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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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zufrieden.«
    Jinzler blinzelte. »Ein Schiff?«
    »Selbstverständlich nicht irgendein Schiff«, schränke Uliar ein. »Wir wollen ein Schiff, das mindestens so groß ist wie einer unserer Dreadnaughts – nein, doppelt so groß, und ausgerüstet mit dem Besten, was die Technologie zu bieten hat.«
    »Und Waffen«, murmelte Keely und starrte finster etwas auf dem Tisch an, das offenbar nur er sehen konnte. »Viele Waffen.«
    Von Jinzlers Gürtel erklang ein leises Zirpen, das gleiche seltsame Geräusch, das er im Turbolift-Foyer gehört hatte, kurz nachdem man sie hier herunterbrachte. Er warf einen Blick zu Bearsh, der ihm gegenübersaß, aber der Geroon reagierte nicht, und es war unklar, ob auch sein Kom ein Geräusch von sich gegeben hatte oder nicht.
    »Ja«, stimmte Uliar zu. »Viele Waffen und Verteidigungsanlagen.«
    »Sie verfügen bereits über das Meiste auf dieser Liste«, erinnerte Formbi ihn. »Hüter Pressor sagte, der oberste Dreadnaught sei flugfähig.«
    »Flugfähig, ja«, sagte Tarkosa. »Fähig zu dem, was wir brauchen, nein.«
    »Was brauchen Sie denn nun?«, wollte Formbi wissen. »Was genau wollen Sie mit diesem neuen Schiff anfangen?«
    »Selbstverständlich unsere Mission fortsetzen«, sagte Tarkosa. »Man hat uns vor fünfzig Jahren beauftragt, durch die Unbekannten Regionen zum Rand der Galaxis und darüber hinaus zu fliegen, um nach neuem Leben und neuen Planeten Ausschau zu halten.«
    Unter buschigen Brauen warf er Formbi einen wütenden Blick zu. »Wegen der Taten der Chiss blieb uns diese Gelegenheit versagt. Daher werden wir dies jetzt nachholen.«
    Jinzler sah Formbi verblüfft an. Der Aristocra hatte seine Züge in diplomatischen Normalzustand versetzt, aber Jinzler konnte eine Spur von Überraschung in den glühenden Augen erkennen. »Das ist ein ziemlich ehrgeiziges Projekt, Direktor«, sagte er vorsichtig, als er sich Uliar wieder zuwandte. »Besonders für eine so kleine Gruppe wie die Ihre.«
    »Was, wenn Ihre Leute nicht mitkommen wollen?«, fügte Formbi hinzu.
    »Sie werden mitkommen«, sagte Keely, den Blick immer noch auf den Tisch gerichtet. »Wenn wir sie anführen, werden sie folgen. Alle.«
    »Selbstverständlich«, sagte Jinzler, und ein Schauder lief ihm über den Rücken. War der Mann senil? Oder hatte das lange Exil ihn um den Verstand gebracht? »Wir müssen uns selbstverständlich erst mit unseren Regierungen besprechen« , erklärte er laut, denn er war zu dem Schluss gekommen, dass im Augenblick die beste Herangehensweise darin bestand, Zeit zu schinden und zu hoffen, dass er sich nicht an die Wand manövrierte. »Wir werden diskutieren müssen, wie wir ein Schiff finden können, das Ihren Bedürfnissen entspricht, und wie die Lieferung erfolgen soll.«
    »Gut«, sagte Uliar und lehnte sich zurück. »Fangen Sie an. Wir warten.«
    »Ganz so einfach ist es nicht«, warf Formbi ein. »Als Erstes …«
    »Selbstverständlich!« Uliar hob die Hand in einer herrischen Geste zu dem jungen Mann, der neben den Chiss stand. »Friedenshüter Oliet? Sie können den Störsender abschalten.«
    Der Friedenshüter griff nach dem antiken Kom an seinem Gürtel, dann zögerte er. »Tut mir leid, Direktor, aber ich glaube nicht, dass ich das ohne Hüter Pressors Erlaubnis tun sollte.«
    Uliars Miene verfinsterte sich. »Dann verschaffen Sie sich diese Erlaubnis«, sagte er mit Unheil verkündender Stimme.
    Links von Jinzler glitt die Tür erneut auf, und wie aufs Stichwort kam Pressor herein. »Da sind Sie ja.« Uliars Worte klangen wie eine Anklage. »Schalten Sie die Kommunikationsstörung ab. Botschafter Jinzler möchte sich mit seiner Regierung in Verbindung setzen.«
    »Dabei ist nicht Ihr Störsender das Problem«, erklärte Formbi, bevor Pressor etwas sagen konnte. »Die Kommunikation mit dem Rest der Galaxis ist von innerhalb der Redoute unmöglich. Wenn Botschafter Jinzler und ich uns mit unseren Regierungen in Verbindung setzen wollen, müssen wir den Sternhaufen verlassen.«
    Uliar kniff die Augen zusammen. »Ach tatsächlich«, sagte er mit seidenweicher Stimme. »Wie praktisch für Sie. Vielleicht werden Sie es nicht mehr für so notwendig halten, wenn ich Ihnen sage, dass einer von Ihnen hierbleiben muss, während …«
    Er hielt inne, als der Friedenshüter, der Pressor zuvor beiseitegenommen hatte, hereingestürzt kam und mit einem Quietschen seiner Stiefel auf dem Deck neben dem Hüter stehen blieb. Er packte Pressors Arm und begann, eindringlich auf ihn

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