Die Verschollenen
diesen Befall durch Kabelwürmer, den wir ein paar Jahre nach der Landung hatten.«
»Das ist unmöglich«, erklärte Trilli überzeugt. »Wir haben sie vor dreißig Jahren ausgerottet.«
»Es sei denn, jemand hat gerade ein paar neue importiert«, sagte Pressor und nickte zum Ende des Flurs hin.
Trilli murmelte etwas. »Uliar wird darüber nicht erfreut sein.«
»Tatsächlich.« Pressor wollte nach dem Kom an seinem Gürtel greifen, erinnerte sich rechtzeitig an die Störung und nahm stattdessen eins der an der Wand angebrachten Geräte. »Wir sollten lieber ein paar weitere Technikerteams hierher holen«, sagte er. »Falls es wirklich Kabelwürmer sind, wollen wir, dass sie schnell wieder verschwinden.«
»In Ordnung«, sagte Trilli. »Soll ich hier warten, während du Uliar die gute Nachricht überbringst?«
Pressor verzog das Gesicht. »Warten wir beide«, sagte er. »Es hat keinen Sinn, Gerüchte in Umlauf zu setzen, bevor wir sicher wissen, was hier los ist.«
»Und außerdem willst du Uliar damit nicht alleine gegenübertreten?«
Pressor gab die Nummer der Tech-Abteilung ins Wandkom ein. »Da könntest du Recht haben.«
Der mittlere Abschnitt des Backbordflurs auf D-Sechs war ebenso mit rostigem Schutt angefüllt wie an den schlimmsten Stellen in D-Vier. Der Steuerbordflur hingegen war beinahe vollkommen leer.
»Sie haben eindeutig diesen Korridor hier benutzt«, stellte Watchman fest, als die Gruppe vorsichtig weiter in Richtung Heck ging. »Nicht oft, aber stetig.«
»Woraus schließt du das?«, fragte Fel.
»Aus dem Staubmuster auf dem Deck«, antwortete Drask anstelle des Soldaten. »Aber nicht mehr als zwanzig Personen am Tag kommen hier entlang. Wahrscheinlich weniger.«
»Wahrscheinlicher nur etwa zehn«, stimmte Watchman ihm zu. »Die beiden Wachen, die wir dort hinten zurückgelassen haben, in drei Schichten am Tag, und noch ein paar mehr Leute, und damit hätten wir diese Anzahl schon erreicht.«
»Commander?«, rief Grappler, der an der Spitze ging, über die Schulter. »Ich höre vor uns Stimmen.«
»Zieht die Formation auseinander«, befahl Watchman. »Nicht zu weit – achtet darauf, in Sicht zu bleiben.«
»Ich sehe Licht«, verkündete Grappler. »Sieht aus, als käme es aus einer der Mannschaftskabinen.«
»Sei vorsichtig«, warnte Fel. »Sie hatten vielleicht Zeit, nach Verstärkung zu rufen.«
Aber offensichtlich war das nicht der Fall. Sie gingen unbehelligt weiter und standen einen Augenblick später vor dem Raum, aus dem die Stimmen kamen.
Dieser Raum war ein Gefängnis.
Fel war nicht sonderlich beeindruckt gewesen von Lukes Behauptung, dass es drunten im Lagerkern ein altes Gefängnis gegeben hatte. Aber hinsichtlich der Funktion dieser Räume hatte er keinen Zweifel. Man hatte in die Tür zu der alten Mannschaftskabine zwei schmale Schlitze geschnitten, einen in Augenhöhe zur Beobachtung, den anderen direkt oberhalb des Bodens und groß genug, um ein Essenstablett durchzuschieben. Zusätzlich zu dem ursprünglichen Schloss der Tür gab es ein zweites mit doppelten Kodetastaturen, was darauf hinwies, dass man zwei unterschiedliche Kodes brauchte, um es zu öffnen.
»Hallo?«, erklang eine zögernde Frauenstimme hinter der Tür. »Perry? Bist du das?«
Fel ging zur Tür und drückte ein Auge an den oberen Schlitz. Die Kabine war in mindestens drei Bereiche aufgeteilt, von denen zwei im Augenblick durch leichte Trennwände abgeschlossen waren, die man von Hand bewegen konnte. Der mittlere Teil, der durch den Beobachtungsschlitz zu sehen war, war als Aufenthaltsbereich eingerichtet, mit Sesseln, ein paar kleinen Tischen, Spielen und Spielsachen. Zwei Frauen, eine Mitte zwanzig, die andere erheblich älter, saßen auf Sesseln und sahen zu, wie vier zwischen sechs und zehn Jahre alte Kinder sich unterhielten oder spielten. Die jüngere Frau beugte sich zur Tür und kniff die Augen zusammen, um Fel durch den engen Schlitz besser sehen zu können.
Abrupt erstarrte sie. »Sie sind nicht Perry«, stellte sie mit ein wenig bebender Stimme fest. »Wer sind Sie?«
»Ich bin Commander Chak Fel vom Imperium der Hand«, identifizierte Fel sich. Nun hielten auch die Kinder in ihren Aktivitäten inne und wollten sehen, was los war. »Keine Angst, wir werden Ihnen nichts tun.«
»Was wollen Sie hier?«, fragte die ältere Frau.
»Wir sind hier, um zu helfen«, versicherte Fel ihr. Diese Frauen wirkten ganz bestimmt nicht wie hartgesottene Kriminelle, die es verdient hatten,
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