Die Verschwender vom Mars
wieder rasch auf und ab. »Er hatte etwas Neues, Großes entdeckt und hielt das vollkommen geheim, weil er bei der Tagung auf Ganymed die Katze aus dem Sack lassen wollte, um höchste dramatische Wirkung zu erzielen. Er verließ deshalb nicht seine Kabine, weil er vermutlich annahm, daß Hester ihn ausquetschen würde, und ich möchte wetten, daß Hester das auch getan hätte. Und dann knallte das Schiff mit dem Steinbrocken zusammen, und Quentin verlor sein Leben. Die Transraum Versicherung stellte Nachforschungen an, hörte gerüchteweise von seiner neuen Entdeckung und dachte sich, wenn sie die in ihre Hände bekäme, könnte sie ihren Verlust wettmachen und noch eine ganze Menge dazuverdienen. Sie haben sich also in den Besitz des Wracks gesetzt und sind seitdem auf der Jagd nach den Papieren von Quentin.«
Moore lächelte. »Mark, das ist eine prächtige Theorie. Der ganze Abend lohnt sich allein deswegen. Wie du da aus nichts etwas machst.«
»Ach, wirklich? Ich mache aus nichts etwas? Fragen wir noch mal Multivac. Ich übernehme die Monatsrechnung.«
»Ist schon in Ordnung. Aber wenn es dir nichts ausmacht, hole ich die Flasche Jabra herauf. Ich brauche noch einen Schluck, um mit dir gleichzuziehen.«
»Ich auch«, sagte Shea.
Brandon setzte sich an die Schreibmaschine. Seine Finger zitterten vor Übereifer, als er tippte: Womit hat sich Dr. Horace Quentin in seinen letzten Untersuchungen beschäftigt?
Moore war mit Flasche und Gläsern zurückgekehrt, als die Antwort kam, diesmal auf weißem Papier. Die Antwort war lang und klein gedruckt und bestand zum größten Teil aus Hinweisen auf wissenschaftliche Abhandlungen, die vor zwanzig Jahren in Zeitschriften erschienen waren.
Moore las alles durch. »Ich bin kein Physiker, aber mir scheint, er interessierte sich für die Optik.«
Brandon schüttelte ungeduldig den Kopf. »Das ist doch alles veröffentlicht. Wir wollen etwas, das er noch nicht veröffentlicht hatte.«
»Darüber werden wir nie etwas herauskriegen.«
»Der Versicherungsgesellschaft ist es aber gelungen.«
»Das ist nichts als deine Theorie.«
Brandon massierte sich das Kinn. »Ich werde Multivac noch eine letzte Frage stellen.«
Er setzte sich wieder hin und tippte: Bitte Namen und Röhrennummer der noch lebenden Kollegen von Dr. Horace Quentin, die mit ihm an der Universität zusammenarbeiteten, zu deren Lehrpersonal er gehörte.«
»Woher weißt du, daß er zum Lehrpersonal einer Universität gehörte?« fragte Moore.
»Wenn das nicht der Fall war, wird Multivac uns das mitteilen.«
Ein Streifen kam heraus. Auf ihm stand nur ein einziger Name.
Moore sagte: »Hast du vor, diesen Menschen anzurufen?«
»Aber klar doch«, sagte Brandon. »Otis Fitzsimmons, mit einer Röhrennummer in Detroit. Warren darf ich mal ...«
»Du bist herzlich eingeladen, Mark. Das gehört noch mit zu dem Spiel.«
Brandon stellte die Zahlenfolge auf der Tastatur von Moores Apparat ein. Eine Frauenstimme antwortete. Brandon fragte nach Dr. Fitzsimmons und mußte ein wenig warten.
Dann sagte eine leise Stimme: »Hallo.« Sie klang alt.
Brandon sagte: »Dr. Fitzsimmons, ich bin von der Transraum Versicherung, und ich rufe in der Sache des verstorbenen Dr. Horace Quentin an ...«
»Um Himmels willen, Mark«, flüsterte Moore, aber Brandon hielt rasch abweisend die Hand hoch.
Es gab eine Pause, die so lang war, daß man schon fast an eine Unterbrechung der Verbindung glauben konnte, dann sagte die alte Stimme: »Nach all den Jahren noch einmal?«
Brandon konnte ein triumphierendes Fingerschnippen nicht unterdrücken. Er sagte dann aber glatt und recht schlagfertig: »Herr Doktor, wir versuchen noch immer herauszubekommen, ob Ihnen vielleicht nicht noch weitere Einzelheiten dazu eingefallen sind, was Dr. Quentin möglicherweise auf seiner letzten Reise bei sich gehabt hat und was mit seiner letzten unveröffentlichten Entdeckung in Zusammenhang stand.«
»Nun ...«, hörte man mit einem ungeduldigen Zungenschnalzen, »ich glaube, ich habe es Ihnen schon mitgeteilt. Ich möchte damit nicht wieder belästigt werden. Ich weiß nicht, ob es da überhaupt etwas gab. Der Mann machte Andeutungen, aber er machte dauernd Andeutungen über irgendeinen Apparat oder so was.«
»Über was für einen Apparat, Sir?«
»Ich sage Ihnen doch, ich weiß es nicht. Er hat einmal einen Namen gesagt, und ich habe Ihnen den mitgeteilt. Ich glaube nicht, daß er von Wichtigkeit ist.«
»Wir haben diesen Namen nicht in
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