses Gebiet angemeldet hatten, lange bevor sie überhaupt in der Lage waren, die Kontrolle darüber zu übernehmen.« Sie sah die beiden anderen Senatoren an. »Die Behauptung, dass sie nicht kämpfen wollen, gepaart mit Drohungen, was geschehen wird, wenn wir nicht ihre Forderungen befolgen.«
Costa machte eine wütende Miene. »Sie wollen diese Art Frieden, bei dem uns nichts passiert, wenn wir tun, was sie sagen.«
»Das sehe ich auch so«, stimmte Sakai der Senatorin zu. »Allerdings kann es auch aggressives Gehabe sein, um die Verhandlungen zu eröffnen.«
»Vielleicht ja. Glauben Sie, unsere Anwesenheit hier im System könnte sie verwirrt haben?«, wollte Geary wissen.
Die drei Senatoren dachten darüber nach, schließlich nickte Rione. »Vielleicht keine Verwirrung, aber wie es scheint, wollen sie nur mit den Syndiks zu tun haben.«
»Wegen der Würmer in den Systemen der Syndik-Schiffe müssen sich die Aliens daran gewöhnt haben, immer zu wissen, wo sich Schiffe der Menschen gerade aufhalten. Möglicherweise hat es sie überrascht, uns hier vorzufinden, und jetzt versuchen
Weitere Kostenlose Bücher