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Die Verschollenen

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Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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ihn ein. Dann schlossen sich seine kalten Finger um die harte Plastikverschalung des Telefons. Mit einem erleichterten Seufzer rief Stefan auf dem Schiff an.
    »Sind Sie okay?«, fragte Heffron, als Stefan ihm berichtete, was passiert war.
    »Ich weiß nicht, ob der Knöchel gebrochen oder nur verstaucht ist, aber machen Sie sich darüber keine
Gedanken. Ich werde es zur Landezone schaffen. Sagen Sie ihnen nur, dass sie auf mich warten sollen.«
    »Vielleicht sollten Sie einfach dort bleiben, wo Sie sind, bis Hilfe kommt.«
    »Unsinn. Ich werde da sein.«
    Er legte auf und steckte das Telefon wieder in die Tasche. Dann begann er, vorwärtszukriechen, indem er sich Zentimeter für Zentimeter durch den Schlamm zog.
    »Wartet auf mich, Freunde«, flüsterte er. »Ihr solltet verdammt noch mal besser auf mich warten. Ich werde gleich da sein. Und dann fahren wir verdammt noch mal nach Hause.«

EINUNDZWANZIG
    G nädigerweise verstummten Paulines Schreie, als sie durch den Schock in Ohnmacht fiel.
    Beckas Schreie jedoch hatten gerade erst begonnen.
    »Weg!«, kreischte sie, als die drei Kreaturen den Alkoven betraten und sie umringten. »Bleibt weg von mir!«
    Falls sie ihr schluchzendes Flehen verstanden, zeigten sie es nicht. Sie kamen nacheinander in den Alkoven, und plötzlich schien der schmale Raum noch enger zu sein. Obwohl sie so klein waren, wirkten sie nun wie Riesen. Ihr Gestank verpestete den Steinerker, und Paulines Blut klebte an ihren halb erigierten Penissen. Die Kreaturen starrten lüstern auf ihre reglose Gestalt. Becka wich zurück. Doch die Monster kamen unerbittlich auf sie zu. Der Ausdruck auf ihren grinsenden Gesichtern machte deutlich, was sie vorhatten.
    Sie können mich nicht vergewaltigen, dachte sie. Sie sind gerade erst mit Pauline fertig geworden. So schnell kriegen die nicht wieder einen hoch. Das kann kein Mann, egal welcher Spezies.

    Die Biologie - oder das Schicksal - bewies ihr das Gegenteil. Als würde ihre nackte Angst unheimlich erregend auf sie wirken, schwollen die Penisse der drei Monster bereits wieder an. Dicke Speichelfäden hingen von ihren geifernden, übergroßen Unterkiefern. Voller Erwartung ballten sie die Hände zu Fäusten.
    Becka wich bis zur Höhlenwand zurück und versuchte panisch, sich so klein wie möglich zu machen. Sie wollte stark sein, aber jetzt, wo sie da waren, schaffte sie es nicht, so viel Mut aufzubringen. Dafür hasste sie sie sogar noch mehr. Nicht nur würden sie sie vergewaltigen, sie hatten ihr auch ihre Stärke und ihre Würde genommen. Becka musste an die letzte Challenge denken, an das Wettschwimmen zum Strand, um sich einen Platz im Kreis der Sicherheit zu erkämpfen und damit ihren Aufenthalt auf der Insel zu verlängern. Das war erst gestern gewesen, aber es schien Jahre her zu sein. Seitdem war so viel passiert. Aber an eines erinnerte sie sich ganz deutlich, als die Monster sie umringten - daran, wie sie während des Wettbewerbs fast aufgegeben hätte. Sie dachte daran, wie die Resignation sie fast überwältigt hätte und dann plötzlich Entschlossenheit und Kampfgeist in ihr erwacht waren.
    Nein, verdammt.
    Wieder wurde das bedrückende Gefühl der Sinnlosigkeit von Frustration und Ärger verdrängt. Sie
war nicht so weit gekommen, hatte den Sturm und den Angriff überlebt, um jetzt einfach so aufzugeben. Sie wollte gewinnen. Egal wie sehr es wehtat, egal was sie ihr antaten, es gab keinen Rückzug und keine Kapitulation. Noch nicht. Wütend starrte sie die Monster an. Wenn sie wollten, sollten sie sie doch vergewaltigen. Aber Becka schwor sich, dass sie dafür büßen würden.
    Aus dem Augenwinkel sah sie Shonette. Die schwarze Frau hatte sich in Embryonalstellung zusammengerollt und sich so weit hinter den Felsen geschoben, wie es nur ging, so dass sie fast völlig in den Schatten verborgen war.
    Sie rührte sich nicht und gab keinen Ton von sich.
    »Shonette«, rief Becka. »Hilf mir! Wir müssen uns wehren!«
    »Sei still«, flüsterte Shonette. »Ich habe es dir doch gesagt: Wenn du dich nicht wehrst, sind sie nicht so hart zu dir.«
    »Shonette!«
    »Still. Kämpf nicht dagegen an. Spiel einfach mit. Versetz dich in Gedanken irgendwo anders hin. An einen Ort voller Glück. Ich bin mit meinen Kindern in meiner Küche, und wir essen Fred-Feuerstein-Cornflakes.«
    Die Schatten der Kreaturen fielen auf Becka. Ihr tränenverschmiertes Gesicht war auf einer Höhe mit ihren angeschwollenen Penissen. Ihr geballter Gestank traf sie mit voller

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