Die Verschollenen
nicht«, stimmte ihr Sprecher mit vor Bitterkeit triefender Stimme zu. »Also gut, Jedi. Wir werden uns um Ihre Verwundeten kümmern. Wie Sie befehlen.« Er richtete sich auf. »Aber wenn dieser Krieg vorüber ist, werden Sie tatsächlich gehen. Haben Sie das verstanden?«
»Vollkommen.« Mara wandte ihm angewidert den Rücken zu. »Feesa, Sie und der Aristocra gehen mit ihnen. Sie auch, Botschafter.«
»Einen Augenblick bitte«, sagte Jinzler und kam zu ihr. »Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten«, fügte er leise hinzu.
Mara starrte ihn ungläubig an. Einen Gefallen? »Jinzler, für so etwas haben wir keine Zeit.«
»Es ist ein sehr kleiner Gefallen«, versicherte er ihr. »Ich möchte, dass Sie Evlyn mitnehmen.«
Mara starrte über seine Schulter hinweg zu der Frau und dem Mädchen, die sich unsicher hinter Feesa und Formbi drängten. »Das soll wohl ein Witz sein.«
»Nein«, beharrte Jinzler. »Sie hat Machtfähigkeiten. Und Sie haben ja gerade gesehen, was Direktor Uliar und die anderen Überlebenden von den Jedi halten. Ich glaube, sie würde bei Ihnen sicherer sein.«
»Sie würde in einer Kampfzone sicherer sein?«, erwiderte Mara erstaunt.
Jinzlers Blick ruhte unerschütterlich auf ihr. »Bitte.
« Mara schüttelte gereizt den Kopf. Aber selbst in ihrem Zorn konnte sie sehen, dass Jinzler es todernst meinte.
Und als sie nun ihre Aufmerksamkeit auf das Mädchen und die Frau richtete, konnte sie die nagende Angst der beiden wahrnehmen. Eine Angst, bei der es um mehr ging als um die Tatsache, dass bewaffnete Vagaari an Bord unterwegs waren. »Also gut«, sagte sie seufzend. »Aber sie bleibt weit hinter mir, wo sie zumindest halbwegs sicher sein wird.«
»Danke«, sagte Jinzler und winkte dem Mädchen. »Evlyn? Komm her.«
Mara schüttelte abermals den Kopf, als das Mädchen auf sie zueilte. Wie man eine schwierige Situation noch schwieriger macht – in einer einzigen, leicht verständlichen Lektion. Sie hoffte nur, dass das alles die Mühe wert war.
»Mara?«
Als sie sich umdrehte, kam Pressor auf sie zu. »Ja?«, fragte sie in einem Tonfall, der ihn vor weiteren Streitereien warnen sollte.
Aber zu ihrer Überraschung wollte er sich nicht streiten. »Hier – sie brauchen die vielleicht«, murmelte er und schob ihr zwei Koms zu. »Wie Sie schon sagten, wir müssen zusammenarbeiten. Diese hier werden Sie direkt mit mir und den anderen Friedenshütern verbinden.«
»Und es gibt auch einen Kanal, der trotz Störungen funktioniert«, fügte Jinzler hinzu. »Nur für den Fall, dass Bearsh die Kom-Zentrale findet und den Sender wieder einschaltet.«
»Das ist dieser hier«, sagte Pressor und zeigte auf die entsprechende Einstellung.
»Danke.« Mara steckte sich die Koms in den Gürtel.
»Seien Sie vorsichtig.« Pressor warf einen Blick zu seiner Nichte, dann schaute er zu den alten Männern hinüber, die sie vom anderen Ende des Raums aus wütend anstarrten. »Und«, fügte er leiser hinzu, »möge die Macht mit Ihnen sein.«
Drei gepanzerte Vagaari standen Wache im Vorraum des Turbolifts, als Fel, Drask und die 501. eintrafen. Sie blieben dort nicht lange stehen.
»Das Energieniveau scheint in Ordnung zu sein«, stellte Watchman fest und sah sich um. »Die Leitungskriecher sind anscheinend noch nicht bis hierher gekommen.«
»Das hier wird der letzte Platz sein, wo sie sie aussetzen«, sagte Drask. »Der Jedi sagte, die vorderen Turbolifte funktionierten bereits nicht mehr. Die Vagaari sind sicher daran interessiert, dass diese hier in Betrieb bleiben – immerhin werden sie sich selbst wieder an die Oberfläche absetzen wollen.«
»Das klingt vernünftig«, stimmte Fel zu und rief sich den Plan des Schiffs vor das geistige Auge. »Genauer gesagt, sie brauchen den Turbolift an der Steuerbordseite. Das ist der einzige, der sie noch nach D-Vier bringen wird.«
»Was bedeutet, dass sie eine entsprechend große Anzahl ihrer Leute zur Verteidigung dieses Lifts abgestellt haben«, sagte Drask nachdenklich. »Was meinen Sie, Commander? Wäre das eine gute Stelle für einen Hinterhalt?«
»Möglicherweise«, sagte Fel zweifelnd. »Selbstverständlich ist es auch der wahrscheinlichste Ort, an dem sie einen Angriff erwarten.«
»Ich sprach nicht von einem Angriff «, sagte Drask, und seine Augen glitzerten boshaft. »Ich sagte Hinterhalt . Die Turbolift-Gruppe am Heck besteht aus sechs Kabinen, die einzeln oder in Kombinationen bedient werden können, nicht wahr?«
»Es dürfte genauso
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