Die Verschollenen
also Ihre Droiden und sogar einen Dreadnaught, um sie zu transportieren. Wie lautet der Rest des Plans?«
Estoshs Münder verzogen sich. »Wieder überlassen Sie es Ihrer Frau, das Verhör zu führen?«, höhnte er und schlenderte weiter.
»Sie macht nur Konversation«, sagte Luke und runzelte die Stirn. Estosh ging nicht planlos umher, erkannte er plötzlich. Er hatte einen bestimmten Weg eingeschlagen.
»Reden ist etwas für Drohnen und Beute«, sagte Estosh verächtlich. »Was Krieger zu sagen haben, drücken sie in ihren Taten aus.«
»Wir bilden uns ein, dass wir beides gut können.« Luke fragte sich, was der andere vorhatte. Ein Vagaari, der bei der ersten Salve getötet worden war, lag in Estoshs Weg über einer Konsole – Luke identifizierte sie zögernd als das Ruder. War es möglich, dass dieser Vagaari eine besondere Waffe an sich trug, die Estosh zu erreichen hoffte? Oder wollte er eine wichtige Kursänderung vornehmen?
Außerdem saßen zwei lebende Vagaari an Zwillingskonsolen ein Stück weiter am gleichen Weg und starrten den Jedi schweigend an. Hoffte Estosh, sich hinter ihnen zu verstecken und sie bei dem Trick, den er plante, als lebende Schilde zu benutzen?
Wie auch immer, es war Zeit, seinem Plan entgegenzutreten. Luke verlagerte das Gewicht und bereitete sich vor, ihn abzufangen …
»Lass ihn gehen«, murmelte Mara neben ihm.
Luke warf ihr einen Blick zu. In diesen leuchtend grünen Augen stand ein Glitzern, und ein mikroskopisches Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel. Sie sah ihn kurz an und zog die Nase kraus.
»Wahre Krieger kümmern sich nicht darum, ob sie gut reden können«, sagte Estosh höhnisch.
Luke wandte sich ihm wieder zu und ging die Jedi-Techniken durch, die seine Wahrnehmung schärfer machten. Die bedeutungslose Tirade des Vagaari wurde schmerzhaft laut in seinen Ohren, aber Luke interessierte sich im Moment nicht für Geräusche. Er holte langsam Luft und sortierte die Düfte von Alter und Staub, Menschen und Vagaari und suchte nach dem, was Mara bereits bemerkt hatte.
Da war es, sehr schwach und entfernt. Wieder atmete er ein, versuchte, es zu identifizieren …
Und erstarrte. Es war nicht der eindeutige Geruch von Sprengstoff, wie er erwartet hatte, sondern etwas erheblich Bösartigeres.
Gift.
Und nicht irgendein Gift. Der Geruch war beißend, was auf ein ätzendes Gift hinwies, das dazu gedacht war, sich direkt durch eine Atemmaske oder einen Atmosphärefilter zu fressen und dann die Lunge des Opfers ebenfalls zu zerstören. Es war eine letzte Verteidigungswaffe, die Verteidiger und Angreifer gleichermaßen tötete und nur eingesetzt wurde, wenn die Niederlage unabwendbar war.
Luke sah sich verstohlen um. Es gab Jedi-Techniken, um Gifte zu entschärfen, Techniken, die er in der Vergangenheit ein paar Mal erfolgreich benutzt hatte. Das Problem war, dass sie normalerweise nicht gegen Ätzgifte wie das wirkten, mit denen sie es jetzt zu tun hatten. Bei einem solchen Gift hätten Entgiftungs- und Heiltechniken gleichzeitig angewandt werden müssen, etwas, das selbst für einen erfahrenen Jedi beinahe unmöglich war, ohne bald die Kontrolle über das eine oder andere Verfahren zu verlieren.
Und das Gift konnte so gut wie überall auf der Brücke verborgen sein und vermutlich von jedem Vagaari ausgelöst werden. Da die Spuren, die er und Mara wahrgenommen hatten, bereits in der Luft hingen, hatten sie keine Möglichkeit, es zu lokalisieren.
Er warf Mara einen fragenden Blick zu. Sie nickte, immer noch dieses Glitzern in den Augen, und einen Augenblick berührten sie sich im Geist. Möglichkeiten und Pläne wirbelten wortlos zwischen ihnen hin und her.
»… die selbst über keinerlei eigene Kraft oder Schläue verfügen«, fuhr Estosh fort und setzte sein scheinbar so zufälliges Schlendern fort.
»Ach, ich weiß nicht«, sagte Mara. »Ich gebe zu, Sie haben ein gewisses Maß an brutaler Kraft, aber Ihr Ausmaß an Schläue ist ziemlich jämmerlich. Aristocra Formbi wusste von Anfang an über Sie Bescheid, und Luke und ich wissen alles über das Schiff mit den Jägern, das Sie bei der Brask-Oto-Kommandostation zurückgelassen haben.«
»Tatsache ist, dass Sie ausmanövriert wurden und nun bereits unterlegen sind«, griff Luke Maras Stichwort auf. Wenn sie versuchten, mit ihm zu verhandeln, würde er vielleicht keinen Verdacht schöpfen, dass sie auch seinen letzten Ausweg bemerkt hatten.
Und wenn man ihn tatsächlich überreden könnte, sich zu ergeben, würde
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