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Die Verschwender vom Mars

Die Verschwender vom Mars

Titel: Die Verschwender vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Stück von der Silver Queen, das zurückgebracht wurde. Die Schiffe, die in der Nähe der Vesta waren, schauten also immer nach. Und dann, auf meiner letzten Fahrt dorthin, sah ich wieder nach der Silver Queen, und der Haufen war um einiges größer.«
    »Das heißt, die suchen immer noch?« Brandons Augen glitzerten.
    »Ich weiß nicht. Vielleicht haben sie aufgehört. Aber der Haufen war größer, als er vor zehn oder elf Jahren war, also haben sie damals noch gesucht.«
    Brandon lehnte sich in seinen Stuhl zurück und legte die Beine übereinander. »Also das ist ja wirklich komisch. Eine hartgesottene Versicherungsgesellschaft gibt eine Menge Geld aus, sucht den Raum in der Nähe der Vesta ab, versucht, Stücke eines zwanzig Jahre alten Wracks aufzutreiben.«
    »Vielleicht versuchen die zu beweisen, daß es Sabotage war«, sagte Moore.
    »Nach zwanzig Jahren? Die kriegen ihr Geld nicht zurück, selbst wenn es ihnen gelingt. Die Sache ist verjährt.«
    »Die haben möglicherweise vor Jahren mit der Suche aufgehört.«
    Brandon stand entschlossen auf. »Fragen wir mal. An der Sache ist etwas faul, und ich habe genug Jabra in mir und bin so aufgelegt, daß ich es wissen möchte.«
    »Klar«, sagte Shea, »aber wen sollen wir fragen?«
    »Fragen wir Multivac«, sagte Brandon.
    Shea riß die Augen weit auf. »Multivac! Sagen Sie, Mr. Moore, haben Sie hier einen Multivac-Anschluß?«
    »Ja.«
    »Ich hab nie einen gesehen und wollte das immer mal.«
    »Da gibt's nichts zu sehen, Mike. Sieht einfach aus wie eine Schreibmaschine. Sie dürfen einen Multivac-Anschluß nicht mit dem Multivac selbst verwechseln. Ich kenne niemand, der Multivac gesehen hat.«
    Moore mußte bei dem Gedanken lächeln. Er bezweifelte, daß er in seinem Leben je einen der wenigen Techniker treffen würde, der fast den ganzen Arbeitstag an einer verborgenen Stelle im Bauch der Erde zubrachte, wo er sich um einen kilometerlangen Supercomputer kümmerte, der alles enthielt, was der Mensch wußte, der die menschliche Wirtschaft führte, die Forschung lenkte, den Menschen bei politischen Entscheidungen half und noch Millionen von Schaltkreisen übrig hatte, um persönliche Fragen zu beantworten, die die Privatsphäre nicht verletzten.
    Brandon sagte, als sie die automatische Treppe in den ersten Stock hinauffuhren: »Ich habe mir überlegt, ob ich einen kleinen Multivac-Anschluß für die Kinder einbauen lasse. Hausaufgaben und so was, du weißt schon. Ich möchte es aber nicht nur zum Spaß machen; es soll nicht bloß eine teure Krücke für sie sein. Wie machst du es, Warren?«
    Moore sagte kurz und bündig: »Sie zeigen mir zuerst die Fragen. Wenn ich sie nicht zulasse, kriegt sie Multivac nicht zu sehen.
    Der Multivac-Anschluß war tatsächlich eine einfache Schreibmaschine mit etwas drum und dran.
    Moore stellte die Koordinaten ein, die ihn an seinen Teil des weltweiten Netzes von Stromkreisen anschlossen und sagte: »Jetzt hört mal, ich möchte feststellen, daß ich dagegen bin und daß ich nur mitmache, weil es die Jahresfeier ist und weil ich eselhaft genug bin, neugierig zu sein. Wie soll ich jetzt die Frage formulieren?«
    Brandon sagte: »Frag einfach: Sucht die Transraum Versicherung in der Nähe der Vesta noch nach Teilstücken des Wracks der Silver Queen? Da muß nur mit ja oder nein geantwortet werden.«
    Moore zuckte mit den Schultern und tippte es, während Shea ehrfürchtig zusah.
    Der Raummann sagte: »Wie kommt die Antwort? Gesprochen?«
    Moore lachte. » Soviel Geld gebe ich nicht aus. Dieses Modell druckt die Antwort auf einen Streifen, der aus diesem Schlitz dort kommt.«
    Während er sprach, kam ein kurzer Streifen zum Vorschein. Moore nahm ihn an sich, warf einen Blick darauf und sagte: »Multivac sagt ja.«
    »Ha!« rief Brandon. »Hab ich's euch nicht gesagt. Jetzt frag, warum.«
    »Das ist doch blöd. So eine Frage ist doch offensichtlich eine Verletzung der Privatsphäre. Da kriegst du nur das gelbe Geben-Sie-Ihren-Grund-an.«
    »Frag und probier's mal. Die Suche nach den Stücken hat man nicht geheimgehalten. Vielleicht ist der Grund auch nicht geheim.«
    Moore zuckte mit den Achseln. Er tippte: Warum verfolgt die Transraum Versicherung ihr Suchvorhaben Silver Queen weiter, auf das sich die vorhergehende Frage bezog?
    Fast gleich darauf kam klickend ein gelber Streifen zum Vorschein: Geben Sie Ihren Grund für die gewünschte Auskunft an.
    »Na gut«, sagte Brandon unerschrocken. »Sag ihm, wir sind die drei Überlebenden

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