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Die verschollene Symphonie

Die verschollene Symphonie

Titel: Die verschollene Symphonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Owen
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dem Augenblick kurz vor der Ersten Offenbarung springen.«
    »Und das Festspielhaus besetzen?«
    »Ja. Das sollte einen wahren Nullpunkt erzeugen.«
    Mehrere Köpfe nickten zustimmend und einige Mitglieder des Quorums zogen ihre Rechenmaschinen hervor und machten sich bereit, die Rädchen einzustellen.
    »Vielleicht habe ich es schon einmal erwähnt«, sagte Eins. »Aber die Erzeugung eines Nullpunktes würde eine Wende in der Galder-Umkehrung nicht ausschließen. Sie kann trotzdem eintreten und ich glaube, dass das bereits viele Male geschehen ist.«
    »Ich verstehe, worauf du hinauswillst«, sagte Acht. »Wir haben schon einmal diese Entscheidung getroffen, weil wir glaubten, nur zu vorher festgelegten Endpunkten innerhalb einer Umkehrung springen zu können. Aber wenn deine Behauptungen stimmen und eine entsprechende Bündelung unserer Aufmerksamkeit einen Endpunkt erzeugen kann, dann können wir eine neue Zeitschlaufe erschaffen und die Galder-Umkehrung retten.«
    »Das ist genau meine Meinung. Und ich habe da auch schon einen Endpunkt vor Augen: die Zweite Offenbarung.«
    »Zweite Offenbarung?«, fragte Vier. »Wovon sprichst du, Eins?«
    »Überlegt mal – was ist mit Galen geschehen, als die Wende eingeleitet wurde?«
    »Er hat die Hagen-Prägung verloren«, sagte Zwölf. »Er ist zu seinem ursprünglichen Zustand zurückgekehrt.«
    »Genau. Und wir haben die Kontrolle über diese Umkehrung verloren, weil wir uns auf den falschen Endpunkt konzentriert haben: die Erste Offenbarung. Aber man könnte eine Zweite Offenbarung nach dem Wendepunkt schaffen und dort die Kontrolle über die Umkehrung zurückgewinnen.«
    »Es gibt nur ein Problem«, sagte Acht. »Das ist Vierzehns Echtzeit. Damit wir die richtigen Koordinaten erhalten, muss er sich zuerst mit uns in Verbindung setzen, und zwar noch vor dem Ereignis.«
    »Deshalb müssen wir sicherstellen, dass einer von uns aus einer Zeitschlaufe, die in der Langen Rechnung vor Vierzehns Schlaufe liegt, mit den richtigen Informationen zurückkehrt«, sagte Eins und wandte sich dem Kind zu. »Zweiundsechzig? Würde es dir etwas ausmachen?«
    »Kein Problem, Chef«, sagte Zweiundsechzig, drehte an den Rädchen seiner Rechenmaschine und verschwand.
    »Ich bin beeindruckt«, sagte Vier. »Glaubst du, es wird funktionieren?«
    »Die Zeit wird es zeigen«, sagte Eins. Wie auf Kommando meldete ihm seine Rechenmaschine, dass eine Verbindung hergestellt wurde. »Das ist sicher Vierzehn«, sagte er mit einem flüchtigen Lächeln. »Wollen wir?«
    Mit einer beinahe identischen Bewegung zogen die Mitglieder des Quorums die kleinen Geräte, die die Bezeichnung Anabasis-Maschine trugen, aus den Taschen ihrer Roben und gaben eine Berechnung ein, die problemlos bewies, dass sie nicht wirklich existierten. Der Letzte von ihnen verschwand im selben Augenblick, als von draußen ein raues Knirschen in die Höhle drang.
     

     
    Der Staub, den sie aufgewirbelt hatten, hatte sich noch nicht vollkommen gesetzt, als es Joseph von Arimathea und seinen Söhnen gelungen war, den Stein beiseite zu rollen, der den Eingang zu dem Grab versperrte. Sie sogen prüfend die Luft ein und schüttelten verwundert die Köpfe, während sie sich wieder dem in ein Tuch gewickelten Leichnam zuwandten – jenem Leichnam, der noch vor kurzem an einem Kreuz ganz in der Nähe gehangen hatte.
    Als sie fertig waren, rollten sie den Stein zurück an seinen Platz und – abgesehen von dem Leichnam – war die Höhle wieder leer.

 
     
     
TEIL DREI
     
     
SCHRÖDINGERS GEIST

 
KAPITEL NEUN
Fetch
     
    Juda trat als Erstes auf Marisa zu, die leichenblass geworden war. »Ja«, sagte er freundlich, »wir sind uns tatsächlich schon einmal begegnet. Damals nannte ich mich allerdings Obskuro.« Er beugte sich vor und küsste ihr die Hand. »Ich hoffe, Sie sind mit dem Bein immer noch zufrieden?«
    Galen ging plötzlich ein Licht auf. »Doktor Kapelson – Sie waren die Frau in dem Nachtclub, die er auf die Bühne geholt hat.«
    Sie nickte. »Ich… ich habe nicht gewusst, dass Sie auch dort waren.«
    »Das war der Abend, an dem Juda Langbein und mir die Edda gezeigt hat.«
    Maddox hob fragend die Hand. »Entschuldigung? Würde mir bitte jemand erklären, was hier vorgeht? Offenbar war ich zu dieser Party nicht eingeladen.«
    Marisa, die immer noch zitternd auf dem Bett saß, tat ihm den Gefallen. »Vor vielen Monaten nahm ich die Einladung von ein paar Freunden an, mir in Wien eine Bühnenshow anzusehen. Es ging um

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