Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious
Sessel nach hinten und leitete die Nachricht innerhalb der Dauntless weiter. »Madam Co-Präsidentin, Sie müssen sich diese Mitteilung ansehen.«
Keine zehn Minuten später ließ er Rione in sein Quartier eintreten, wobei er ihre triumphierende, aber auch sorgenvolle Miene bemerkte. »Eine Kapitulation. Wissen Sie, wann zum letzten Mal ein Syndik-Sternensystem der Allianz seine Kapitulation angeboten hat?«
»Nein. Wann war das?«
»So etwas hat es noch nie gegeben. Man kann ein Sternensystem der Syndiks mit viel Mühe erobern und unterwerfen, und einzelne Gruppen oder vielleicht auch Städte ringen sich zu einer Kapitulation durch – aber kein komplettes Sternensystem.« Rione setzte sich und kniff die Augen zusammen. »Im System gibt es keine Hinweise auf eine Revolte?«
»Nein, es scheint hier nicht so ablaufen wie bei Heradao. Weder die Sensoren noch die Geheimdienstabteilung konnte irgendwelche Kämpfe feststellen, und auf dem Kommando- und Kontrollnetz hat sich auch nichts ereignet.«
Sie musterte das Sternendisplay in seinem Quartier. »Wir haben den Widerstand der Loyalisten gleich am Sprungpunkt gebrochen. Da waren all diejenigen versammelt, die lieber ihr Leben opfern wollten, anstatt sich zu ergeben. Das haben sie nun getan, und die übrigen sind nicht annähernd so engagiert, sich in einen aussichtslosen Kampf zu stürzen.«
Das klang zwar einleuchtend, dennoch blieb ein wichtiger Punkt ungeklärt. »Wie zum Teufel soll ich die Kapitulation eines ganzen Sternensystems annehmen? Ich habe weder genug Marines noch andere Bodentruppen, um auch nur die allerwichtigsten Positionen zu besetzen und zu kontrollieren.«
Sie sah ihn bedauernd an. »Sie sollten sich vielleicht auch die Frage stellen, wie Sie dieses System vor einem Vergeltungsschlag der Syndiks schützen können. Ich nehme nicht an, dass Sie dafür einen erheblichen Teil Ihrer Flotte zurücklassen wollen.«
»Nein, ganz bestimmt nicht«, erwiderte er und stand auf, um in seinem Quartier auf und ab zu gehen, während er überlegte, wie er antworten sollte. »Die Dungeon hat noch nicht den Sprungpunkt erreicht. Ich habe ihre Position überprüft, und die Zeit sollte noch ausreichen, um ihr eine Nachricht zukommen zu lassen, bevor sie nach Varandal springt. Sie kann die Nachricht zur Allianz überbringen, die kann dann wiederum ein paar Einheiten herschicken, um sich die Leichten Kriegsschiffe vorzunehmen, die die Syndiks vielleicht noch herbeordern könnten.«
»Atalia ist in den letzten hundert Jahren schwer umkämpft gewesen, für die Allianz stellt das System keine lohnende Beute dar.« Sie zuckte mit den Schultern und stand ebenfalls auf. »Aber schließlich wollen wir uns das System ja auch nicht einverleiben. Also gut, ich bereite eine Nachricht an die Dungeon vor, die sie dem Großen Rat übergeben soll. Ich werde vorschlagen, dass wir der Führung von Atalia einen begrenzten Schutz anbieten, aber keine weiteren Zugeständnisse machen. Die Allianz kann sich nicht die Verantwortung aufhalsen, in Syndik-Sternensystemen den Wiederaufbau zu beginnen, wenn wir uns erst mal um unsere eigenen Systeme kümmern müssen. Machen Sie in Ihrer eigenen Nachricht an die Dungeon klar, dass Sie bei Ihrer Ehre versprochen haben, dass die Bewohner dieser Welten nicht wieder von uns bombardiert werden, es sei denn, es kommt zu Angriffen auf Allianz-Einheiten in diesem System.«
Während Rione das Quartier verließ, formulierte Geary seine Antworten. Irgendwann zwischendurch machte ein Signal darauf aufmerksam, dass die vor zwölf Stunden gestarteten kinetischen Projektile einige der anvisierten Ziele erreicht hatten. Dieses Bombardement ließ sich nicht mehr aufhalten, da die Allianz wie auch die Syndiks nicht in der Lage waren, die Flugbahn der Steine noch irgendwie zu beeinflussen.
Außerdem störte ihn dabei noch etwas anderes: Atalia hatte sich eigentlich nicht der Allianz ergeben, sondern ihm.
Captain Duellos – in Person, nicht als virtuelle Darstellung – lehnte sich zurück und sah sich in Gearys Quartier um. »Ich erwarte immer, dass ein Ort anders aussieht, wenn ich ihn persönlich besuche, auch wenn meine virtuellen Ausflüge eigentlich die Realität zeigen sollten. Aber es gibt einfach zu viele Leute, die mit Filtern ihren virtuellen Besuchern Illusionen zeigen, in denen sie selbst eigentlich lieber leben würden als in der Realität.«
»Und? Sieht es hier anders aus?«, fragte Geary ihn und nahm ihm gegenüber Platz.
»Nicht dass ich
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