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Die Verschwender vom Mars

Die Verschwender vom Mars

Titel: Die Verschwender vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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an gut, und die Tatsache, daß wir so bekannt waren, hat uns bei unserem Aufstieg kräftig geholfen. Uns geht's gut, Mark. Und mit Mike Shea wäre es auch so, wenn er nicht in den Raum zurück gewollt hätte.«
    Shea grinste und zuckte mit der Achsel. »Dort gefällt's mir eben. Ich bereu's auch nicht. Und mit der Versicherungssumme, die ich gekriegt hab, da hab ich ein hübsches Stück Geld, mit dem ich mich zur Ruhe setzen kann.«
    Brandon sagte nachdenklich: »Das Wrack hat die Transraum Versicherung einen schönen Batzen Geld gekostet. Trotzdem geht mir etwas ab. Wenn man heutzutage zu jemand Silver Queen sagt, dann fällt dem nur Quentin ein, wenn ihm überhaupt jemand einfällt.«
    »Wer?« fragte Shea.
    »Quentin. Dr. Horace Quentin. Er gehörte zu denen auf dem Schiff, die nicht überlebten. Und wenn man sagt: ›Was ist mit den drei Männern, die überlebten?‹, dann wird man nur angestarrt. ›Was?‹ heißt es dann.«
    Moore sagte ruhig: »Komm, Mark, finde dich damit ab. Dr. Quentin war einer der größten Wissenschaftler der Welt, und wir drei gehören eben zu den Nullen.«
    »Wir haben überlebt. Wir sind immer noch die drei einzigen in der Geschichte, die überlebt haben.«
    »Na und? Hör mal, John Hester war auf dem Schiff, und er war ebenfalls ein bedeutender Wissenschaftler. Er war nicht vom Kaliber Quentins, aber doch bedeutend. Beim letzten Abendessen, bevor uns der Steinbrocken traf, saß ich sogar neben ihm. Und weil eben Quentin im selben Wrack umkam, nahm niemand Notiz vom Tod Hesters. Niemand erinnert sich, daß Hester auf der Silver Queen starb. Man denkt nur an Quentin. Uns hat man auch vergessen, aber wir leben wenigstens noch.«
    »Ich sag dir mal was«, sagte Brandon nach einem Schweigen, wobei Moores vernünftige Erklärung offenkundig wirkungslos geblieben war, »wir sitzen wieder allein da. Heute vor zwanzig Jahren waren wir allein vor Vesta. Heute sind wir allein der Vergessenheit anheim gegeben. Aber jetzt sind wir drei endlich wieder vereint, und was sich einmal zugetragen hat, kann wieder geschehen. Vor zwanzig Jahren hat uns Warren zur Vesta gebracht. Machen wir uns also jetzt an die Lösung dieses neuen Problems.«
    »Du meinst, der Vergessenheit zu entrinnen?« sagte Moore. »Berühmt werden?«
    »Klar. Warum nicht? Kannst du dir was Besseres ausdenken, um einen zwanzigsten Jahrestag zu begehen?«
    »Nein, aber mich würde interessieren, wovon du dabei ausgehen willst. Ich glaube kaum, daß die Leute überhaupt noch an die Silver Queen denken, es sei denn im Zusammenhang mit Quentin, du mußt dir also etwas einfallen lassen, wie du den Leuten das Wrack wieder ins Gedächtnis rufen willst. Damit fängt's überhaupt erst an.«
    Shea wurde unruhig, und sein offenes Gesicht wurde nachdenklich. »Einige Leute denken noch an die Silver Queen. Zum Beispiel die Versicherungsgesellschaft, und es ist komisch, wissen Sie, daß Sie davon reden. Ich war vor ungefähr zehn oder elf Jahren auf Vesta und fragte, ob der Wrackteil, den wir runtergebracht haben, noch da war, und man sagte, klar, wer soll den schon wegschaffen? Ich dachte also, ich schau ihn mir mal an und schoß mit einem Rückstoßmotor rüber, den ich mir an den Rücken geschnallt hatte. Wissen Sie, bei der Schwerkraft der Vesta genügt so ein Rückstoßmotor. Auf jeden Fall konnte ich ihn aber nur aus der Ferne sehen. Er war durch ein Kraftfeld abgeschirmt.«
    Brandon riß die Augenbrauen himmelweit in die Höhe. »Unsere Silver Queen? Aus welchem Grund?«
    »Ich flog zurück und fragte, wie das kommt? Man sagte es mir nicht und sagte, man hat nicht gewußt, daß ich hin bin. Man sagte, er gehört der Versicherungsgesellschaft.«
    Moore nickte. »Klar. Die übernahmen ihn, als sie gezahlt hatten. Ich habe eine Verzichterklärung unterschrieben und gab all meine Bergungsrechte auf, als ich den Scheck für die Abfindung entgegennahm. Ich bin mir sicher, das haben Sie auch getan.«
    Brandon sagte: »Aber warum das Kraftfeld? Warum die Geheimhaltung?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Das Wrack ist nicht mal als Altmetall etwas wert. Der Transport käme zu teuer.«
    Shea sagte: »Stimmt. Trotzdem komisch. Man holte nämlich Stücke aus dem Raum zurück. Da lag ein ganzer Haufen dort. Ich konnte ihn sehen, und er sah nach Gerümpel aus, verbogene Rahmenteile, Sie wissen schon. Ich fragte nach, und es hieß, es landen dauernd Schiffe, die noch mehr Schrott ausladen, und die Versicherungsgesellschaft bezahlte einen festen Preis für jedes

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