Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious
genügend schnellen Eskortschiffen begleitet werden, damit die Truppe allen Bedrohungen etwas entgegenzusetzen hat. Ich werde Sie über weitere Pläne informieren, sobald wir uns im Windschatten des Sterns befinden.«
Die Bilder der meisten Offiziere lösten sich auf, Duellos dagegen blieb noch lange genug zurück, um Geary einen resignierten Blick zuzuwerfen. »Das haben wir beide nicht kommen sehen.«
»Allerdings. Wir unterhalten uns später noch darüber, unter vier Augen.«
Während Duellos’ Bild verschwand, nickte Badaya zunächst Rione, dann Geary zu. »Es ist nützlich, wenn man jemanden hat, der die Denkweise der Syndik-Führer versteht.«
»Ja«, erwiderte Geary, sagte weiter aber nichts, da er wusste, dass Rione nach Badayas Meinung die Syndiks nur deswegen so gut verstand, weil sie selbst ganz genauso dachte.
»Machen die anderen Ihnen irgendwelche Schwierigkeiten?«
Hinter Badaya verdrehte Rione die Augen und sah gelangweilt zur Decke.
Mit Bedacht wählte Geary seine Worte, die er ruhig und gelassen aussprach: »Die Senatoren machen keine Schwierigkeiten.«
»Gut. Solange sie wissen, wer hier das Sagen hat, ist ja alles in Ordnung.« Dann salutierte Badaya lächelnd und verschwand ebenfalls.
Rione sah Geary interessiert an. »Was werden Sie eigentlich machen, wenn er irgendwann mal dahinterkommt, dass Sie der Regierung gar keine Befehle erteilen?«
»Wenn ich das wüsste.«
Da auch Badaya nicht mehr mit am Tisch saß, stand Desjani auf. »Es tut mir leid«, sagte Geary zu ihr. »Ich weiß, Sie hätten mit der Dauntless auch gern an diesem Einsatz teilgenommen.«
»Das Flaggschiff zu befehligen, hat üblicherweise seine Vorteile«, erwiderte sie mit einem Schulterzucken. »Aber ich müsste schon dumm sein, um in diesem Fall nicht zu erkennen, dass dieses Schiff für die Syndiks ein viel zu verlockendes Ziel darstellt.«
Sie war nicht allzu überzeugend in ihrem Bemühen, ihm vorzumachen, dass sie sich mit der Situation abgefunden hatte.
»Leider ist das so«, stimmte er ihr zu.
»Sie müssen Kattnig im Auge behalten«, fügte sie hinzu.
Er stutzte. »Aus welchem Grund?«
»Aus dem gleichen Grund, der Sie genauso beunruhigt wie mich. Ich konnte es Ihnen ansehen. Er ist übereifrig. Er ist zwar kein so maßlos aggressiver Idiot wie Captain Midea, aber er ist übereifrig.«
»Ja, Duellos wird auf ihn aufpassen müssen.«
»Tulev wäre besser gewesen, aber Sie hätten Duellos nicht vor versammelter Mannschaft die Zustimmung verweigern können. Der Schein ist wichtig. Ach, noch etwas, Admiral. Wenn wir sehen, dass das Portal kollabiert, und die Flotte ihre Verteidigungsformation einnimmt, wo wird dann die Dauntless sein?«
Er wich ihrem Blick aus. »Tanya, wenn es dazu kommen sollte ...«
»Wenn es dazu kommen sollte, dann sind die Überlebenschancen für jedes Schiff in dieser Flotte gleich null. Daher bitte ich darum, wenn die Dauntless mitsamt ihrer Crew schon sterben muss, dann soll es wenigstens ein ehrenvoller Tod sein, und zwar an dem Platz, der einem Flaggschiff in der Flotte gebührt.« Sie sprach mit ruhiger, gefasster Stimme.
Ihm wollte kein Argument einfallen, mit dem er ihr hätte widersprechen können. »Wo ist Ihrer Meinung nach dieser Platz? In der vordersten Reihe, Seite an Seite mit den Schlachtschiffen?«
»Nein, Sir, dort würde sie eine Schwachstelle in der Mauer aus Schlachtschiffen darstellen. Aber die Dauntless sollte sich unmittelbar hinter ihnen befinden.«
Geary schloss die Augen, da er sie nicht ansehen wollte, während er das vermutliche Todesurteil für Desjani aussprach. Zwar war das auch sein Todesurteil, aber in gewisser Weise war seit dem Erwachen aus dem Kälteschlaf seine Zeit ohnehin abgelaufen. »Also gut, Captain. Die Dauntless wird den ihr gebührenden Platz einnehmen, sollte es dazu kommen, dass die Flotte mit dieser Situation konfrontiert wird.«
»Danke, Sir.«
Er schlug die Augen auf und sah, dass Desjani salutierte und ihn dabei dankbar anschaute. »Das ist das Mindeste, was ich der Dauntless und Ihnen schulde«, fügte er hinzu, während er den Salut erwiderte. »Aber ich hoffe, es kommt gar nicht erst dazu. Falls doch ...«
» Nil Desperandum «, unterbrach sie ihn lächelnd, dann verließ sie entspannt den Konferenzraum.
Rione sah Desjani nach und schüttelte den Kopf. »Hat es irgendeiner von uns verdient, dass solche Leute für uns kämpfen?«
»Ich dachte, Sie mögen sie nicht.«
»Tu ich auch nicht. Sie kann fast so zickig sein
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