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Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole

Titel: Die verschollenen Tagebücher des Adrian Mole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Townsend
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Außenministerin zu werden, schon nähergekommen sei. Sie warf ihr melassefarbenes Haar zurück und erwiderte: »Unter denen, die zählen – Ian Hislop, Auberon Waugh und Andrew Rawnsley -, ist man sich einig, dass Cook gehen muss. Der
Mann ist inzwischen vollkommen unverständlich. Wie die armen Ausländer sein wahnsinniges Geplapper verstehen, weiß Gott allein.«

Montag, 8. Januar
    Arthur Askey Way
     
    Ich wachte um 7:32 Uhr mit Kopfweh auf. Gott sei Dank schliefen die Jungs noch, so dass ich mich wenigstens einmal in Ruhe anziehen und meiner Toilette widmen konnte. Unter der Dusche wusch ich mir nicht die Haare, denn die durch das Einmassieren des Shampoos in die Kopfhaut verursachte Reibung strapaziert meine Follikel und führt zu Haarausfall. Ich war froh, eine der Duschhauben benutzen zu können, die ich über die Jahre in Hotelbadezimmern eingesammelt habe.
     
    Mein Spannungskopfschmerz muss damit zusammenhängen, dass Pamela Pigg letzte Nacht hier war. Zumindest den Großteil der Nacht – sie verließ mein Bett um 4:30 Uhr, nachdem sie eineinhalb Stunden geschluchzt und dabei einen meiner schönsten Kissenbezüge mit blauem Lidschatten verschmiert hatte.
    Die Verabredung lief an sich ganz gut, wenn man davon absieht, dass Pamela eine schwere Erkältung hatte und ständig den Kellner um weitere Papierservietten bat, um sich damit zu schnäuzen. Wir sprachen über unsere immer mal wieder unterbrochene Beziehung, und Pamela schob es auf unsere sexuelle Unvereinbarkeit, dass sie meistens unterbrochen ist. Sie sagte, sie sei bereit, es noch einmal zu probieren, und erzählte mir, sie habe sich dazu gezwungen,
Freude am Sex zu lesen, und sei erstaunt über die Vielfalt der Angebote gewesen. Bei ihr klang es wie der Ikea-Katalog.
    Nach einer längeren Auseinandersetzung mit dem Kellner über die Rechnung (ich weigerte mich, 3,50 £ für den extra Service zu zahlen), verließen wir das Restaurant Arm in Arm. Auf dem Heimweg im Auto legte sie ihre rechte Hand auf meine linke. Das machte zwar das Schalten schwierig, aber ich beklagte mich nicht.
     
    Als wir nach Hause kamen, war Glenn noch auf und machte seine Sozialkundehausaufgaben. Er hing an einer Frage fest: »Nenne drei Mitglieder des Schattenkabinetts neben William Hague.«
    Leider konnten ihm weder Pamela noch ich behilflich sein. Als Pamela auf die Toilette ging, sah Glenn ihr nach und flüsterte: »Du musst echt verzweifelt sein, Dad.« Während ich auf sie wartete, fiel mir zu Glenns Frage wenigstens Ann Widdecombe ein, die Innenministerin von Hagues Schattenkabinett. Dann kam Pamela wieder – nach Poison riechend und mit nachgezogenem pinkfarbenem Lippenstift -, woraufhin Glenn sich taktvoll zurückzog und ins Bett ging.
    Ich legte eine Beethoven-CD auf und versuchte, das Licht zu dimmen, aber der Schalter wollte nicht funktionieren, so dass wir unter dem grellen Schein etlicher 500-Watt-Strahler sitzen mussten. Nach einem kurzen Gespräch über meine inhaftierte Mutter gingen wir nach oben. Pamela entschuldigte sich für ihren Sport-BH und die eher praktische Unterhose, ihre besten Sachen seien gerade in der Wäsche. Ich sagte, das sei egal, aber in Wahrheit war ich sehr verletzt. Sie hatte seit über einer Woche von der Verabredung
gewusst. Das muss doch wohl ausreichend Zeit sein, um ein paar zarte Fetzen Seide und Spitze von Hand zu waschen und auf der Heizung zu trocknen?
    Sie stellte fest, dass die Pickel auf meinem Rücken fast abgeheilt seien, dann schaltete sie die Nachttischlampe aus, und der Liebesakt begann. Die ersten Probleme tauchten auf, als sie mich darum bat – zur Sicherheit -, zwei Kondome übereinander anzuziehen. Gott weiß, dass ich es probiert habe, liebes Tagebuch, aber als ich das erste übergestreift hatte, war das andere im Bett verloren gegangen.
    Das zweite Problem war, dass Glenn durch die Wand rief: »Du liebe Güte, Dad, jetzt mach voran und bring’s hinter dich!« Woraufhin Pamela sich auf ihre Seite des Bettes rollte und dort stocksteif und mit zusammengebissenen Zähnen liegen blieb. Ich versuchte, sie wieder zu lockern, indem ich über die Behandlung meines Vaters wegen seiner Krankenhausinfektion sprach, doch sie begann zu weinen. Und nichts, was ich sagte, konnte sie beruhigen.
Eine Stunde später
    Glenn kam gerade in die Küche, wütend mit meiner gebrauchten Duschhaube wedelnd, und rief: »Sag dieser Pamela Pigg, dass sie ihr Frauenkondom das nächste Mal mitnehmen soll.« Der Junge hat offensichtlich keine

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