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Die Verschollenen

Die Verschollenen

Titel: Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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offen stand und nur zwei Soldaten und ihre Wolvkils im Weg waren.
    Die Frage war, wie sie das am Besten nutzen sollten.
    Einer der Soldaten sagte etwas über die Schulter nach hinten. Eine andere Stimme antwortete aus dem Inneren des Brückenraums. Die beiden Vagaari gingen durch die Tür – widerstrebend, wie Luke dachte – und starrten auf die zerrissene Drucktür, die Waffen fest gepackt.
    Und dann drehte eines der Wolvkils den Kopf und schaute Luke direkt an.
    Luke erwiderte den Blick und verband sich mit der Macht. Zuvor hatte er die Nervenzentren einer Gruppe dieser Raubtiere berührt und einen Weg gefunden, sie auf harmlose Weise einschlafen zu lassen. Nun brauchte er jedoch etwas Subtileres, etwas, das ihre Neugier oder ihre aggressiven Instinkte unterdrückte, ohne dass etwas zu Offensichtliches geschah und sie einfach wie Plüschtiere umfielen. Vorsichtig und schnell folgte er dem Nervensystem eines Wolvkil …
    Und dann erklang von der anderen Seite des Raums ein Stöhnen.
    Die beiden Vagaari wandten sich wie ein einziger Mann dem Geräusch zu und rissen die Waffen herum. Wieder erklang das Stöhnen, diesmal gurgelnder. Einer der Soldaten murmelte den Wolvkils etwas zu, und Luke war plötzlich vergessen, als die beiden Tiere in diese Richtung eilten. Die Vagaari folgten ihnen, die Waffen bereit. Hinter ihnen änderte die Tür zur Brücke die Richtung und begann sich zu schließen.
    Mit einem angespannten Lächeln erhob sich Luke aus seinem Versteck, machte zwei Schritte hinter dem Rücken der nichts ahnenden Soldaten her und schlüpfte durch die sich schließende Tür in den Brückenraum.

26
    Die Bewegung war so geschickt und lautlos, dass ihn in dieser ersten halben Sekunde niemand auf der Brücke zu bemerken schien. Luke nutzte den Augenblick, um sich schnell umzusehen: Zehn Vagaari in braunen Uniformen standen oder saßen an einigen der unzähligen Steuerkonsolen, durch die riesige Transparistahl-Sichtluke vor ihnen war immer noch der fleckige Himmel des Hyperraums zu sehen, und die große Statusanzeige, die sich um das Steuerbord-Schott zog, gab an, dass sie noch drei Minuten hatten, bis sie aus dem Hyperraum kommen würden.
    Und dann bemerkte ihn der Vagaari an der Drucktürsteuerung plötzlich und gab ein unterdrücktes Keuchen von sich.
    Seine Kameraden an den Konsolen fuhren herum und glotzten. Luke hob das Lichtschwert und aktivierte es, und sofort holten alle Vagaari Blaster heraus und eröffneten das Feuer.
    Der größte Teil dieser ersten, von Panik bestimmten Salve ging ins Leere. Luke konnte leicht die drei Schüsse zurückschlagen, die tatsächlich genauer gezielt waren, und da sich in diesem Raum kritische Ausrüstung befand, achtete er darauf, sie direkt zu den Schützen zurückzulenken. Die nächste Salve war noch schlechter gezielt, denn nun suchten die überlebenden Vagaari, denen plötzlich klar geworden war, in welcher Gefahr sie sich befanden, hektisch nach Deckung. Luke nutzte die unbeabsichtigte momentane Ruhe, um den Vagaari an der Tür niederzuschlagen, dann öffnete er die Tür mithilfe der Macht erneut. Die anderen Vagaari, die nun neben Konsolen oder hinter Stühlen hockten, schossen erneut, und kurz darauf lagen zwei weitere am Boden. Luke spürte, wie Mara hinter ihm durch die Tür kam, um ihm zu …
    »Amacrisier!«
    Abrupt wurde das Feuer eingestellt. Luke blieb stehen, alle Sinne aufmerksam. »Sie sind in der Tat erstaunliche Krieger, Jedi«, sagte ein Vagaari ruhig aus der Mitte des Raums und steckte die Waffe ein. »Es würde mir schwerfallen, das zu glauben, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte.«
    »Jeder braucht ein wenig Staunen in seinem Leben, Estosh«, stellte Luke fest. »Diese Uniform steht Ihnen gut.«
    »Ich zeige mich nun als das, was ich wirklich bin«, sagte Estosh und richtete sich stolz auf. »Nicht die jämmerlich eifrige Drohne, die zu verkörpern ich gezwungen war.«
    »Es war eine gute Vorstellung«, stellte Mara fest und trat neben Luke. »Manchmal haben Sie es allerdings ein bisschen übertrieben.«
    »Das ist egal«, sagte Estosh und begann, lässig über die Brücke zu gehen. »Es hat Sie alle veranlasst, uns für harmlos zu halten. Das war alles, was zählte.«
    »Tatsächlich haben Sie nicht alle getäuscht«, verbesserte Mara ihn. »Aristocra Formbi wusste von Anfang an, wer Sie waren.«
    Estosh blieb verblüfft stehen. »Sie lügen.«
    Mara schüttelte den Kopf. »Nein, aber glauben Sie ruhig, was Sie wollen. – Sie haben

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