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Die verschollene Symphonie

Die verschollene Symphonie

Titel: Die verschollene Symphonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Owen
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angewandten Forschung betreut, so wie meines. Der gegenwärtige Vorsitzende ist Professor Franz Winkelmann…«
    Galen unterbrach ihn. »Es gibt einen Winkelmann an der Universität Wien. Ist das der Gleiche?«
    Juda nickte. »Ja. Er hat dort eine Gastprofessur. Ich habe Andreas Räder davon überzeugt, sie ihm zu geben. Im Gegenzug habe ich Zugang zu den Laboratorien am RISC erhalten. Als Anerkennung für seine Vorreiterrolle beim Aufbau des Oberösterreichischen Technologienetzwerkes hatte die Regierung Oberösterreichs RISC den Einzug in das Schloss Hagenberg genehmigt. Mit meinen großzügigen Spenden erreichte ich, dass die von mir gegründete Stiftung in den angrenzenden Gebäuden untergebracht werden durfte.«
    »Und womit genau beschäftigt sich die Eidolon-Stiftung, abgesehen von Schiebungen bei den Bayreuther Festspielen? Und was hat sie mit einer Institution zu tun, die sich mit technologischen Forschungen befasst?«
    »Die Stiftung erforscht ungewöhnliche menschliche Phänomene. Und bei meinen Projekten am RISC und an der Universität Wien geht es um Quantenphänomene.«
    »Gibt es zwischen beidem eine Verbindung?«
    »Es gibt mehrere Verbindungen. Doch obwohl die gegenwärtig laufenden Projekte einige gemeinsame Merkmale haben, handelt es sich um verschiedene Fachbereiche. Für bestimmte Forschungen musste ich deshalb Spezialisten zu Rate ziehen. In Wien hatte ich Sie und Langbein, Spezialisten für Musiktheorie und historische Artefakte, die sich mit Wagner und der Edda befassten. Hier standen mir Doktor Kapelson und der gute Direktor zur Verfügung, Experten für Psychologie und Geistesstörungen. Auf dem Berg arbeiteten Carruthers und Jorgenson für mich, beides Mathematiker, die Algorithmen und Sprachen für parallele und multidimensionale symbolische Rechenanwendungen entwickelten, sowie Bennett Evans, der Philosoph und Physiker, der sich mit der Erforschung des Theorembeweises in imaginären geometrischen Systemen beschäftigt. Ich habe die Eidolon-Stiftung zur Überwachung all dieser Forschungsarbeiten ins Leben gerufen, weil ich ein gewisses Maß an Autonomie benötigte, das die Universität oder eine private Gesellschaft nicht gewährleisten könnte.«
    »Zur Überwachung?«, fragte Galen. »Mir war nicht klar, dass zwischen der Arbeit, mit der Sie mich beauftragt hatten, und der Stiftung irgendeine Verbindung besteht.«
    »Das war auch so beabsichtigt«, sagte Juda. »Wenn ich Ihnen zu viel erzählt hätte, hätte ich die Koordination des gesamten Projektes gefährdet – und das konnte ich nicht tun.«
    »Was für ein Projekt ist das?«, fragte Marisa. »Wollen Sie damit sagen, dass all diese Forschungen tatsächlich auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet sind?«
    »Natürlich«, sagte Juda. »Ich bin zwar Wissenschaftler, aber ich denke auch praktisch. Forschung um ihrer selbst willen ist wenig mehr als intellektuelle Selbstbefriedigung. Es muss immer ein Ziel geben.«
    »Und was ist Ihr Ziel, Juda?«, fragte Galen. »Wollen Sie die Welt zerstören?«
    »Nein. Sie neu erschaffen. Ich hatte geglaubt, mein Ziel bereits erreicht zu haben, aber irgendjemand hat mir einen Knüppel zwischen die Beine geworfen. Der ganze Vorgang ist angehalten worden und wird gerade wieder rückgängig gemacht. Und es gibt nur einen Menschen, der dem Einhalt gebieten kann.«
    »Und wer ist das?«, schnaubte Galen.
    »Sie«, erwiderte Juda düster. »Oder besser, Hagen.«
     

     
    »Würden Sie das bitte erklären, Juda?«, sagte Galen. »Oder soll ich Ihnen gleich das Genick brechen?«
    »Glauben Sie mir«, sagte Doktor Syntax, »das würde ihn auch nicht aufhalten. Es würde die Situation nur noch verschlimmern, und Sie wären derjenige, der später den Preis dafür zahlen müsste.«
    »Das ergibt keinen Sinn.«
    »Dann lassen Sie mich ganz von vorn anfangen«, sagte Juda, »mit Geistererscheinungen im Himalaja und zwei identischen Katzen. Wenn wir fertig sind, verstehen Sie vielleicht nicht nur meine Ziele, sondern schließen sich ihnen sogar an.«
    »Verdammt unwahrscheinlich«, sagte Maddox, »aber fahren Sie fort.«
    Juda blickte zu Marisa hinüber, die ihm zunickte, und dann zu Galen, der schließlich ebenfalls zustimmte. Das Einverständnis des Direktors schien er nicht zu benötigen.
    »Nun gut«, sagte Juda. »Beginnen wir mit Schrödingers Katze.«
     

     
    »Von Schrödingers Katzenexperiment haben wohl die meisten schon einmal gehört. Er wollte damit den nicht-intuitiven Charakter der Quantenmechanik

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